Deutschland als die damals führende Industrie- und Wissenschaftsnation hatte gute Voraussetzungen Schiffe in technisch hervorragender Weise herzustellen. Unbelastet von Traditionen konnten auch neue Wege in Strategie, Taktik und Ausbildung gegangen werden. Nicht wenige (zB Niemitz) halten die Hochseeflotte für die damals besten Überwasserstreitkraft.
1.Tirpitz selbst stellt die Sinksicherheit an erste Stelle (Tirpitz, Erinnerungen, S. 113). Ein Schiff kann so lange kämpfen, wie es schwimmt. Daher wurde auf die Durchbildung des Schiffskörpers und die Panzerung viel Geld und technischer Sachverstand verwendet. Er bringt viele Beispiele, eines sei hier wiederholt: Derfflinger konnte die schwerste Panzerung von Tiger auf 11.700 m, Tiger die von Derfflinger erst auf 7.800 m durchschlagen.
2.Nachteile der Panzerung konnten durch bessere Geschosse wettgemacht werden. Deutsche Kaliber entsprachen in der Durchschlagskraft dem nächsthöheren englischen (Tirpitz, S. 115). Die Panzersprenggranaten bezeichnet er als furchtbare Waffe, auf die dieEngländer erst in der Doggerbankschlacht aufmerksam wurden. Ich verstehe Tirpitz so, dass die Panzersprenggranaten eine Art Geheimwaffen in einer frühen Seeschlacht sein sollten (Tirpitz, S. 308).
3.Entfernungsmesser und Visiere der Deutschen sind besser (Massie, Castles, S. 591).
4.Die engl. Signalgebung war schlecht. Fehlleistungen von Beattys Flaggenleutnant Ralph Seymour sind keine spektakulären Einzelfälle (Beispiel bei Massie, Castles, S. 600). Es gab schlicht zu viele Signale (und manche fehlten ganz). Die Grand Fleet entwickelte eine 16 km lange Schlachtlinie, die über visuelle Signale (in der für schlechte Sicht bekannten Nordsee) gelenkt werden musste.
5.Die deutsche Schiffsartellerie war der englischen überlegen (besonders eindrucksvoll die Leistungen der hoffnungslos unterlegenen Scharnhorst und Gneisenau in der Falklandschlacht sowie insbesondere die Hippers vor dem Skagerrak).
6.Die Brandsicherung, insb. nach der Doggerbankschlacht, war besser.
7.Zeppeline waren wegen ihres weiten Überblicks, hohen Geschwindigkeit und großen Sicherheit (im Vergleich mit Seeschiffen) bei gutem Wetter unverzichtbar (Scheer, Hochseeflotte, S. 227, skeptischer aber Tirpitz, Erinnerungen, S. 119).
8.Die deutschen Minen waren exzellent (eine kurze Beschreibung bei Scheer, Hochseeflotte, S. 301). Problematisch war, dass man ihren Erfolg schlecht messen konnte.
Wie ist der Meinungsstand?
1.Tirpitz selbst stellt die Sinksicherheit an erste Stelle (Tirpitz, Erinnerungen, S. 113). Ein Schiff kann so lange kämpfen, wie es schwimmt. Daher wurde auf die Durchbildung des Schiffskörpers und die Panzerung viel Geld und technischer Sachverstand verwendet. Er bringt viele Beispiele, eines sei hier wiederholt: Derfflinger konnte die schwerste Panzerung von Tiger auf 11.700 m, Tiger die von Derfflinger erst auf 7.800 m durchschlagen.
2.Nachteile der Panzerung konnten durch bessere Geschosse wettgemacht werden. Deutsche Kaliber entsprachen in der Durchschlagskraft dem nächsthöheren englischen (Tirpitz, S. 115). Die Panzersprenggranaten bezeichnet er als furchtbare Waffe, auf die dieEngländer erst in der Doggerbankschlacht aufmerksam wurden. Ich verstehe Tirpitz so, dass die Panzersprenggranaten eine Art Geheimwaffen in einer frühen Seeschlacht sein sollten (Tirpitz, S. 308).
3.Entfernungsmesser und Visiere der Deutschen sind besser (Massie, Castles, S. 591).
4.Die engl. Signalgebung war schlecht. Fehlleistungen von Beattys Flaggenleutnant Ralph Seymour sind keine spektakulären Einzelfälle (Beispiel bei Massie, Castles, S. 600). Es gab schlicht zu viele Signale (und manche fehlten ganz). Die Grand Fleet entwickelte eine 16 km lange Schlachtlinie, die über visuelle Signale (in der für schlechte Sicht bekannten Nordsee) gelenkt werden musste.
5.Die deutsche Schiffsartellerie war der englischen überlegen (besonders eindrucksvoll die Leistungen der hoffnungslos unterlegenen Scharnhorst und Gneisenau in der Falklandschlacht sowie insbesondere die Hippers vor dem Skagerrak).
6.Die Brandsicherung, insb. nach der Doggerbankschlacht, war besser.
7.Zeppeline waren wegen ihres weiten Überblicks, hohen Geschwindigkeit und großen Sicherheit (im Vergleich mit Seeschiffen) bei gutem Wetter unverzichtbar (Scheer, Hochseeflotte, S. 227, skeptischer aber Tirpitz, Erinnerungen, S. 119).
8.Die deutschen Minen waren exzellent (eine kurze Beschreibung bei Scheer, Hochseeflotte, S. 301). Problematisch war, dass man ihren Erfolg schlecht messen konnte.
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