Sammelthread, kurze Hinweise zu laufenden Sonderausstellungen

Ich habe mir am Sonntag die beiden Kelten-Ausstellungen in Stuttgart angesehen. Wie das mit großen Ausstellungen zum Ende hin ist, es wird doch arg voll.

Sonntag Morgen um 11:00 Uhr in dem Ausstellungsteil "Zentren der Macht" angestanden. Da auf der Homepage der Ausstellungsmacher auf längere Wartezeiten am Wochenende sowie an Feiertagen hingewiesen wurde, haben sich größere Menschenscharen früh eingefunden. Die Ausstellung hat ab 10:00 Uhr morgens geöffnet. Um 11:00 Uhr war wegen Überfüllung der Einlass gestoppt. Rein kam man dann erst gegen 12:00 Uhr. Da die übliche Besuchszeit mit zwei Stunden für diesen Teil angegeben wurde, dürften dann die ersten Besucher von 10:00 Uhr wieder das Gebäude verlassen haben.

Von der Ausstellung war ich jetzt nicht wirklich überzeugt. Im Vergleich zur Römerausstellung im selben Gebäude, wurde meines Erachtens viel zu sehr auf die Oberschicht eingegangen, welche nach Angaben der Ausstellungsmacher 0,5% der Bevölkerung betrug. Über die Viereckschanzen war kaum etwas zu sehen. Zudem war ich doch arg enttäuscht, mit unzähligen Duplikaten abgespeist zu werden. So war weder das Original der Glauberg-Statue noch der Kessel von Vix da. Bei solchen prominenten Funden noch verständlich, warum man aber bei Halsschmuck oder Goldmünzen Duplikate ausstellen muss ("Kopie des Römisch-Germanischen Zentralmuseums nach einem Original des Museums xyz"), ist für mich nicht nachvollziehbar. Für eine Kopie ist mir eine Stunde Wartezeit zu viel. Als ich die Ausstellung um 15:45 Uhr verließ, gab es keine Warteschlange mehr. Bei einer Öffnungszeit bis 20:00 Uhr hätte man nun sofort in die Ausstellung gekonnt - und sich dort frei bewegen können.

Um 16:00 Uhr stand ich dann vor dem Alten Schloss vor einer weiteren Warteschlange. Auch hier durfte ich sicherlich nochmals 40 Minuten im Freien stehen, bis ich in die Ausstellung kam. Hier war nun das Personal mit dem Einlass zu großzügig. Eingeklemmt in einer Menschenmasse wurde nun menschliche Wärme geboten. Nun ja, meistens waren es Ellenbogen oder Handtaschen, die sich an einem anschmiegten. Das doch sehr geringe Aggressionspotenzial eines durchschnittlichen Ausstellungsbesuchers war hier sehr hilfreich, so dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kam. In diesem Teil der Ausstellung "Kostbarkeiten der Kunst" waren nun die Artefakte hochwertiger als in dem anderen Ausstellungsteil. Aber auch hier so manche Enttäuschung: Der Kessel von Gundestrup eine Kopie, auch der Fürst vom Glauberg wiederum eine Kopie. In dieser Ausstellung sollte die Entwicklung der keltischen Kunststile aufgezeigt werden, was ich auch als gelungen bewerte.

Als ich gegen 18:30 Uhr die Ausstellung im Alten Schloss verließ, waren keine weiteren Besucher mehr im Anmarsch. Auch hier also wäre spätes Erscheinen mit schnellem Betreten als auch entspannten Anschauen belohnt worden.

Fazit: Wenn man sich für die Kelten tiefer interessiert, ist die Ausstellung ein Muss. Für den geschichtlich Interessierten mit anderen Themenschwerpunkten kann man auf die Ausstellung verzichten.

P.S.: Was ist eigentlich grausamer?

- ein Drehorgelspieler, welchen man in der Warteschlage nicht ausweichen kann und das selbe Musikstück dauernd wiederholt?

- die ätzenden Audio-Guide-Geräte, welche in voller Lautstärke abgespielt werden. Wenn man dann drei Geräte gleichzeitig neben sich jaulen hört, welche erwartungsgemäß alle asynchron laufen, dann ist es schon sehr gut, dass die keltischen Schwerter hinter Panzerglas verwahrt werden
:haue:
 
Freilandmuseum Wackershofen

"Endlich Frieden, 1763"
Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen (bei Schwäbisch Hall) 23.-25. August 2013

Dieses Jahr steht die Veranstaltung im Zeichen des Friedens von Hubertusburg und wie sich dieser bis hinein in eine Region wie der Hällischen auswirkte. Daneben wird (wenn es das Wetter zulässt) am Sonnabend eine Arbeitsfron dargestellt. Die Untertanen auf dem Lande wurden damals regelmäßig zum Abmähen der herrschaftlichen Wiesen heran gezogen.

(Anmerkung: Diesmal kein Link zur Homepage des Museums, weil der Text dort zuletzt nicht ganz korrekt war. Die Homepage soll vollständig überarbeitet werden.)
 
Wer möchte kann sich hier einige Stunden seiner Zeit vertreiben:
Home - TUTANCHAMUN - Sein Grab und seine Schätze - Berlin

Ich war da, wollte erst gar nicht, wurde überredet und letztendlich wars besser als gedacht.
Am besten gefallen hat mir beim Rundgang der letzte Schauraum, welcher sich grösstenteils mit Carters Aquarellen, der Zeit vor der Grabentdeckung und der Archäologie der Jahrhunderwende dieser Zeit beschäftigt.
Wichtig, früh da sein würde ich sagen. So als kleiner Tipp am Rande.
 
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