Wie willst du diese Behauptung denn belegen?
Also Landungsboote benötigt man sicherlich nicht um eigene Truppen von Stützpunkt a nach Stützpunkt b zu verlegen. Wofür hat man schließlich Anlegestellen an den eigenen Stützpunkten?
Davon ab wäre es angesichts der Eskalationsgefahr gegenüber der Sowjetunion fahrlässig gewesen, keine Vorkehrungen zu treffen um die Kurilen im Konfliktfall besetzen zu können, schon damit die Sowjets sie nicht als Ausgangspunkte für Landungsunternehmen in Hokkaido nutzen konnten.
Dann solltest du in deinem Vergleich auch die Länge der Küste der beiden Länder berücksichtigten. Eine Inselnation muss sich natürlich auch zur See stärker verteidigen können, als ein Staat im Herzen Mitteleuropas.
Das berücksichtige ich durchaus. Vielleicht solltest du damit anfangen auch die kleineren Akteure zu berücksichtigen?
Was Japan da an Flotte hatte, reichte offensichtlich nicht um einen offensiven Krieg gegen irgendeine der Großmächte zu führen.
Du wirst aber nicht bestreiten wollen, dass diese Flotte und das "Nicht-Landheer" durchaus hinreichend gewesen wären, bei Gelegenheit im Rahmen potentieller Revisionspolitik den einen oder anderen Inselstaat in der Südsee wieder zu besetzen?
Auch wenn Japan keine Streitkräfte zu solchen Zwecken mehr unerhält, wäre derlei jemals politisch akut geworden, hätten die vorhandenen Kräfte das jederzeit umsetzen können.
Von dem her ist diese Unterscheidung in Armee vs. "Selbstverteidigungskräfte" vollkommen gekünstelt, jedenfalls wenn man sie auf "Offensiv- vs. Defensivwaffen" bezieht.
Wenn man zwischen einer "Armee" und "Selbstverteidigungskräften" einen trennscharfen Unterschied hinbekommen wollte, so wäre der nicht in der Bewaffnung zu suchen, sondern allenfalls am Organisationscharakter festzumachen.
Und dann wäre ein Unterschied dann gegeben, wenn man es auf der einen Seite mit ständigen regulären Aufgeboten zu tun hat, die prinzipiell auch in der Lage sind Aufgaben außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets zu erfüllen oder auf der anderen Seite, milizähnlichen, nicht ständigen Formationen, die nur im Verteidigungsfall einberufen werden und sich nach dessen Beendigung wieder auflösen.
Die Struktur von Japans de facto Seestreitkräften, wenn wir zunächst hierbei bleiben wollen, entspricht ersterem.
Das ist eine stehende Truppe, die prinzipiell geeignet ist Aufgaben außerhalb des eigennen Hoheitsgebiets wahrzunehmen, womit sie prinzipiell auch dazu geeignet ist zu agressiven Handlungen eingesetzt zu werden, unabhängig davon ob das de facto der Fall ist oder nicht oder beabsichtigt wird oder nicht.
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