Wie Dieter richtig schreibt, ist eine Herkunft der Kimbern aus Jütland in den Quellen erwähnt. Es liegt deshalb nahe, dieser Quelle auch zu folgen. Eine keltische Herkunft der Kimbern ist daher nahezu ausgeschlossen. Ich habe jetzt gerade keine Quellen vor mir, daher fällt mir gerade nicht ein, wie das bei den Teutonen ist. Allerdings erwähnt sie Ptolemaios ebenfalls an der südlichen Ostseeküste. Auch von daher scheint eine keltische Herkunft nicht wahrscheinlich. Nun kann man anhand der Personennamen schon folgern, daß Boiorix und Teutobod Kelten waren, doch beweisen kann man das nicht. Und selbst wenn diese beiden Kelten gewesen wären, sagt das nichts über Kimbern und Teutonen. Ich hatte hier, glaube ich, schon mal erwähnt, daß diese gentes auf ihrer Wanderung ohne Zweifel keltische Gruppen der Przeworsk-Kultur mit sich rissen und zudem von der keltischen Kultur angelockt worden aren, sie also vermutlich schätzen und daher auch keltische Namenmoden nicht unwahrscheinlich sind. Als weiteren Punkt darf man auch die Dolmetscher nicht vergessen. In Italien lebten Kelten, daher war diese Sprache den Römern z.T. vertraut. Germanisch war ihnen fremd. Es wird daher Keltisch als Verhandlungssprache nicht unwahrscheinlich sein. Somit könnten germanische Namen den Römern keltisch weitergegeben worden sein.
Bei Boiorix ist die keltische Herkunft offensichtlich eindeutig. Die Endung -rix ist aber nicht unbedingt keltisch. Sie trit auch im ostgermanischen Sprachraum auf, -reiks (sprich: rix). Somit könnte Boio-reiks der ursprüngliche Name sein, der über die Boier herrschende. Nun könnte dies auf einen Kelten hinweisen (als vermeintliche Tatsache), aber auch auf einen Germanen (als Wunsch). Bei Teutobod besteht das gleiche Problem. Teut scheint keltisch, doch ebenso ostgermanisch ist thiud. Das -bod würde ich aber nur ungern auf 'Bote' zurückführen, sondern vielmehr auf 'gebieten'. Somit ist auch bei seinem Namen keine Gewißkeit zu erlangen.