Tib. Gabinius
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Da es an anderer Stelle eine andere Diskussion sprengt und hier schon viele weitere Aspekte auftauchten denke ich, wäre ein Thema zu diesen legendären Kriegern, Beamten, Dienern, Traditionalisten und Reformatoren angebracht.
Ursprünglich als samurau oder als saburai bezeichnet, fanden sich die "dienenden" oder "aufwartenden" sehr früh am Hof des Adels in Kyoto oder den Kriegerhäusern (buke) der Heian und der Kamakura Zeit (ca 8.-12. und 12.-14. Jh.).
Die Aufgaben der Samurai waren dementsprechend vielfältig. Zu ihnen gehörten Rituale, Verwaltung, Ordnungshüter, Soldat, Tor- und Nachtwächter...bis eben hin zum Krieger.
1180 schließlich weitet sich die Bedeutung auf eine Ebene aus, die letztlich der uns bekannten schon sehr Nahe kommt. Das Amt samurai dokoro zeichnet sich verantwortlich für die Angelegenheiten der Vasallen in Kamakura. Im 13. Jh dehnte sich dies aus auf polizeiliche Gewalt, Gewalt über die Militärgouverneure (shugo!) und Vögte (jitô).
Diesen gesamten Zeitraum und auch darüber hinaus wurde der Begriff bushi als Bezeichnung für den Krieger weiterhin bevorzugt und eine Differenzierung der Samurai zur reinen Klasse der Kämpfer wurde durch eine Vielzahl an Begriffen verdeutlicht.
Ihre Funktion als "Landbesitzer" und damit als Feudalherren erwerben die Samurai stückweise. Etwa im 10. Jh. rücken sie in Verwaltungspositionen der Provinzen ein und erarbeiten sich so nach und nach eigene Ländereien, erst zeitlich begrenzt, schließlich erblich.
Mit dieser Zunahme ihrer Macht spielten sie auch eine größer werdende Rolle in Kyôto. Dort wurden sie von den alteingesessenen Adligen als unkultivierte Schlächter angesehen.
In den anstehenden Kämpfen des 12. Jh. sind dann die Kaiser und die Adligen gezwungen, auf das militärische Vermögen der Samurai zurück zu greifen und so ihre Bedeutung weiter anzuheben.
Am Ende der Kämpfe zwischen dem Kaiser Go-Shirakawa und dem Hochadligen Kiyomori (aus dem Taira Clan) hatten die Samurai faktisch die Macht in Japan aus den Händen der Streithähne übernommen, während die Adligen einen guten Teil ihrer Privilegien eingebüßt hatten.
Yoritomo, Heerführer im Lager des Minamoto Clans schließlich war es, der mit dem Kaiser eine Vorherrschaft seiner Person im Norden zur Befriedung aushandelte und sich den milit. Oberbefehl sicherte. Dies kann man als Beginn des Kamakura Shôgunats sehen.
Von nun an gaben die Samurai einen maßgeblichen Teil zu den Geschicken Nippons und bereicherten in zunehmendem Maße die Kultur des Landes durch ihre Traditionen, Philosophie und ihre reine Präsenz.
Aber ihr Stern mußte eines Tages auch wieder sinken. Zwar kann man das Ende der Samurai eindeutig festlegen, aber wann dieses Ende begann ist weitaus komplexer anzugeben.
Im 18. Jh. begannen die Fürsten durch ökonomische Veränderungen und das System der "wechselnden Residenz" zu verarmen. Zuerst pendelten sie dies vermutlich durch stärkere Belastung ihrer Vasallen aus, in der Folge führte dies aber zu stärkeren Abgaben der Bevölkerung und der unteren Samurai.
Danach waren sie zu großen Anleihen gezwungen, aber diese stürtzten sie in Abhängigkeit und Besitzlosigkeit.
Da ihre Lehnsherren verarmten konnten sich die Samurai den bisherigen Müßigang oder die Verschwendung, die seit der Entstehung von "Städten ohne Nächte" (sog. Vergnügungsvierteln) aufgekommen war nicht mehr leisten. Naturkatastrophen, Geldentwertung, Verstädterung (befohlen oder in Folge der Reichseinigung) und Verminderung ihrer Gehälter taten ihr übriges, und so hatten viele ihres Standes bald keine Aussichten mehr.
Sie lagen Japan, dem Kaiser/Shogun/Daymio nur auf der Tasche. Zwar gab es diverse Reformversuche, aber allesamt retteten die Lage nicht mehr auf Dauer.
So kam es, wie es kommen mußte. Im Zuge der Meji Restauration 1868 wurden die Samurai rationalisiert und schließlich 1871 formell aufgelöst. Die Daymio mußten ihre provinzialherrschaftlichen Posten aufgeben.
Die weitaus meisten Samurai gingen im normalen Volk auf, einige wenige wurden auf andere Klassen verteilt.
Doch die sozialen Unruhen die sich daraus ergaben waren unvermeidlich.
