W
Walter
Gast
Die weite Blockade – von der allgemein ausgegangen wurde – entwickelte sich zu „völliger strategischer Defensive“ aufgrund zweier Umstände, nämlich (1) die unerwartet weit vorgetragene U-Bootoffensive und (2) der „regen deutschen Minenoffensive“. Dabei waren die Befürchtungen der Engländer größer wie die tatsächliche Gefahr. Die eingesetzten Mittel waren für einen Kräfteausgleich allerdings viel zu gering.
(1) Welche Uboot Offensive?
Der taktische Nutzen sowie der Einsatz von Ubooten war zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns keineswegs klar geregelt. Die Handvoll Uboote, die anfänglich zur Verfügung standen, sollten lediglich zur Aufklärung verwendet werden. Die "Dreierversenkung" von britischen Panzerkreuzern nach Kriegsbeginn wurde weit überbewertet, was den Offensivangriff eines Ubootes auf schwere Überwasserkriegsschiffe angeht.
Der erste Vorstoß der Briten gegen die Vorposten in der deutschen Bucht am 28.08. 1914 war ein voller Erfolg und zeigte, wie unbeweglich die Hochseeflotte in der Deutschen Bucht „hockte“.
Zudem hatte die britische Marine am Anfang des Krieges noch mit der strukturellen Umstellung der Geschwader zu tun. Einsätze von den Briten waren wohl bis zu den ersten Angriffen deutscher Kriegsschiffe auf die britische Ostküste nicht notwendig.
Diese Angriffe konnten dann mit der Doggerbankschlacht Frühjahr 1915 bis auf weiteres unterbunden werden.
(2)Das Minenlegen wurde konsequent auf beiden Seiten durchgeführt, wobei man sagen kann, daß die deutschen Minen am Anfang des Krieges mehr eigene Kriegschiffe versenkten, als gegnerische. Und auf solche „Missgeschicke“, wie das „Aufgrundlaufen“ der Magdeburg möchte ich gar nicht erst näher eingehen (und ja, es war in der Ostsee).
Also ich würde sagen, die deutsche Flotte kam von Anfang an nicht in ihren Aufgaben, angesichts der Technik und Größe der deutschen Marine, zurecht.
Hier zu behaupten, daß „Ubootoffensiven“ und der „Minenkrieg“ der deutschen Marine einen Vorteil brachten ist reine Augenwischerei. Das ist ein Verdrehen von Tatsachen.
Die Hochseeflotte war die Stumpfste Waffe, die das Deutsche Reich in den Krieg schickte.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: