saxo schrieb:
Die früheste mag es gewesen sein, aber weder die akzeptierteste noch die größte. Ihr frühes An-die-Öffentlichkeit-Treten war Grund für die große Popularität. Gleichzeitig bot sie damit aber auch die Möglichkeit, so stark wie keine andere Gruppierung von der Stasi unterwandert zu werden. Eine politische Partei konnte das Neue Forum nicht werden, weil es keine Vertretung großer Bevölkerungsbereiche war. Vorwiegend Kulturschaffende (Künstler, Sänger, Maler...) fanden sich darin zusammen. Eigentlich dieselbe Klientel, die damals sich gegen die Ausbürgerung Biermanns ausgesprochen hatte. Als die Anhänger des Neuen Forums merkten, daß auch sie Wendeverlierer werden würden, verschwand dieser Verein so schnell, wie er gekommen war. Mit Rückhalt in der Bevölkerung wäre das nicht passiert.
Das kann ich alles so nicht bestätigen, jedenfalls hab ich es innerhalb dieser
Bürgerbewegung anders erlebt.
Zunächst war der Rückhalt in der Bevölkerung ein sehr starker - jedenfalls
stärker als es die verschiedenen Parteineugründungen bekamen.
Weiter kannte ich Mitglieder von der Hausfrau bis zum selbständigen
Handwerksmeister. 4 Führungspersonen waren z.B. Bilanzbuchhalter,
ev. Pfarrer, Dr. der Physik und Diplomingenieur.
Allerdings präsentierte man in den Fernsehberichten desöfteren Künstler
und andere Geistesschaffende - die gaben wohl das Bild in Ost- Berlin ab,
keinesfalls aber in den Bezirken.
Als am 6.Dezember 1989 der Beschluss zum Nichtantritt bei der Volks-
kammerwahl bekannt wurde , begann der Erosionsprozess aus dem
Neuen Forum heraus zu den politischen Parteien.Nicht vorher.
Ausserdem existierte bei mir das Neue Forum kommunalpolitisch noch
bis 1994 als aktive Kraft.
mfg
danke @saxo - 1990 wäre bissel spät :rofl: