Veteranen und Kriegsbeschädigte
Die ökonomische Integration der Kriegsteilnehmer war weitgehend konfliktfrei verlaufen. Die befürchtete destabilisierende Wirkung des gesamten Demobilisierungsprozesses auf die politischen Verhältnisse war ausgeblieben, auch wenn sich ein Teil der heimgekehrten Soldaten umgehend in den politisch heterogenen, paramilitärischen Verbänden (Freikorps, Einwohnerwehren, Wehrverbände) mobilisieren ließ. Weit schwieriger erwies sich jedoch die Reintegration der Kriegsinvaliden in Gesellschaft und Arbeitsmarkt, die als Blinde, Amputierte oder "Kriegszitterer" das Straßenbild der Weimarer Republik prägten. In Bayern zählte man 1924 95.000 Kriegsbeschädigte, die staatliche Renten- und Fürsorgeleistungen durch die bayerischen Versorgungsämter erhielten (Reichsbund 1926, 19). Die Kriegsbeschädigten organisierten sich in Veteranenverbänden, die vornehmlich sozialpolitische Ziele verfolgten und sich darin von den traditionellen Kriegervereinen unterschieden.