collo
Aktives Mitglied
vielleicht habe ich mich da zu scharf ausgedrückt, als ich sagte, die (west-)europäer hinkten technologisch weit hinterher. in einzelnen bereichen mag es sogar einen vorsprung gegeben haben. aber in summe waren die voraussetzungen in europa wesentlich schlechter und man hätte eigentlich vermuten müssen, dass entweder die chinesische oder die arabisch-islamische zivilisation im laufe des mittelalters die welt entdeckt.´
wie sah denn die europäische welt um 1500 herum aus?
europa, was man ja auch als "wurmfortsatz" asiens ansehen kann, war (ist) zersplittert, wenige größere und viele kleine zerrupfte territorien. man "leistete" sich eine kirchenspaltung, die die spirituelle einheit westeuropas sprengte und bis 1650 für blutige gemetzel sorgte. in schiffbau und nautik war man den arabern und chinesen weit unterlegen. an bevölkerungszahl und ressourcen konnte es kein europäisches land mit einem der asiatischen reiche aufnehmen. rings um die damals bekannte welt waren die europäer von moslemischen staaten umringt, von denen eines gerade zum angriff ansetzte. noch nichte inmal das mittelmeer konnte von europäischen schiffen gefahrlos befahren werden.
trotzdem schaffen es drei spanische nussschalen, den atlantik zu überqueren, in der hoffnung, kontakt mit dem legendären china und indien zu bekommen. was den portugiesen auf ihrem weg um afrika herum ja auch gelingt. und in ihrem windschatten später den holländern, die gerade einen krieg auf leben und tod mit diesen spaniern ausgefochten hatten. den engländern, den franzosen. alle lagen sie irgendwann einmal miteinander im krieg und trotzdem reicht eine kurze spanne von 200 jahren aus, die welt zu entdecken und sich überall festzusetzen.
was sprach nun dafür, dass dennoch die europäer die welt entdeckten und eine zeitlang beherrschten?
- die religion, mindestens ebenso expansiv wie der islam, nur nicht so tolerant
- der geistige aufbruch der renaissance, die ketten des mittelalters werden gesprengt, altes und neues wissen verbreitet sich durch den buchdruck rasend schnell
- der gnadenlose konkurrenzkampf der beteilgten mächte, um nicht bedeutungslos zu werden, muss man den andern miltärisch bekämpfen und ebenfalls expansiv agieren
- der mögliche profit, auch wenn z.b. das amerikanische gold und silber die wirtschaft spaniens ruinieren
aber auch eine art vakuum, china hat sein interesse an anderen ländern 80 jahre vorher verlorenh, die islamische welt, mit ausnahme der osmanen, ist entweder auf dem rückzug (spanien, russland) oder mit dem was sie hat zufrieden.
und vielleicht das glück, im neuentdeckten amerika keine gleichwertigen gegner angetroffen zu haben, die sonst vielleicht die militärischen ressourcen zu sehr gebunden hätten.
erst als die europäische macht auch durch technologische überlegenheit unangreifbar geworden ist, fällt als letztes auch china im 19.jhdt. dem kolonialismus zur beute, aber das ist schon wieder off topic.
wie sah denn die europäische welt um 1500 herum aus?
europa, was man ja auch als "wurmfortsatz" asiens ansehen kann, war (ist) zersplittert, wenige größere und viele kleine zerrupfte territorien. man "leistete" sich eine kirchenspaltung, die die spirituelle einheit westeuropas sprengte und bis 1650 für blutige gemetzel sorgte. in schiffbau und nautik war man den arabern und chinesen weit unterlegen. an bevölkerungszahl und ressourcen konnte es kein europäisches land mit einem der asiatischen reiche aufnehmen. rings um die damals bekannte welt waren die europäer von moslemischen staaten umringt, von denen eines gerade zum angriff ansetzte. noch nichte inmal das mittelmeer konnte von europäischen schiffen gefahrlos befahren werden.
trotzdem schaffen es drei spanische nussschalen, den atlantik zu überqueren, in der hoffnung, kontakt mit dem legendären china und indien zu bekommen. was den portugiesen auf ihrem weg um afrika herum ja auch gelingt. und in ihrem windschatten später den holländern, die gerade einen krieg auf leben und tod mit diesen spaniern ausgefochten hatten. den engländern, den franzosen. alle lagen sie irgendwann einmal miteinander im krieg und trotzdem reicht eine kurze spanne von 200 jahren aus, die welt zu entdecken und sich überall festzusetzen.
was sprach nun dafür, dass dennoch die europäer die welt entdeckten und eine zeitlang beherrschten?
- die religion, mindestens ebenso expansiv wie der islam, nur nicht so tolerant
- der geistige aufbruch der renaissance, die ketten des mittelalters werden gesprengt, altes und neues wissen verbreitet sich durch den buchdruck rasend schnell
- der gnadenlose konkurrenzkampf der beteilgten mächte, um nicht bedeutungslos zu werden, muss man den andern miltärisch bekämpfen und ebenfalls expansiv agieren
- der mögliche profit, auch wenn z.b. das amerikanische gold und silber die wirtschaft spaniens ruinieren
aber auch eine art vakuum, china hat sein interesse an anderen ländern 80 jahre vorher verlorenh, die islamische welt, mit ausnahme der osmanen, ist entweder auf dem rückzug (spanien, russland) oder mit dem was sie hat zufrieden.
und vielleicht das glück, im neuentdeckten amerika keine gleichwertigen gegner angetroffen zu haben, die sonst vielleicht die militärischen ressourcen zu sehr gebunden hätten.
erst als die europäische macht auch durch technologische überlegenheit unangreifbar geworden ist, fällt als letztes auch china im 19.jhdt. dem kolonialismus zur beute, aber das ist schon wieder off topic.