Maglor
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lynxx, ich will ja nicht makeln aber du überfrachtet uns hier mit so vielen Texten, dass wir vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen.
Der kleine Unterschied ist eben, dass der islamische Einheitsstaat Anhänger verwandter Religionen, also Juden und Christen, duldete und sie nicht zur Konversion unter Androhung des Todes zwang. Darin mag man eine frühe Toleranz des Islams sehen, aber im Grunde ist das nur ein Mogelpackung, die polytheistische Ungläubige außen vor läßt. Aber ist das der Unterschied zum Christentum? Interessanterweise war die Situation der Juden in vielen christlichen Königreichen eine ähnliche; das Judentum war die einzige Religion die im christlichen Mittelalter neben dem Christentum überhaupt geduldet wurden. (Ausnahmen wie Spanien sind mir bekannt.) Trotzdem malt niemand das Zerrbild des in Religionsfragen toleranten christlichen Mittelaters.
Toll. Wo ist jetzt der Unterschied zwischen Jihad und Kreuzzug außer natürlich die Klubzugehörigkeit?feif:
Ist das eben nicht der genau der böse Jihad von dem wir hier sprechen? Wenn heutige Islamwissenschaftler und Großmuftis unter Jihad etwas anderes sehen, ist das schön und gut, tut aber nichts zur Sache, denn dies hier ist ein Geschichtsforum, wir reden hier nicht über Vorgestern sondern eigentlich über das Mittelalter!In den im Koran angesprochenen Aus-
einandersetzungen mit den Polytheisten, den Einwohnern der
Stadt Mekka, war das Ziel durchaus auch eine zwangsweise Be-
kehrung zum Islam. Wer sich dem verweigerte, wurde getötet oder
versklavt. Doch schon hier begannen sich die Geister zu schei-
den. Muslimische Gelehrte sind heute überwiegend der Meinung,
dass mit der Verbreitung des Islams die Ausbreitung eines politi-
schen und juristischen Systems gemeint ist, nicht etwa die Ver-
breitung einer religiösen Überzeugung.
Der kleine Unterschied ist eben, dass der islamische Einheitsstaat Anhänger verwandter Religionen, also Juden und Christen, duldete und sie nicht zur Konversion unter Androhung des Todes zwang. Darin mag man eine frühe Toleranz des Islams sehen, aber im Grunde ist das nur ein Mogelpackung, die polytheistische Ungläubige außen vor läßt. Aber ist das der Unterschied zum Christentum? Interessanterweise war die Situation der Juden in vielen christlichen Königreichen eine ähnliche; das Judentum war die einzige Religion die im christlichen Mittelalter neben dem Christentum überhaupt geduldet wurden. (Ausnahmen wie Spanien sind mir bekannt.) Trotzdem malt niemand das Zerrbild des in Religionsfragen toleranten christlichen Mittelaters.
Genauso wird heute auch das Wort Kreuzzug benutzt. Kreuzzug gegen Drogen, Armut, Korruption... und so weiter und so fort.Die Worthülse Ǧihād läßt sich also mit mancherlei Inhalt
füllen. Im modernen Sprachgebrauch wird es oft wie unser
Wort Kampagne gebraucht, das ja auch ursprünglich aus dem
militärischen Jargon stammt: Ǧihād gegen die Armut, gegen
die Krankheit, das Analphabetentum.
Toll. Wo ist jetzt der Unterschied zwischen Jihad und Kreuzzug außer natürlich die Klubzugehörigkeit?feif: