these: die trennen sich nie
...unter welchen Rahmenbedingungen die "Astronomie" und die "Astrologie" sich als Wissenschaft trennten?
:friends
k, stimmt schon, sie haben sich mit teils großen schritten voneinander getrennnt, aber dann immer wehleidig, auf beiden seiten,… und so „so richtig zusammen“ waren sie wohl nie – und das trennen vielleicht deshalb nicht wirklich funktioniert, weil eher das eine wie mist am anderen hängt. man muss sich nur „so einen ernsthaften sterngucker“ zu zeiten vorsteinzeitlicher völkerwanderung vorstellen, der die namen des götterreigen benutzen musste, wenn das an der perlenschnur laufen bei der navigation einer globalen völkerwanderung brauchte, so nebenbei, auch übers wasser. das ist heute vielleicht vergleichbar mit den spuren in der nebelkammer nach dem zerfall eines teilchen (die gestandene wissenschaftler dann gottesteilchen nennen). es blickt keiner. so was verwirrt in allen zeiten, auch als das sterngucken dann schließlich urbanen charakter bekam, dann man weniger wissen wollte, wann wer wohin ankam oder von wo fortgegangen war. die astroskopes wurden statische momente, historische referenzen der ereignisse (mundane skopes), oder sowas, waren keine wegpunkte mehr.
den spass nicht ganz beiseite, mal mit humorvollem ernst gesagt:
der „letzte große schnitt dieser trennung der astrogemeinde“ wurde vor drei bis vier jahrzehnten gemacht. seitdem erledigt der pc die arbeit – und astrologen brauchen keine ahnung mehr vom sterngucken haben.
also, mit etwas ernsterem humor müssten wir die sterngucker gleichmaßen als prä- wie postspezies der astrologen und astronomen einführen, die es seit aldi-teleskopen wieder zuhauf gibt, eine bis da fast ausgestorbene gattung. man sollte sie fairerweise als schon immer getrennt „ansehen“, um ihr ansehen nicht grad so durch den sumpf mentaler verwicklungen zu ziehen. will man dann auch nomie und logie etwas ernster nehmen: selbst in zeiten moderner wissenschaften, wo man die drei thermodynamischen zustandsformen plus jenem „aggregat“ als viertes diskutiert, das dem zwischen den systemen „interagierenden“ oder „ergreifenden“ element entspräche. selbst in der psychologie mangelt es heute an eigenen wörtern für cholerisch, phlegmatisch, sanguinisch bis melancholisch. die können eine komposition menschlichen charakters nicht mal mit eigenen worten beschreiben. man also die viel gepriesene distanz genau so gut auch infrage stellen könnte. die ekeln sich mehr voreinander – als wirklich getrennt zu sein.
vermutlich waren die schamanen und hohepriester der steinzeit zuerst dieser gattung angehörig: einfach nur sterngucker, die den moment in einem winkelskope festhielten und zur beschreibung der umstände worte verwendeten, ohne die heute alle blöd wären.
das für sich ist auch mathematisch betrachtet eine meisterleistung, die erst mit einführung von polarkoordinaten und einheitskreis verstanden werden kann. einem astroskope ist nämlich egal, wie weit oder nah etwas am himmel steht. nur der winkel im kreis mit dem skope-radius (r=eins) ist von belang… für die stand- und zielorte… und die aspekte untereinander. so wie einer sagt, wenn in basel steht: frankfurt ist richtung hamburg aber nach münchen geht’s da lang. und wer so was noch weiter treibt, muss sich wundern, dass unsere angeblich dummen vorfahren schon orthodrome kurse erfassen konnten (die neben den dummen seglern aller zeiten heute erst wieder flugpiloten verstehen). unglaublich.
berechnen, oder sagen wir besser, in den jeweils unsichtbaren (nacht- oder tag-) bogen extrapolieren ist auch der beginn mathematischer operationen bis hin zu (stern-, heute) ephemeriden-tafeln – und insofern tatsächlich eine mit „wissenschaft“ gemeinsame geschichte existiert. aber mal ehrlich, seit es diese tafeln gibt, guckt doch kein astrologe mehr in den himmel. will bloß sagen, dass noch größere schritte historisch zu erwähnen wären als der pc unserer tage. da waren alle wissenschaften mehr oder weniger immer zusammen, zu beiderseitigem nutzen, und immer abwechselnd einer mehr vorne als der andere weg wollte. und vermissen sich heute mal wieder auf getrennten wegen?
