Sepiola
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Die Anklänge zwischen Sprüche 9 und dem Qumran-Text sind nicht zu übersehen - eine verführerische Frau am Hauseingang, drin gehts aber ins finstere Totenreich (Scheol):
Sprüche 9:
Frau Torheit ist leidenschaftlich im Verführen, sonst kann sie nichts. Und sie sitzt an der Tür ihres Hauses, auf einem Sitz auf den Höhen der Stadt, um einzuladen, die des Wegs vorübergehen, die geradehalten ihre Pfade: Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lieblich. Und er weiß nicht, dass dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen.
4Q184:
Ihre Lager sind Betten der še'o[l = des Totenreichs ...] Tiefen der Kuhle. Ihre Herbergen sind Liegen der Finsternis,
...
Ihre Tore sind tödliche Tore, im Eingang ihres Hauses schweift sie umher. In die še'o[l (s.o.)] kommen [al]l ihre Besucher [ohne] Rückkehr, und all ihre Erben steigen hinab in die Grube.
Trotz dieser Anklänge ist nicht gesagt, dass die "böse Verführerin" in 4Q184 identisch mit der Frau Torheit aus den Sprüchen sein muss. Xeravits/Porzig sagen auch nicht mehr, als dass diese Verführerin der Frau Torheit "verwandt sein dürfte".
Ein Autor, der nichts anderes im Sinn hat als eine schlichte Warnung vor Prostituierten, könnte - ganz ohne weitergehende allegorische Absichten - sich desselben Vokabulars bedienen.
Und wenn es sich um einen vorqumranischen Text handeln würde (was ja laut X/P nicht ausgeschlossen ist), dann wäre auch der Einwand "Doch mag man sich fragen, ob es in der Qumrangemeinschaft wirklich notwendig war, so deutlich vor dem Umgang mit diesem Berufsstand ... zu warnen" obsolet.
Insofern wäre auch Allegros Interpretation nicht ganz ausgeschlossen.
Sprüche 9:
Frau Torheit ist leidenschaftlich im Verführen, sonst kann sie nichts. Und sie sitzt an der Tür ihres Hauses, auf einem Sitz auf den Höhen der Stadt, um einzuladen, die des Wegs vorübergehen, die geradehalten ihre Pfade: Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lieblich. Und er weiß nicht, dass dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen.
4Q184:
Ihre Lager sind Betten der še'o[l = des Totenreichs ...] Tiefen der Kuhle. Ihre Herbergen sind Liegen der Finsternis,
...
Ihre Tore sind tödliche Tore, im Eingang ihres Hauses schweift sie umher. In die še'o[l (s.o.)] kommen [al]l ihre Besucher [ohne] Rückkehr, und all ihre Erben steigen hinab in die Grube.
Trotz dieser Anklänge ist nicht gesagt, dass die "böse Verführerin" in 4Q184 identisch mit der Frau Torheit aus den Sprüchen sein muss. Xeravits/Porzig sagen auch nicht mehr, als dass diese Verführerin der Frau Torheit "verwandt sein dürfte".
Ein Autor, der nichts anderes im Sinn hat als eine schlichte Warnung vor Prostituierten, könnte - ganz ohne weitergehende allegorische Absichten - sich desselben Vokabulars bedienen.
Und wenn es sich um einen vorqumranischen Text handeln würde (was ja laut X/P nicht ausgeschlossen ist), dann wäre auch der Einwand "Doch mag man sich fragen, ob es in der Qumrangemeinschaft wirklich notwendig war, so deutlich vor dem Umgang mit diesem Berufsstand ... zu warnen" obsolet.
Insofern wäre auch Allegros Interpretation nicht ganz ausgeschlossen.