Meine Fragen sind sehr verwirrent, aber selbst im Geschichtsunterricht kamen wir nicht weiter. Es gab ja viele Stämme bei den Kelten, wie aber hatten sie zusammen mit den anderen ihren glauben teilen können oder Gemeinsame Feste feiern können?
Wie kann es seien, dass Christen aus völlig verschiedenen Ländern zusammen Ostern feiern?
Und viele keltische Stämme hatten weit mehr gemeinsam als Christen aus verschiendenen Regionen der heutigen Erde: Viele keltische Stämme teilten eine gemeinsam Sprache, konnten sich also direkt miteinander verständigen.
Keltische Sprachen ? Wikipedia
Meine Lehrerin sagte, dass die Kelten alles teilten und das die Mahlzeiten und Fetse auch Gemeinsam gefeiert wurden, aber ein Bekannter von mir der Ärchäologe war sagte das die Kelten sehr umgangsscheue Menschen waren die nichts teilten.
Was stimmt denn nun?
Ist beides falsch, beides viel zu extrem.
WICHTIG: Die Kelten hat es nie gegeben. Das ist ein Oberbegriff für ein Sammelsurium an Stämmen und Völkerschaften, die sich jahrhundertelang in ganz Europa (bis nach Kleinasien) herumtrieben und dabei verschiedensten kulturellen Einflüssen ausgesetzt. Einer der Kelten, der mit Brennus zusammen Rom geplündert hat (397 v. Chr.), hat wenig gemein mit einem der kleinasiatischem Kelten, an die die Galaterbriefe der Bibel addressiert sind, hat wenig gemein mit einem keltisch-irischen Christen des 8. Jh. Ganz davon abgesehen, dass es in
jeder menschlichen Kultur Großzügige und Geizkragen gibt...
feif:
Schlacht an der Allia ? Wikipedia
Brief des Paulus an die Galater ? Wikipedia
Iroschottische Kirche ? Wikipedia
Dennoch ein paar Klischees, die gibts ja immer:
Bei keltisch-irischen Festmählern der Eisenzeit (die uns v.a. durch mytholgische Quellen bekannt sind, ist also mit Vorsicht zu genießen) galt es, als Gastgeber unbedingt großzügig zu erscheinen; der Überfluss bei einem solchen Gelage stand für den Reichtum, die Macht und das Ansehen des Gastgebers. Götter bzw Sagenkönige konnten hier praktischerweise oft auf Gimmicks zurückgreifen, wie bspw sich selbst nachfüllende Fleischkessel im Falle des Dagda. Dass heißt aber nciht, dass da
alles geteilt wurde: Dem "Besten Krieger" bzw dem angesehensten Gast stand das beste Stück Fleisch zu, das "Heldenstück"; und darum gab es in diversen Sagen Streit, mitunter bis zum tödlichen Kampf... :autsch: =)
Wie gesagt, die Quellen dafür sind die von schon christianisierten Mönchen verschriftlichten alten Sagen, sie sind also mit Vorsicht zu genießen; sie geben allerdings einen Eindruck, wie man sich wichtige gesellschaftliche Anlässe im keltischen vorchristlichen Irland vorstellen kann, auch wenn sie natürlich dramatisiert bzw literarisch verzerrt sind. Als Bsp nur der Verweis auf den berühmtesten aller irischen Helden:
Cú Chulainn ? Wikipedia
Wie man auf den Gedanken kommt, die Kelten könnten umgangsscheu gewesen sein, verstehen ich nicht; antike Autoren berichten da eher vom gegenteiligen Klischee:
Es berichtete ja bereits Strabo, dass spartanische Einfachheit keine Sache der Kelten war, sondern man sich mit großer Begabung der Kunst des Essens und Trinkens widmete. Auch die Art der Sprache hatte bei den Römern und Griechen für Kopfschütteln gesorgt, da die Kelten gerne in Rätseln und Andeutungen sprachen, nach Belieben vergrößerten oder verkleinerten und sich willig vom Strom der Rede treiben ließen.
Bevor die Römer kamen von R. Pörtner; wobei ich befürchte, Strabe ist hier nicht völlig unvoreingenommen bzw vorurteilslos; irgendwie bleibt dass bei den Kelten, nebenbei bemerkt, fast niemand, ist fast so schlimm wie mit Indianern...