Da ich immer wieder in der Darstellung in Museen das Thema Reise etc. vorgegeben bekomme, will ich einmal ein paar Daten zusammentragen, wie lange im 17. und 18.Jh. ungefähr Reisen dauerten. Dabei bin ich mir bewusst, dass man natürlich zwischen Reisen zu Fuß, zu Pferde, in der Kutsche, bei letzterem ob in Post, Extra-Post, eigener Equipage etc. diferenzieren muss.
Einleitend und dass man sieht, worauf ich hinaus will, bringe ich einfach ein paar Beispiele.
So brauchte die normale Post(-kutsche) zur Zeit Friedrich August I. von Sachsen 22 Stunden von Dresden nach Leipzig. Die "Extra"Post welche der Kurfürst selbst wählte benötigte für die selbe Strecke nur 9 Stunden(!).
Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass Friedrich August I. die Bedeutung des Straßen- und Postwesens für eine Wirtschaftsförderung extrem bewusst war und er setzte auf einen Ausbau der Straßen, Relaisstationen, ließ Postkarten erstellen, Postsäulen errichten. Sein Ziel war ein vorbildliches Verkehrsnetz nach den Möglichkeiten seiner Zeit. Dabei musste Leipzig als zentraler Handelspunkt in Sachsen und im HRR eine besondere Rolle zukommen. Aber ähnlich bedeutend war für den Kurfürst die Verbindung von Dresden nach Warschau, da er häufig zwischen seinen Hauptstädten hin und her reiste.
Ein gänzlich anderes Beispiel, aber eben interessant für den Aspekt der Reisen ganzer Höfe, ist die Fahrt der Königin Elisabeth Christine 1759 von Magdeburg nach Berlin. Ihr gesamter Hofstaat und der der Prinzessinnen usw. legte die Strecke mit den Stationen Magdeburg - Burg - Brandenburg - Berlin innerhalb von 3 Tagen zurück.
Dabei sollte erwähnt werden, dass der Zug einer Königin, wenngleich mitten im Kriege und auf der Rückkehr aus der sicheren Festung(-sstadt) Magdeburg in ihre Hauptstadt immer wieder gebremst wurde. So musste man Rücksicht darauf nehmen, dass die Bürger der verschiedenen Städte, in denen sie logierte, dem langen Zuge auf einige Kilometer vor der Stadt schon entgegen kam bzw. die Wagenkolonne noch ein Stück begleitete, wenn die Stadt wieder verlassen wurde. Für den Provinzadel ging es selbstverständlich darum vom Hofe und den Großen des Königreiches gesehen und wahrgenommen zu werden.
Quellen:
- Karl Czok: "August der Starke und seine Zeit" Piper, München, 2006
- "Die Tagebücher des Grafen Lehndorff
Die geheimen Aufzeichnungen des Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine" 2007, Berlin Story Verlag
Einleitend und dass man sieht, worauf ich hinaus will, bringe ich einfach ein paar Beispiele.
So brauchte die normale Post(-kutsche) zur Zeit Friedrich August I. von Sachsen 22 Stunden von Dresden nach Leipzig. Die "Extra"Post welche der Kurfürst selbst wählte benötigte für die selbe Strecke nur 9 Stunden(!).
Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass Friedrich August I. die Bedeutung des Straßen- und Postwesens für eine Wirtschaftsförderung extrem bewusst war und er setzte auf einen Ausbau der Straßen, Relaisstationen, ließ Postkarten erstellen, Postsäulen errichten. Sein Ziel war ein vorbildliches Verkehrsnetz nach den Möglichkeiten seiner Zeit. Dabei musste Leipzig als zentraler Handelspunkt in Sachsen und im HRR eine besondere Rolle zukommen. Aber ähnlich bedeutend war für den Kurfürst die Verbindung von Dresden nach Warschau, da er häufig zwischen seinen Hauptstädten hin und her reiste.
Ein gänzlich anderes Beispiel, aber eben interessant für den Aspekt der Reisen ganzer Höfe, ist die Fahrt der Königin Elisabeth Christine 1759 von Magdeburg nach Berlin. Ihr gesamter Hofstaat und der der Prinzessinnen usw. legte die Strecke mit den Stationen Magdeburg - Burg - Brandenburg - Berlin innerhalb von 3 Tagen zurück.
Dabei sollte erwähnt werden, dass der Zug einer Königin, wenngleich mitten im Kriege und auf der Rückkehr aus der sicheren Festung(-sstadt) Magdeburg in ihre Hauptstadt immer wieder gebremst wurde. So musste man Rücksicht darauf nehmen, dass die Bürger der verschiedenen Städte, in denen sie logierte, dem langen Zuge auf einige Kilometer vor der Stadt schon entgegen kam bzw. die Wagenkolonne noch ein Stück begleitete, wenn die Stadt wieder verlassen wurde. Für den Provinzadel ging es selbstverständlich darum vom Hofe und den Großen des Königreiches gesehen und wahrgenommen zu werden.
Quellen:
- Karl Czok: "August der Starke und seine Zeit" Piper, München, 2006
- "Die Tagebücher des Grafen Lehndorff
Die geheimen Aufzeichnungen des Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine" 2007, Berlin Story Verlag