Meint er das mit dem "Gottes-Gen" eigentlich wörtlich oder nur metaphorisch?
Ich denke, man kann Religion als ein Mem im Sinne von der Memtheorie von Richard Dawkins betrachten. Das bedeutet, dass auch für Religionen ähnliche Mechanismen gelten wie für biologische Evolution. Religiösität pflanzt sich meines Erachtens durch Überlieferung und Erziehung fort. So wird die Religion von einer Generation auf die andere übertragen und als soziale und kulturelle Tradition vererbt. Traditionen, die nicht mehr weitergegeben werden, sterben aus.
Somit wird das Christentum als Gottes-Mem vererbt, aber an ein zugehöriges Gen glaube ich nicht. Die Sache mit der Allmacht der Gene wird auch zunehmend zur Glaubensfrage.
Einer der demografischen Vorteile des Christentums ist die Kindertaufe. So werden bereits Säuglinge in die christliche Religion initiert. Ein weiterer Vorteil des Christentums ist die Initiation von Frauen. Das Christentum war damit schon in römischer Zeit eine Religion für die ganze Familie. Eine "Vererbung" der Religion von einer Generation auf die andere ist so gesichert - anders als z.B. beim römischen Mithras-Kult, der wahrscheinlich nur Männern vorbehalten war.
Außerdem spricht sich das Christentum sehr vehement gegen Kindsmorde und das Opfern von Kindern aus. Aber diese ganze Sache mit Baal und Mammon ist wahrscheinlich in erster Linie biblische Propaganda. Kein Wunder, dass die Phönizier und Kanaaniter ausgestorben sind.
(Ihr alle erkennt die Ironie!)
Die Idee des Menschenopfers zeigt jedoch, dass Religiösität nicht zwangslläufig zu Kinderreichtum führt. Isaak ist auch nur knapp dem Messer Abrahams entkommen.