Geht das eventuell auch noch ein bisschen präziser? Wenn man alle Tiere von der roten Waldameise bis zum Auerochsen, Wisent, Wolf, Bär und Luchs aufzählen wollte, wäre man für die nächsten 10 Jahre beschäftigt. Meinst du Großsäugetiere wie die genannten, die damals noch in freier Wildbahn vorkamen oder Rinder-, Hunde- und Pferderassen die im Mittelalter namentlich genannt wurden?
Viele Arten, die um 1300-1400 lebten, gab es bereits vorher und viele Arten überlebten auch danach.
Die letzten Auerochsen starben meines Wissens Anfang des 17. Jahrhunderts aus, ich weiß aber nicht, ob die in Frankreich vorkamen. Bären, Rothirsche, Wildschweine, wo sie (in der Antike von den Römern eingeführt) vorkamen, auch Damhirsche waren Hochwild, das heißt, ihre Bejagung war ein Privileg des Adels. Wölfe, Luchse und Wildkatzen wurden erbarmungslos verfolgt, überlebten aber in einigen Gebieten bis ins 19. Jahrhundert. An Pferderassen waren vor allem spanische Pferde sehr beliebt. Ein ausgebildetes Ritterpferd 8dextrarius) war mindestens 20 mal so viel wert wie ein gewöhnlicher Gaul. Für einzelne Pferde wurden auch weit höhere Liebhaberpreise bezahlt, bis zum 100fachen Wert. Solche Pferde waren so kostbar und selten, dass man sie sich gegenseitig auslieh.
Geschätzte Jagd- und Kriegshunde waren "Bärenbeißer" und "Saupacker". Das waren meist doggenartige, molossoide Hunde wie der altenglische Mastiff, die Bordeauxdogge oder der Dogo Canario. Sie wurden um 1300 erstmals in Urkunden erwähnt und Abbildungen haben große Ähnlichkeit mit noch heute existierenden Hunderassen.