Mit dem Tod von Roosevelt (FDR) ging die außenpolitische Verantwortung auf Truman über. In dieser Phase veränderten sich die Beziehungen zwischen der US und der SU deutlich.
Die Truman-Doktrin (die seine Mitarbeiter formuliert hatten und nicht er selber!) ) systematisierte die um sich greifende Einsicht in der US-Diplomatie, dass eine Beziehung zur SU nach dem Ende des WW2 im wesentlichen durch Härte definiert sein sollte und wich damit deutlich von den Prämissen aus der Zeit von FDR ab.
Zwei-Lager-Theorie ? Wikipedia
Die Rede von Shdanow spiegelt demgegenüber die Wahrnehmung der westlichen Welt aus der Sicht der SU wider.
Diese Sichtweise basiert auf einer Mischung sehr widersprüchlicher Einstellungen. Zum einen ging man davon aus, dass die kapitalistischen Länder, nicht zuletzt durch den gerade beendeten Weltkrieg, vor so gravierenden wirtschaftlichen Problemen standen, dass ihr Weg in den Sozialismus geradezu vorgezeichnet sei.
Zum anderen fühlte man sich subjektiv potentiell herausgefordert durch die westlichen Staaten und entwickelte eine "Lagermentalität". In diesem Sinne wurde das Ende des WW2 in der SU bewußt durch Stalin deutlich hinausgezögert bzw. in seinen Auswirkungen künstlich verlängert.
Ein Aspekt, den man auch an der weiterhin vorhandenen hohen Truppenstärke der RKKA erkennen kann und der Verselbständigung der Militarisierung der sowjetischen Gesellschaft.
Das rationale Kalkül, dass Stalin zum Teil auch durch westliche Theoretiker zugeschrieben wird ist, dass er die äußere Bedrohung benötigte, um die Unfähigkeit zu kaschieren, im Inneren angemessen zu regieren und in den Bereich einer Friedensordnung zu gelangen.