Tib. Gabinius
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Salvete,
nach dem Vorbild des von Lukrezia eingerichteten griech. Sagenthemas halte ich es für eine gute Idee, die Sagenwelt der Römer nicht hinten anstehen zu lassen. Zwar ähnelt und stammt vieles davon den Griechen, aber sie haben doch eine Menge reizvoller Geschichten aufzuweisen.
Beginnen möchte ich mit der Geschichte der Horatier und Curatier. (Vor allem weil eines meiner Lieblingsbilder von Jaques-Louis David eine Szene daraus zeigt )
Zu Zeiten der Herrschaft des Tullus Hostilius kam es auf dessen betreiben zum Krieg zwischen Alba Longa und Rom.
Da beide Völker aber eng miteinander verwandt waren, scheuten sie sich, als es zur Schlacht kommen sollte, den Kampf zu beginnen. So schlug ein Feldherr der Albaner, Mettius Fufetius vor, die besten des jeweiligen Volkes gegeneinander antreten zu lassen.
Wie der Zufall oder das Schicksal oder die Götter es so wollten, gab es in beiden Seiten Drillingsbrüder, von Alter und Stärke etwa dem anderen Trio ebenbürtig. Auf römischer Seite stammten sie aus der Familie der Horatier, auf der albanischen aus der Familie der Curatier.
Feierlich ging man einen Pakt, einen Vertrag ein, in dem besagt wurde, dass die siegreiche Seite die andere in ehrenhaftem Frieden beherschen solle.
Der Kampf selbst schließlich verlief sofort dramatisch. Kaum begonnen fiel der erste der Horatier in den Staub und hauchte sein Leben aus.
Kaum hatten sich die römischen Bürger von diesem Schock erholt, fiel auch der zweite. Doch bevor sie gestorben waren, hatten sie ihren Gegner noch jeweils eine Verwundung beigebracht. Der letzte der Horatier stand nun drei Feinden ggenüber, und so wandte er sich um und begann zu laufen. Beide Seiten der Zuschauer hielten den Kampf durch die Flucht für entschieden, und die Curatier nahmen die Verfolgung auf. Durch die unterschiedliche schwere ihrer Wunden entwickelte sich dabei jedoch eine Distanz zwischen den drei. Darauf hatte der letzte der Horatier gesetzt. Er blieb plötzlich stehen, wandte sich um und tötete den gefährlichsten, da unverletzt, der Curatier, welcher schon unmittelbar hinter ihm gewesen war und nicht mit einer derartigen Aktion gerechnet hatte.
Danach tötete er den leichter Verletzten, der als nächstes zu ihm stieß.
So verblieb nur der schwer verletzte letzte Curatier, den er nicht schonte und ebenfalls aus dem Leben beförderte.
Die Albaner waren besiegt und hielten sich an den Vertrag.
Als der Triumphzug des Siegers aber das Stadttor erreichte trat eine seiner Schwester an ihn heran. Sie war mit einem der Curatier verlobt gewesen, und hatte an diesem Tag nicht nur zwei Brüder sondern auch ihren Geliebten und ihre zukünftigen Schwager verloren.
Als sie das Gewand ihres Verlobten erkannte begann sie zu klagen, löste vor Trauer ihr Haar und schrie seinen Namen.
Der Bruder nahm dies zum Anlaß sie mit einem Schwertstich zu töten, wobei er ihren Mangel an Vaterlandsliebe und Bruderliebe beklagte. "So soll jede Römerin dahinfahren, die einen Feind betrauert." soll er gesagt haben.
Dies konnte nicht ungesühnt bleiben und noch am Tage seines Triumphes saßen auf Befehl des Königs zwei Männer, die Duumviri über ihn zu Gericht. Sie verurteilten ihn zu Tode, doch der Vater des Publius, so hieß der siegreiche Mörder, legte Einspruch ein und trug dem Volk vor, dass er, wäre die Tat nicht gerecht gewesen, als Vater seinen Sohn gerichtet hätte. Außerdem hätte sein Sohn vor wenigen Stunden Roms Ehre verteidigt. Und das Volk solle ihm sein letztes Kind lassen, nachdem er ihm schon drei geopfert hatte.