was mir da aber mehr imponiert, ist die tatsache, dass schon jahrhunderte vor unserer zeitrechnung „stereografische“ konstruktionen mit zirkel und stab möglich gewesen sein sollen (wikipedia), was jenes darstellen ist, das wir heute im „stellarium“ haben (oder im bildschirmschoner des xp, hab ihn selig) – aber selbst modern schlaue leute kaum mehr blicken. unglaublich, wie ich finde. wir sollten astroskopes wenigstens wieder am rande des mathematikunterrichtes zum kultusministeriell gezierten lehrplan gesellen, wenn denn schon keine fakultät für studenten anbieten. ich mein ja bloß, es gibt für geometrie kein schöneres lehrmaterial und, auch astrologen brauchen eine gute schulbildung, indizien:
ihre wikis behaupten zum beispiel, „das mc sei das oben in der mitte ihres hososkopes“. stimmt nicht. in den seit regiomontanus und placidus üblichen tierkreis-skopes (bis heute verwendet) steht ein punkt im horoskop oben, den wir ptolemäus (1500 jahre vorher) verdanken. dieser ptolemäische punkt ist „das oben der himmelsmechanik“ (den ptolemäus „zu beachten“ riet, klar, denn es mittlerweile um unsere „planetare“ gesellschaft ging, die auch ein oben haben sollte), den man auch scheitelpunkt der ekliptik (am betrachterort zur betrachterzeit) nennt, auch schon damals. und – heutige sterngucker wissen wieder (oder mal apps runterladen, die es bald ersetzen werden), dass dieser (pt=) ptolemäische punkt mit der erdrehung um das mc taumelt. anders ausgedrückt, wenn pt im skope oben „steht“: dann das mc taumelt, mal rechts oder links der mitte steht. weiß das ein astrologe überhaupt noch? ich befürchte nein. die reden ja auch von ac, meinen aufgehende sonne aber in ihrem skope steht der aufgang der ekliptik. das blickt doch keiner mehr – und wir müssen fast bedauern, dass astrologen und astronomen heute zwei verschiedene wege gehen und nichtmal zusammen ein bierchen trinken können. man will die einheit nicht. das ist das problem, sofern es überhaupt eins gibt. aber das würde ich dann desorientierung nennen.
vom astronomischen standpunkt aus betrachtet,… aber ich bin ja nur popliger navigator auf meiner kleinen seafly. immerhin, mit faszinierter neugier für die jahrzehntausende alte astronavigation der völkerwanderung, die eben auch übers wasser ging. ich hatte mal einen gast an bord, der sagte: „kannste mir mit den sternpositionen auf deinem screen eigentlich mal´n horoskop machen?“ ich hatte keine ahnung, was der wollte. aber wo ist ein problem, das man nicht lösen konnte?
„waaaas willst du von mir?“, fragte ich mit der verzeifelten hoffnungslosigkeit des unwissenden. aber der hat mich gleich beruhig und pickte in meiner (excel-basierten) navigation herum: „schau, da ist der horizont, nun was darunter oder schon drüber, in einem winkelskope, so von west nach ost…“ und fuchtelte dann im ganzen firmament herum, auch in den nadir und zenit zeigend. „ach so“, meinte ich. und weil seine freundin geburtstag haben sollte, haben wir zusammen ihr noch vor dem frühstück „so ein winkelskope“ gemacht. es war dann wirklich wunderschön.
so haben wir in empirischer weise, mit etwas gruseln, weil archetypisches wissen hochkam, wissenschaftshistorisch jenes nachvollzogen, das man horoskop herstellen nennt – aber astrologen lachten uns später aus dafür. es sei ein „mundanes skope“, das ich eigentlich „meridianes“ taufte, weil den fluchtpunkt süd auf dem standort-meridian „als achse“ verwendete (und dabei diese ost-west - nadir-zenit polar-koordinaten zwanglos erzeugte). die meinten, dieses ding habe nichts mit den tierkreishoroskopen zu tun, die astrologen heute verwenden. aber jenes tierkreis-skope nannte ich dann später ekliptikales, weil es als fluchtpunkt den südpol der ekliptik verwendet (und nur dann der tierkreis ein kreis und keine ovale ist). ein verwirrspiel, ja, aber nur für astrologen.