1874 bis 1877 gab es eine Reihe kleinerer und größerer Aufstände, die jedoch alle Niedergeschlagen wurden, etwa der Satsuma Aufstand.
Ursprünglich als samurau oder als saburai bezeichnet, fanden sich die "dienenden" oder "aufwartenden" sehr früh am Hof des Adels in Kyoto oder den Kriegerhäusern (buke) der Heian und der Kamakura Zeit (ca 8.-12. und 12.-14. Jh.).
Die Aufgaben der Samurai waren dementsprechend vielfältig. Zu ihnen gehörten Rituale, Verwaltung, Ordnungshüter, Soldat, Tor- und Nachtwächter...bis eben hin zum Krieger.
1180 schließlich weitet sich die Bedeutung auf eine Ebene aus, die letztlich der uns bekannten schon sehr Nahe kommt. Das Amt samurai dokoro zeichnet sich verantwortlich für die Angelegenheiten der Vasallen in Kamakura. Im 13. Jh dehnte sich dies aus auf polizeiliche Gewalt, Gewalt über die Militärgouverneure (shugo!) und Vögte (jitô).
Diesen gesamten Zeitraum und auch darüber hinaus wurde der Begriff bushi als Bezeichnung für den Krieger weiterhin bevorzugt und eine Differenzierung der Samurai zur reinen Klasse der Kämpfer wurde durch eine Vielzahl an Begriffen verdeutlicht.
Ihre Funktion als "Landbesitzer" und damit als Feudalherren erwerben die Samurai stückweise. Etwa im 10. Jh. rücken sie in Verwaltungspositionen der Provinzen ein und erarbeiten sich so nach und nach eigene Ländereien, erst zeitlich begrenzt, schließlich erblich.
Mit dieser Zunahme ihrer Macht spielten sie auch eine größer werdende Rolle in Kyôto. Dort wurden sie von den alteingesessenen Adligen als unkultivierte Schlächter angesehen.
In den anstehenden Kämpfen des 12. Jh. sind dann die Kaiser und die Adligen gezwungen, auf das militärische Vermögen der Samurai zurück zu greifen und so ihre Bedeutung weiter anzuheben.
Am Ende der Kämpfe zwischen dem Kaiser Go-Shirakawa und dem Hochadligen Kiyomori (aus dem Taira Clan) hatten die Samurai faktisch die Macht in Japan aus den Händen der Streithähne übernommen, während die Adligen einen guten Teil ihrer Privilegien eingebüßt hatten.
Yoritomo, Heerführer im Lager des Minamoto Clans schließlich war es, der mit dem Kaiser eine Vorherrschaft seiner Person im Norden zur Befriedung aushandelte und sich den milit. Oberbefehl sicherte. Dies kann man als Beginn des Kamakura Shôgunats sehen.
Von nun an gaben die Samurai einen maßgeblichen Teil zu den Geschicken Nippons und bereicherten in zunehmendem Maße die Kultur des Landes durch ihre Traditionen, Philosophie und ihre reine Präsenz.
Aber ihr Stern mußte eines Tages auch wieder sinken. Zwar kann man das Ende der Samurai eindeutig festlegen, aber wann dieses Ende begann ist weitaus komplexer anzugeben.
Im 18. Jh. begannen die Fürsten durch ökonomische Veränderungen und das System der "wechselnden Residenz" zu verarmen. Zuerst pendelten sie dies vermutlich durch stärkere Belastung ihrer Vasallen aus, in der Folge führte dies aber zu stärkeren Abgaben der Bevölkerung und der unteren Samurai.
Danach waren sie zu großen Anleihen gezwungen, aber diese stürtzten sie in Abhängigkeit und Besitzlosigkeit.
Da ihre Lehnsherren verarmten konnten sich die Samurai den bisherigen Müßigang oder die Verschwendung, die seit der Entstehung von "Städten ohne Nächte" (sog. Vergnügungsvierteln) aufgekommen war nicht mehr leisten. Naturkatastrophen, Geldentwertung, Verstädterung (befohlen oder in Folge der Reichseinigung) und Verminderung ihrer Gehälter taten ihr übriges, und so hatten viele ihres Standes bald keine Aussichten mehr.
Sie lagen Japan, dem Kaiser/Shogun/Daymio nur auf der Tasche. Zwar gab es diverse Reformversuche, aber allesamt retteten die Lage nicht mehr auf Dauer.
So kam es, wie es kommen mußte. Im Zuge der Meji Restauration 1868 wurden die Samurai rationalisiert und schließlich 1871 formell aufgelöst. Die Daymio mußten ihre provinzialherrschaftlichen Posten aufgeben.
Die weitaus meisten Samurai gingen im normalen Volk auf, einige wenige wurden auf andere Klassen verteilt.
Doch die sozialen Unruhen die sich daraus ergaben waren unvermeidlich.
1874 bis 1877 gab es eine Reihe kleinerer und größerer Aufstände, die jedoch alle Niedergeschlagen wurden, etwa der Satsuma Aufstand.