Hey,
ich glaube unser Freund "El Gringo" bezieht sich auf das Ereignis bei der sog. Völkerschlacht von Leipzig, wo nach der Eroberung von Zuckelhausen, Holzhausen und Paunsdorf mehrere Tausend Sachsen, und andere Rheinbundtruppen, die Seite wechselten und sich der Koalition anschlossen.
Und entsprechend interpretiere ich seine Frage dahingehend:
"War der Frontenwechsel der Sächsischen Armee, und der damit verbundene Seitenwechsel des Königreichs Sachsen vom Verbündeten Napoleons zur Koalition lediglich taktisch bedingt?"
Antworten würde ich darauf:
Das Königreich Sachsen war bis zuletzt mit Napoleon verbündet. In der Völkerschlacht von Leipzig sahen die Befehlshaber der sächsischen Armee endlich die Möglichkeit einer Niederlage Napoleons und dem damit verbundenen Befreiungsschlag für Sachsen.
Dieser Artikel auf, ich entschuldige mich dafür, wikipedia, beschreibt gut, dass bereits im Vorfeld der Schlacht um Leipzig enorme Spannungen zwischen Napoleon und seinem, auf gedeih und verderben ausgelieferten, "Verbündeten", das Königreich Sachsen, herrschten. Friedrich August I von Sachsen war schon länger bemüht dem napoleonischen Würgegriff zu entkommen.
Darum war es ein Taktischer Zug und zugleich auch nicht. Im Grunde hatte Friedrich August von Sachsen, und wohl auch seine Militärs schon länger im Sinn die Seiten zu wechseln, daher bestand wohl durchaus eine Strategie dafür. Andererseits war er Mangels Antworten der Koalitionskräfte gezwungen sich seinem Protektor im Kampf anzuschließen. Dass er jedoch im Verlauf der Schlacht die Möglichkeit sah und nutzte war eine, den gegebenen Umständen entsprechende, also taktische Maßnahme.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, was du unter "taktisch" verstehst.
Grüße
WW