Ich bin am Freitag nach Münster ins LWL-Landesmuseum für Kunst gefahren, um mir dort die aktuelle Barbarossa-Ausstellung anzusehen.
Die haben da ein paar interessante Dinge ausgestellt, Quellen, Kunstwerke, Spielzeuge, Reliquien (schon allein, weil auf dem Werbebanner der Cappenberger Kopf ist, von dem lange geglaubt wurde, dass es sich um eine Darstellung Barbarossas handelte, tatsächlich hat Barbarossa diesen Cappenberger Kopf, der - wie man mittlerweile weiß - den Evangelisten Johannes darstellt - seinem Taufpaten ca. 40 Jahre nach seiner Taufe geschenkt). Auch wurden verschiedene Gestalten aus dem Umfeld von Barbarossa dargestellt: Heinrich der Löwe, Hildegard von Bingen, Wilfried von Stablo und noch ein paar mehr. Man konnte in einer digitalisierten Version im Welschen Gast von Thomasin de Zerklaere blättern.
Anlass dieser Ausstellung sind Ereignisse in Münster und Cappenberg 1121/2. Die Cappenberger hatten für den durch den Kaiser vertriebenen papsttreuen Dietrich II. Münster angegriffen, wobei der Dom zu Münster in Flammen aufging. Daraufhin gingen die Cappenberger ins Kloster und wandelten ihren Besitz in Klosterbesitz um. Gottfried von Cappenberg bestimmte, dass sein Bruder Odo und die Schwestern sowie auch seine Frau Ida den Habit nehmen sollten. Als Gottfried verstarb, verließ Ida das Kloster und heiratete erneut. Odo hingegen wurde Taupate Barbarossas, der auch um 1122 geboren wurde.
Ich finde es eigentlich immer ganz gut, wenn Ausstellungen nicht mit Text überfrachtet sind, hier aber muss ich sagen, dass diese Ausstellung textlich eher unterfrachtet war, gerade bei den ausgestellten Textquellen (Bücher, Briefe, Urkunden) hätte ich mir doch ein wenig mehr Input gewünscht. Mir haben doch an der einen oder anderen Stelle die Zusammenhänge gefehlt. Wenn ich den Ausstellungskatalog mit nach Hause genommen hätte, wäre ich wahrscheinlich von meiner Frau damit noch auf der Türschwelle erschlagen worden.
Die Ausstellung endet am 5. Februar (also merkt euch am besten, dass sie bis Januar geht, damit ihr nicht im Februar feststellt "Mist, verpasst").