Jedem das Seine. Nenn mich einen Nerd, aber ich hab kein Interesse daran, neue Brieffreundschaften zu schließen und die pulsierende Großstadt Rom heute kennenzulernen. Mir fehlen die Sprachkenntnisse und das Interesse.
Sobald ich mir die Reise in ein exotischeres Land (in Südamerika oder Südostasien) leisten kann, werde ich sicher auch versuchen, Kontakt mit den Einheimischen zu knüpfen, da mich deren Leben und Lebensweise sicher interessiert, in Rom gilt für mich aber, die antike Stadt einer Kultur, die die Unsere so sehr prägt und von der ich schon so viel gelesen habe, neu zu entdecken. Manche mögen es vorziehen, neue Bekannte zu machen und sich abends in Bars zu treffen, für mich gibt es aber keine schönere Vorstellung als durch die Ruinen einer der größten Kulturen der Weltgeschichte zu schlendern.
Die etwas abfällige und klischeebehaftete Bezeichnung des typischen "deutschen Bildungstouristen" möchte ich mir dennoch ungern anheften lassen. Mein theoretisches Wissen über das römische Reich ist relativ umfassend und ich fahre sicher nicht als unbedarfter Touri dorthin, um mich von einheimischen Führern darüber aufklären zu lassen, was denn da für komische alte Gebäude rumstehen und zuhause damit zu prahlen, was ich nicht alles auf einer Stadtrundfahrt gesehen habe. Mir geht es weniger darum, etwas neues zu lernen, als viel mehr darum, das bekannte neu zu erleben und Geschichte greifbar zu machen.