Frei waren die Wahlen auch nicht, Florian deutete dies bereits an: Armeeangehörige mussten per Befehl zur Wahl gehen!
Das hat doch nen ganz simplen Grund als Verteidiger der Nation, nein noch besser, als Verteidiger des Sozialismus ist es eine Selbstverständlichkeit, dass diese wählen gehen, dahinter stand doch eine ganz andere Idee als im Westen.
Und geheim waren sie zum Teil auch nicht. Das resultiert zum Teil aus den Tagungen der Bolschewiki 1918, in den auch nicht geheim abgestimmt wurde. Zum einen um Abweichler mit der Tscheka zu konfrontieren, sprich enormen Druck auf Einzelne aufzubauen. Zumal doch der Mensch als solcher in der DDR bereits in der Verfassung als ein politisches Subjekt begriffen wurde und das alle hinter dem Sozialismus stehen sollten, war doch somit klar. Aber man hat den Menschen doch die Möglichkeit eingeräumt in die Kabine zu gehen. Und wenn er das tat, bestand vielleicht wirklich die Gefahr, dass er Nachteile daraus zog, aber spielen dort auch nicht persönliche Anfeindungen durchaus eine Rolle, die nicht polittischer Natur sind? Gerade in Dörfern, wo jeder über jeden Bescheid weiß.
Strafbar war auch das Sammeln von Nachrichten, die geeigent sind, gegen die "Deutsche Demokratische Republik" oder andere friedliebende Völker gerichteter Tätigkeit von Organisationen, Enrichtungen, Gruppen oder Personen zu unterstüzten
Du sprichst doch hier von Spionage? Spionage ist in jedem Land der Welt ein Verbrechen.
Und es ist festzuhalten, dass es Beweise gibt, dass eine Wahl gefälscht wurde, dafür gab es ordentlich Schelte gegen die betroffenden Personen, aber der Rest ist bis heute nicht nachgewiesen und Geschichte wird nicht klar, wenn man so pi mal Daumen absolute Aussagen hier manifestiert, die auf Gefühlen basieren.
Warum Schabowski nicht seriös ist? Er ist ein "Wendehals". Anfangs während der Wende spielte er durchaus eine gutgewollte Vermittelrrolle zwischen Partei und Volk, aber nach der Wende hat er eine Reihe von Büchern veröffentlicht und Auftritte gehabt, in denen er seine Auffassungen so krass verändert hatte, dass jeder sich fragen musste: Was ist passiert? Er unterstützt mittlerweile die CDU in ihren Wahlkämpfen. Von der Sicht der Linken aus, ist er nichts anderes als ein Verräter. Er kommt nicht glaubwürdig rüber. Sein Verhalten scheint vollkommen opportunistisch zu sein. Ich traue ihm auch nicht.
Nach meinem Rechtsverständnis waren die Wahlen in der DDR nicht frei. Freie Wahlen in einer Demokratie setzen einen politischen Wettbewerb voraus
Die Wahlen waren nicht frei. Durchaus richtig, aber das Ziel dieser Gesellschaft war es jedoch den Wettbewerb ausszuschalten in allen Bereichen, ob das gelungen ist, kann man hinterfragen. Aber Wettbewerb ist ein Produkt des Kapitalismus, für viele sogar der Motor, aber das war doch nicht das Ziel. Und die SED hat doch 1946(gerade Westberlin war katastrophal) ordentlich Stimmen verloren gehabt. Die Nationale Front ist doch teilweise aus dem Überlebenskampf der Partei entstanden. Das war eine Machterhaltungsfrage.