Daraufhin wurde das Urteil abgemildert, aber symbolisch mußte es vollzogen werden. So mußte er, verhüllten Hauptes unter einem Joch hindruchschreiten, welches als Schwesternbalken bekannt wurde.
nach dem Vorbild des von Lukrezia eingerichteten griech. Sagenthemas halte ich es für eine gute Idee, die Sagenwelt der Römer nicht hinten anstehen zu lassen. Zwar ähnelt und stammt vieles davon den Griechen, aber sie haben doch eine Menge reizvoller Geschichten aufzuweisen.
Beginnen möchte ich mit der Geschichte der Horatier und Curatier. (Vor allem weil eines meiner Lieblingsbilder von Jaques-Louis David eine Szene daraus zeigt )
Zu Zeiten der Herrschaft des Tullus Hostilius kam es auf dessen betreiben zum Krieg zwischen Alba Longa und Rom.
Da beide Völker aber eng miteinander verwandt waren, scheuten sie sich, als es zur Schlacht kommen sollte, den Kampf zu beginnen. So schlug ein Feldherr der Albaner, Mettius Fufetius vor, die besten des jeweiligen Volkes gegeneinander antreten zu lassen.
Wie der Zufall oder das Schicksal oder die Götter es so wollten, gab es in beiden Seiten Drillingsbrüder, von Alter und Stärke etwa dem anderen Trio ebenbürtig. Auf römischer Seite stammten sie aus der Familie der Horatier, auf der albanischen aus der Familie der Curatier.
Feierlich ging man einen Pakt, einen Vertrag ein, in dem besagt wurde, dass die siegreiche Seite die andere in ehrenhaftem Frieden beherschen solle.
Der Kampf selbst schließlich verlief sofort dramatisch. Kaum begonnen fiel der erste der Horatier in den Staub und hauchte sein Leben aus.
Kaum hatten sich die römischen Bürger von diesem Schock erholt, fiel auch der zweite. Doch bevor sie gestorben waren, hatten sie ihren Gegner noch jeweils eine Verwundung beigebracht. Der letzte der Horatier stand nun drei Feinden ggenüber, und so wandte er sich um und begann zu laufen. Beide Seiten der Zuschauer hielten den Kampf durch die Flucht für entschieden, und die Curatier nahmen die Verfolgung auf. Durch die unterschiedliche schwere ihrer Wunden entwickelte sich dabei jedoch eine Distanz zwischen den drei. Darauf hatte der letzte der Horatier gesetzt. Er blieb plötzlich stehen, wandte sich um und tötete den gefährlichsten, da unverletzt, der Curatier, welcher schon unmittelbar hinter ihm gewesen war und nicht mit einer derartigen Aktion gerechnet hatte.
Danach tötete er den leichter Verletzten, der als nächstes zu ihm stieß.
So verblieb nur der schwer verletzte letzte Curatier, den er nicht schonte und ebenfalls aus dem Leben beförderte.
Die Albaner waren besiegt und hielten sich an den Vertrag.
Als der Triumphzug des Siegers aber das Stadttor erreichte trat eine seiner Schwester an ihn heran. Sie war mit einem der Curatier verlobt gewesen, und hatte an diesem Tag nicht nur zwei Brüder sondern auch ihren Geliebten und ihre zukünftigen Schwager verloren.
Als sie das Gewand ihres Verlobten erkannte begann sie zu klagen, löste vor Trauer ihr Haar und schrie seinen Namen.
Der Bruder nahm dies zum Anlaß sie mit einem Schwertstich zu töten, wobei er ihren Mangel an Vaterlandsliebe und Bruderliebe beklagte. "So soll jede Römerin dahinfahren, die einen Feind betrauert." soll er gesagt haben.
Dies konnte nicht ungesühnt bleiben und noch am Tage seines Triumphes saßen auf Befehl des Königs zwei Männer, die Duumviri über ihn zu Gericht. Sie verurteilten ihn zu Tode, doch der Vater des Publius, so hieß der siegreiche Mörder, legte Einspruch ein und trug dem Volk vor, dass er, wäre die Tat nicht gerecht gewesen, als Vater seinen Sohn gerichtet hätte. Außerdem hätte sein Sohn vor wenigen Stunden Roms Ehre verteidigt. Und das Volk solle ihm sein letztes Kind lassen, nachdem er ihm schon drei geopfert hatte.
Daraufhin wurde das Urteil abgemildert, aber symbolisch mußte es vollzogen werden. So mußte er, verhüllten Hauptes unter einem Joch hindruchschreiten, welches als Schwesternbalken bekannt wurde.
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