Cephalotus
Aktives Mitglied
Die Frage wäre doch wie wichtig der ganze Teppich damals war.
Heute ist er eine wichtige Quelle für die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Aber wie war es damals?
War es das einzige Propagandawerk dieser Art?
Ich denke Teppiche/Textilien waren eine übliche Ausstattung an größeren Höfen.
Deswegen würde ich den Wert als Machtdemonstration nicht überbewerten.
Ob es ein detailliertes Skript zu dessen Herstellung gegeben hat, ist sicherlich nicht zu beantworten. Eine Produktion eventuell in den Frauengemächern der höhergestellten Damen liegt aber nahe, die sicherlich nicht allzu kritisch ihre eigene Macht sahen.
Na ja der Teppich von Bayeux, der ja eigentlich kein Teppich ist, fällt schon alleine wegen seiner ungewöhnlichen Ausmaße (ca. einen halben Meter breit und fast 70 Meter lang) etwas aus dem Rahmen. Als normalen oder üblichen Wandbehang würde ich ihn nicht ansehen. M. E. ist das durchaus die Vorlage, anhand man die Geschichte erzählen konnte und zwar so, dass die Normannen fast durchwegs dabei nicht schlecht wegkommen. Jedenfalls wird ihre Herrschaft legitimiert, wenn die Ereignisse auf dem Teppich sich so abgespielt haben sollten.
Für mich ist das ein "Propagandamaterial erster Güte", um es mal etwas moderner auszudrücken. Dementsprechend schätze ich seine Wichtigkeit durchaus als relativ hoch ein. Zusammengerollt ist der Teppich wohl relativ leicht transportierbar und hätte also leicht im ganzen neu eroberten Land herumgezeigt werden können. Ob das allerdings tatsächlich passiert ist, ist mir nicht bekannt.
Viele Grüße,
Bernd