Ich bin der Meinung, daß der Start der "aktiven Schlachtflotte" in Deutschland in einem Konfliktfall mit den USA sicherlich nicht unbemerkt geblieben wäre. Somit könnte die amerikanischen Linienschiffe auch noch in den Atlantik gezogen werden. Das meinte ich damit, dass die Abkürzung nicht wirklich eine Rolle spielt.
Als Vergleichsgefecht für amerikanische Linienschiffe könnte man auch die Schlacht in der Bucht von Manila 1898 heranziehen. Was gibt es hier für Erkenntnisse?
Die Verlegungen sollten wir nicht berücksichtigen, ob nun 10 oder 7. Die spanischen Schiffe geben in Santiago/Manila wenig her, würde ich zurückstellen.
Zum ersten Punkt: die
beeindruckende Panzerung der amerikanischen Schiffe. Schaut man sich die Quantitäten des maximalen Gürtelpanzers an ...
Indiana-Klasse..... 18 inch bzw. rd. 46 cm
[Iowa: ................14 inch bzw. rd. 36 cm
Sonderfall US-Haushalt]
Kearsarge-Klasse: 16,5 inch bzw. rd. 42 cm
Illinois-Klasse: .....16,5 inch bzw. rd. 42 cm
Maine-Klasse:.......12 inch bzw. rd. 30,5 cm
1. Auffällig ist die Reduktion des max. Gürtelpanzers im Serienverlauf. Hier muss man allerdings genau hinschauen:
die Indianas hatte einfachen/homogenen bzw. nicht oberflächengehärteten Panzerstahl, ab der Iowa gab es oberflächengehärteten P.Stahl nach dem Harvey-Verfahren (Faktor 1,2 im Panzerschutz!), vermutlich ab der Maine nach dem
Krupp-cemented-Verfahren (Faktor 1,15 bis 1,2 im Vergleich zum Harvey-Verfahren). Der Panzerschutz entspricht also im Ergebnis durch alle Klasse etwa 12inch KC-Panzerstahl.
2. Zwar ist die maximale Stärke des Gürtelpanzers beeindruckend, bei Licht betrachtet gibt es lange Schatten: er war über die Typen recht schmal, im Mittel etwa 120cm über WL, 100cm unter WL. Der weitgestreckte obere Gürtelpanzer wies allerdings nur etwa 4-5 inch auf, Basis KC-Stahl bzw. umgerechnet. Ganz schlecht war die älteren Indiana-Klasse mit nur 4inch homogenem Panzerstahl also etwa 2,5inch vergleichbarem KC-Stahl).
Skizze folgt: USS Illinois und USS Kearsage (Quelle: NA 1901, S. 1 ff.)