Nun ja...
Bei Deinen Geschichten weiß ich ja sicher, dass sie erfunden sind.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass Du nie beim römischen Militär warst und auch den letzten Punischen Krieg nicht mehr miterlebt hast.
Das ist der Unterschied zwischen Dir und den Lesern, die Polybios im Auge haben musste, als er seine Geschichten schrieb.
Deswegen kann ich mich für Polybios nicht so recht begeistern. Ich bin nie sicher, ob nicht doch einiges von dem stimmt, was er schreibt.
Obwohl ich schon etwas älter bin, habe ich selbst den 3. Punischen Krieg nicht mehr miterleben können.
Ja, was waren das wohl für Leser damals? Ich bin gerade dabei mich so richtig da reinzulesen. Habe immer mehr den Eindruck einer öden Aneinanderreihung von Schlachten und Seekriegen. Voller Zahlen, Namen, Orten. Und immer wieder mal das Bemühen durch besondere ausgefallene Situationsschilderungen etwas Spannung zu erzeugen. Habe im 3. Buch gelesen und dann zum 1. Buch gewechselt. Da wird im Grunde immer das gleiche durchgekaut. Wenn ich mir vorstelle davon gibt es nun 38 Bücher. Das werde ich mir sicher nicht antun. Mir tut der Übersetzer von Herzen leid.
Bin gerade im ersten Buch bei den Kapiteln 36 bis 46. Da haben die Römer erst keine Ahnung von Seekrieg und Schiffsbau und müssen ein karthagisches Schiff kapern um es nachbauen zu können. Aber schon bald haben sie die Idee mit dem Corvus. Die Schiffe werden ihnen versenkt und man staune, innerhalb von 3 Monaten haben sie 120 neue Schiffe gebaut und auf dem Wasser. Die Karthager kommen dann mit 140 Elefanten nach Sizilien. Die Römer jagen ihnen einen solchen Schrecken ein, daß sie 10 Elefanten mit Mammuts fangen können und mit den dann 100 weitere Elefanten wieder einsammeln.
Da versinken in kurzer Zeit über 500 Schiffe in Kampf und Sturm...usw. usw.
Ich bin sogar sehr unsicher ob das alles stimmt. Diese immense Arbeit macht sich eine griechische Geisel.
Was hälst du von der Idee, daß der Titus Livius das im Namen eines Polybios getan hat um sich dann anschließend in einem eigenen Werk immer auf ihn zu berufen.
Verrückte Idee so eine Fälschung. Es wäre ja sicher nicht die einzige gewesen.