Der Rütli-Schwur wie er im Tell vom Schiller dargestellt wird, ist wohl eher eine Erfindung des Schriftstellers als das es tatsächlich so geschehen ist.
Dann hohle ich mal die Schweizergeschichte hervor.
Dazu zur allg. Erklärung: Länder heisst nach schweizerischem Begriff Gebiete, meist geschlossene Talschaften, die von freien Bauern bewohnt wurden und zur vollständigen Selbstherrschaft (Reichsfreiheit) gelangt sind.
In den Tälern am Vierwaldstäter See zeichnete sich eine starke ökonomischen-politische Aktivität ab. Dies hat vor allem mit dem um 1200 eröffneten Gotthardweges zu tun. Die Bauern der Länder waren Selbstversorger bis in hohe Lagen betrieben sie Ackerbau, mit der Möglichkeit über den Gotthard zu kommen stellten sie allmählich auf Viehzucht und Alpwirtschaft um, es wurden Käse, Butter und Schlachtvieh exportiert. Weil diese Art von Wirtschaft weniger Bauern benötigte wandten sich viele der Kriegskunst zu und wurden Söldner. Das Säumerwesen und die Schifffahrt waren bereist genossenschaftlich organisiert. Im 12. und 13. Jahrhundert schliessen sich Allmend-, Alp-, Bannwald- und Dorfgemeinschaften zu Talschaften zusammen, sie bilden Communitates oder Universitates unter den einheimischen Geschlechtern, in Schwyz waren das die Stauffacher, in Uri die Attinghauser und in Unterwalden die Wolfenschiessen.
1231 erhielt Uri den Freibrief von Hagenau durch König Heinrich, Schwyz erhielt einen um 1240 von Kaiser Friedrich II. Fortan führten die reichsfreien Länder eigenes Siegel, eigenes Banner und verfügten über ihr eigenes Militäraufgebot und ein eigenes Blutgericht.
Nachdem König Rudolf das Haus Habsburg zu einem mächtigen Reich zu machen, mussten sich die Städte und Länder zwischen Bodensee, Saane und Gotthard entweder mit einer Territorialmacht abfinden oder sich dem jeweiligen Gegenkönig zur Verfügung stellen. Die Frage stellte sich ob städtische bzw. ländliche Territorialpolitik mit oder gegen diese Macht betrieben werden konnte. Vor allem die Städte hatten unter diesen Umständen zu leiden, da Handel und Wandel unsicher wurden, damit drängte sich ein Bündnis mit andern Städten auf. Diese Bündnisse wurden in der Regel auf Zeit abgeschlossen und der jeweiligen politischen Lage angepasst. Drei Bündnisse sind für die spätere Gründung der Eidgenossenschaft von Bedeutung:
die burgundische Eidgenossenschaft Berns, die Bündnisse der Städte um den Bodensee und die gebirgsbäuerliche Eidgenossenschaft um den Vierwaldstätersee. Das Bündnis Berns geht wahrscheinlich auf die Zähringer zurück, wo sich vor 1218 ein Zusammengehen von Bern und Freiburg abzeichnete. Zwischen 1243 und 1245 entstehet ein Vierstädtebündis zwischen Bern, Freiburg, Murten und Avenches, dies wird nach fünfzig Jahren vergrössert. Das Bündnissystem rund um den Bodensee war eine reine Städteeinigung. Hier ging es vor allem um die Territorialpolitik Habsburgs. Die Bündnisstädte waren Zürich, Schaffhausen, Überlingen, Konstanz, Lindau und St.Gallen.
Das Bündnissystem bei den Waldstätten geht in die Anfänge der Staufischen Zeit zurück. Es ist unklar, wann Uri, Schwyz und Unterwalden, alle drei Länder waren wirtschaftlicher und sozialer Struktur am Gotthardweg interessiert, einen ersten Landfriedensbund geschlossen haben. Jedenfalls wurde ein älterer Bund anfangs August 1291 nach dem Tode König Rudolfs erneuert. Dieser Landfriedensbund war zur Sicherung gemeinsamer Interessen nach dem ausscheiden des obersten Rechtswahrers im Reich gedacht. Dass die drei Länder damals erklärten, sie wollten keine fremden Richter in ihrem Bereich anerkennen, deutet auf einen bestimmten Abwehrwillen gegen äussere Eingriffe hin. Uri und Schwyz haben sich im Oktober des gleichen Jahres mit Zürich verbündet, somit schlossen sie sich indirekt an den grossen Bund aller Reichsstädte und Dynasten von Bern bis Konstanz an.
Über den Mythos Tell kannst Du hier nachlesen:
http://212.227.62.226/geschichtsforum/showpost.php?p=28918&postcount=1