Dazu kam noch die Tatsache, dass Arbeit kein gesellschaftliches Ansehen mit sich brachte. Es war besser angesehen ein armer Adliger als ein reicher Bauer oder Händler zu sein, was dazu führte, das Oft das mühsehlig erarbeitete, zusammengesparte, geerbte oder geraubte (in Amerika) Vermögen für einen Adelstitel ausgegeben wurde. Ein Adliger und seine Nachfahren durften danach jedoch nicht mehr arbeiten.
Ortega y Gasset hat diesen Prozess die "Tibetanización de España" bezeichnet. Die Tibetisierung Spaniens. Die Gesellschaft bestand am Ende überwiegend aus Adligen, Soldaten und Geistlichen, also unproduktiven Leuten.
Eine Professorin in moderner Geschichte Spaniens an der Uni Granada, die sich wochenlang in Bevölkerungsstatistiken ergötzte (eigentlich sogar ein ganzes Cuatrimester, aber sie hatte ja zwei für den Kurs), behauptete, dass im 16. Jahrhundert annähernd 100 % der baskischen Bevölkerung als adelig galt.
Die Piraten wurden auch politisch eingesetzt, z. B. von England.
Dann redet man von Freibeutern. Unterschied zwischen Freibeuter und Pirat: Der Freibeuter hat einen Kaperbrief und wird im Land, welches den Kaperbrief ausgestellt hat juristisch nicht verfolgt.
Die dadurch notwendigen Schutzmaßnahmen (Begleitschiffe) machten die Goldtransporte immer aufwändiger.
Richtig.
Und wie immer bei solchen Threads komme ich nicht umhin Quevedo mit einem Ausschnitt aus seinem Gedicht
Don Dinero zu zitieren:
Poderoso caballero
Es don dinero.
Madre, yo al oro me humillo;
Él es mi amante y mi amado
Pues, de puro enamorado,
De contino anda amarillo;
Que pues, doblón o sencillo,
Hace todo cuanto quiero,
poderoso caballero
es don Dinero.
Nace en la indias honrado,
Donde el mundo le acompaña;
Viene a morir en España,
Y es en Génova enterrado.
Y pues quien le trae al lado
Es hermoso, aunque sea fiero,
poderoso caballero
es don Dinero.
Kurzfassung: Alle lieben den mächtigen Ritter Don Dinero (Herr Geld), der in Amerika hochgeehrt geboren wird und nach Spanien kommt, um zu sterben. In Genua wird er beerdigt. (In Genua gingen die spanischen Truppen an Land, die im achtzigjährigen Krieg in den Niederlanden kämpfen sollten, da sie so durch spanische (Mailand) und nichtspanische aber habsburgisch regierte Besitzungen relativ unbehelligt (von Franzosen und Engländern sowie der niederländischen Flotte) zum Kernkriegsschauplatz kamen. Genua war allerdings formell eigenständig.)