JonasW schrieb:
Geschichtsarbeit Gymnasium 7-10 Seiten
Da ist eine Eingrenzung auf jeden Fall geboten?
JonasW schrieb:
Mir ist da gerade eine ähnliche Idee eingefallen:
War die Romanisierung dem römischen Reich dienlich(kann man das so sagen?)
Es kommt natürlich darauf an, was dich persönlich von den drei Themen am meisten interessiert. Trotzdem finde ich es im Vergleich zur ersten Fragestellung besser.
Die Romanisierung ist ein sehr langer Prozess. Es war m.E. kein "strategischer Plan" von Anfang an, sondern entwickelte sich über einen sehr langen Zeitraum. Der Beginn der "Romanisierung" ist wohl irgendwo um 300 v. Chr. zu setzen - denn eigentlich war Rom einer von vielen antiken Stadtstaaten, der sich nach etlichen Eroberungen langsam zum Territorialreich entwickelte. Die Integration der besiegten Völker war schon bald ein wichtiges Thema für die Existenz des Reiches. Schon in Italien war dies kein einfacher Prozess - als Problemfelder seien der sich ungefähr über ein Jahrhunderte Konflikt mit den Kelten in Norditalien als Abfolge militärischer Siege und Aufstände bzw. Sezessionen der Besiegten genannt; oder auch der Bundesgenossenkrieg in Italien von 91 - 88 v. Chr. Blickt man in die späteren Jahrhunderte - speziell das Kaiserreich - so lässt sich nicht anderes sagen, als dass die Romanisierung eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg des römischen Reiches war.
Durch die vielen Eroberungen wurde das römische Reich zum Vielvölkerstaat. Noch zur Zeit des Augustus, als das Reich fast schon das ganze Mittelmeer beherrschte, waren nur ein Bruchteil der Untertanen römische Bürger. Es war eine gewaltige Leistung, all diese Völker fest zu integrieren, ohne dass es - trotz heftiger Aufstände, besonders in Judäa oder auch Britannien - zu einer erfolgreichen Sezession gekommen wäre.
Dabei wendete das Reich Zuckerbrot und Peitsche an - Aufstandsbewegungen wurden hart und ohne Rücksicht niedegeschlagen, andererseits besaß die römische Verwaltung auch eine Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen der Besiegten, wie insbesondere die "interpretatio romana" (Integration einheimischer religiöser Kulte), aber auch zum Beispiel die Einstellung gegenüber den Griechen zeigte.
Springen wir zum Untergang des Reiches - es gibt eine gewaltige Anzahl von Faktoren, die man bei diesem Thema als Ursachen anführt. Die Romanisierung gehört m.E. nicht dazu. Auch auf die germanischen Nachfolgestaaten, die das weströmische Reich zerstörten, übte selbst das untergegangene Reich einen gewaltigen Einfluss aus. Sei es, dass die Senatorenschichten in Gallien noch lange Einfluss im Frankenreich behielten, dass mehrere germanische Könige nach Legitimation durch den oströmischen Kaiser suchten, dass viele Einflüsse der römischen Verwaltung noch weit bis ins Mittelalter reichten, dass Latein lange noch die Verkehrs- und Schriftsprache in Europa bildete.
Na ja, dass mal so als kurzer Abriss. Wenn du noch weitere Fragen hast, dann poste sie hier.