Das heutige Slowenien nach dem Überfall der Achsenmächte 1941 geteilt. Das Gebiet jeseits der Mur ging an Ungarn, die Küstenregion und der größte Teil der Krain an Italien und die Untersteiermark sollte als normaler Gau dem Deutschen Reich angeschlossen werden. Die Untersteiermark galt nicht als besetztes Gebiet, sondern unterstand einem Chef der Zivilverwaltung. Hitler sagte zu seinen Offizieren: "macht mir dieses Land wieder deutsch."
Hintergrund war, die Gewaltsame Unterdrückung der deutschen Minderheit und der mehrheitlich deutschfreundlichen slowenischen Untersteirer nach dem ersten Weltkrieg (Marburger Blutsonntag
Marburger Blutsonntag ? Wikipedia).
Die Untersteiermark wurde ohne Volksabstimmung dem Königreich der Slowenen, Kroaten und Serben einverleibt.
1941 begannen die Deutschen damit das Schulwesen und die Verwaltung umzukrempeln, es wurde nur noch deutsch gesprochen. Um die Bevölkerung zu gewinnen wurden im großen Stil der Strassenbau und die Versorgung mit Elekrizität vorangetrieben.
Das Entscheidende war, dass Personen, die nicht in Deutsche Reich eingegliedert werden sollten, aus der Untersteiermark ausgebürgert wurden. Die Bewohner der Untersteiermark erhielten (vorerst noch) nicht die deutsche Staatsbürgerschaft sondern man schuf eine eigenständige politische Organisation, den STEIRISCHEN HEIMATBUND. Dieser war ähnlich aufgebaut wie die NSDAP und sollte die Bevölkerung auf die Eingliederung in das Deutsche Reich vorbereiten.
Man muss dazu wissen, dass die (auch damals mehrheitlich slowenischsprachigen) Untersteirer sich immer in erster Linie als Steirer fühlten, ähnlich wie die Bayern in Deutschland. Weiterhin waren die Untersteirer immer sehr loyal gegenüber dem Habsburger Reich. Das Abzeichen des STEIRISCHEN HEIMATBUNDES war dann auch das Steirische Landeswappen.
Entsprechend geschickt stellten die deutschen Machthabe die Fragen an das Volk:
1. Fühlst du dich als Steirer
2. Willst du im Großdeutschen Reich leben
Die Zustimmung war sehr sehr hoch, verhängnisvoll war die Einteilung der Bevölkerung in drei Gruppen.
- die Volksdeutschen erhielten rote Mitgliedskarten und waren des Mitgliedern der NSDAP gleichgestellt
- die große Mehrheit erhielt grüne, die bei "Bewährung" in rote umgetauscht werden konnten.
- die weißen Karten bedeuteten eher Zweifelhaft und waren von der Vertreibung bedroht.
Etliche Inhaber weisser Karten wurden Nachts von einer Art örtlichem Volksturm überfallen und durften 30 KG Gepäck mitnehmen und wurden - wenn sie Glück hatten - außer Landes gejagt.
Um sich zu Bewähren, konnte man sich zum Militär melden. Da man kein Deutscher war blieb wurde man nicht automatisch in die Wehrmacht aufgenommen, die meisten landeten bei der Waffen SS. Es war für viele Slowenen erst ein unwürdiges Ringen um rote Ausweise und nach dem Krieg kam die große Säuberung durch die Partisanen.
Quelle: "Untersteiermark, unvergessene Heimat" von Manfred Straka