man kann das in einem „stellarium“ (kostenlose daownloadsoftware) sehr gut nachvollziehen: man stellt den blickwinkel horizontal auf süd (und schaltet den horizont aus) und bekommt alle winkel zu diesem fluchtpunkt gratis (ohne ephem-tafeln). soweit zur arbeits der vorptolemäischen sterngucker.
nun schalte man (in stellarium) mal die ekliptik ein und verschiebe den azimutalwinkel in horizontaler breite und höhe, bis diese ekliptik ein „runder“ kreis wird. genau jetzt haben wir den südpol der ekliptik im fluchtpunkt – und alle winkel sind die des tierkreishorsokopes. in unseren breiten ist die elevation (=höhenwinkel) negativ, wir „für ein tierkreis-skope“ also „durch die erde“ hindurch „transzendieren“ müssen. das verstehen wir erst seit dem typ auf´m zehnmakrschein, aber den gibt´s ja auch nicht mehr. immer alles im wandel.
also,… astronomisch betrachtet, sind das alles nur perpektiven der sterngucker,… insbesondere auch, wenn man die meridiane 12-er-teilung als perspektive auch in das ekliptikale tierkreis-skope „transformiert“… und dann behauptet, es habe placidische häuser (und ins staunen kommt, was die vor jahrhunderten alles so rechnen konnten). da glaubt heute nicht einmal ein astrologe, dass er etwas astronomisch referenzierbares bastelt, wenn seinem klienten ein astroskope erzeugt. die denken voller selbstzweifel am eigenen schaffen, sie hätten ein kunstprodukt erzeugt. soweit sind die schon voneinander entfernt, getrennt, allein gelassen… und man vielleicht auch entfremdung oder dekadenz mit ins kalkül ziehen sollte.
in der tat haben (wegen der dilatation) die ephems des tierkreises wenig mit den nasa-ephems zu tun, die äquatoriale und nicht ekliptikale sind (aber was solls, man kann sie ja sphärisch umrechnen, seitencosinussatz, sogar ohne den zweiten term, denn der eh null weil im rechtwinkligen dreieck ist). aber das blicken nur noch „kommerzielle“ dienstleister, die ihre verfahren als wirtschaftsgut geheim halten dürfen, von wegen, was da wen warum desorientiert oder verwirrt. der klientel gefällst, denn je mystischer, desto besser. keiner soll´s blicken oder wissen, dass es eine echte trennung von wisssenschaft und deutung nie gab. mal so als arbeitsthese, wer das thema wirklich ernst meint. so als auftakt einer neuen denke?
ein herber vorwurf? nein erfahrung derweil auch einiger gespräche mit astrologen resultat. da war nur einer (namens varuna, ein nickname) der sich für eine stellarische einbettung seiner arbeit interessierte. es wurde sofort eine tolle diskussion, denn auch neue inspirationen lieferte:
wenn astro-winkel-skopes nichts anderes als einen fluchtpunkt brauchen, die uns
- meridiane skopes (als erstorientierung auf unserem standortmoment) und
- ekliptiklale skopes (als „planetare“ integration in unsere gesellschaft) liefern, warum dann nicht
- ein milky-way-galaktisches skope??? (es könnte jenes deuten, was wir am ende zurückgeben?????)
ja warum nicht? – und ich habe mal kurzehand nach dem südpol der heimatgalaxie justiert und ihm sein galaktisches äquatorial-skope geschickt, eine echt tolle inspiration. der weiß aber nu gar nicht recht, ob sich darüber freuen soll. vielleicht wollte der mich mit seiner rhetorik nur selbst widerlegen. wollte bloß sagen: auch diese sehr lebhafte diskussion wurde sehr schnell schleppend. da jeder mehr angst hat, dass ihm die wohlsortierten felle wegschwimmen – als womöglich wieder mit der anderen hassgeliebten „wissenschaft“ zusammenarbeiten zu müssen. das wäre sicher der eigentliche skandal. dass sich diese wissenschaffer wieder gegenseitig brauchen, weil beflügeln.
also, um ein resüme gebeten, vermute, die kommen wieder zusammen. die können nicht voneinander lassen. wer sich für das palaver über astronomisch referenzierte betrachterwinkel-skopes interessiert, hier:
Wo befinden sich eigentlich die Erdknoten ? - Esoterik-Forum