Ich habe mir die Einführung durchgelesen und gesehen das bei den Christen Frankreich sehr oft dabei waren, deutsche, briten und normannen einmal und die nordischen völker nie. bei den muslimen sind mir nur die seldschucken aufgefallen. stimmt das so?
Nein, das stimmt so nicht ganz.
Wichtig ist dabei außerdem, daß nicht nur die einzelnen Kreuzzüge zu zählen sind, sondern daß es über die ganzen fast 200 Jahre einen stetigen Strom von Europa nach Syrien und Palästina gab...
Richtig ist, daß die Franzosen - eigentlich müßte man noch zwischen Nord- und Südfranzosen unterscheiden - das Gros auf christlicher Seite stellten, dahinter folgten die Engländer. Die Normannen - französische und süditalienische - werden beim Ersten Kreuzzug gesondert gezählt, bei anderen Ereignissen der Zeit nicht mehr (was einigermaßen kurios ist, da sie doch auch in England bedeutsam waren).
Die Italiener und die Deutschen dürften sich mE einigermaßen die Waage gehalten haben, wobei Erstgenannte v.a. durch Venedig und Genua bedeutsam waren.
Auch die Königreiche Nordeuropas hatten jedoch ihre Kreuzfahrer - der bekannteste ist der norwegische König Sigurd I. Jorsalfar, der 1107/10 ein norwegisches Kontigent zur Unterstützung des Königreichs Jerusalem ins Heilige Land führte:
http://en.wikipedia.org/wiki/Sigurd_I_of_Norway
Und dies war nicht die einzige Beteiligung der Norweger:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=7097
Daneben hat es bspw. aber auch dänische und friesische Kreuzfahrer gegeben...
Zwar nicht zu den Kreuzfahrern zu zählen, aber auf christlicher Seite keinesfalls zu vernachlässigen sind zudem Byzantiner und Armenier.
Auf muslimischer Seite sind neben den - eigentlich zugezogenen - Seldschuken diejenigen arabischen Völker zu nennen, welche auf dem Gebiet bzw. als Nachbarn der lateinischen Kreuzfahrerstaaten (Kgr, Jerusalem, Ftm. Antiochia, Gft. Tripolis, Gft. Edessa) lebten - hier v.a. Syrer und Ägypter.
Etwa ab 1250 müssen zudem unbedingt die Mameluken noch gerechnet werden, welche auf die Seldschuken in Ägypten folgten.