Erst einmal :sorry: - ich kann immer nur sporadisch hier reinschauen, weswegen sich meine Antworten dann auch verzögern...
Außerdem muß ich das Ganze aus dem Gedächtnis zusammenbasteln, weil ich gerade kein Buch zur Hand habe.
William Wallace schrieb:
Aha - das bedeutet grundsätzlich schon einmal, daß sie Waffenknechte eines Dienstherrn und damit nicht "selbständig" (i.S.v. bspw. Auständischen oder Rebellen) waren. Für die Bewaffnung gilt dabei grundsätzlich, daß sie das mit sich führten, was ihnen ihr Herr mitgab.
Anm.: wenn ich im folgenden den Terminus "Fußkämpfer" verwende, so setze ich diesen - zugegebenermaßen etwas unwissenschaftlich - mit diesen gleich.
William Wallace schrieb:
2. Über die zeit habe ich mir keine Gedanken gemacht. Könntest du mir vielleicht eine Übersicht, oder Zusammenfassung aller Zeiträume posten?
Ganz grob...
Im frühen Mittelalter besteht die Bewaffnung aus einem Speer, einer Handaxt oder einer Keule sowie einem Dolch oder einem kurzen Schwert (Länge ca. 50...60 cm). Schutzbewaffnung: Lederkoller, evt. dazu Helm aus Leder, daneben einfache Rundschilde, später bei den Normannen auch Mandelschilde.
Im hohen Mittelalter ändert sich daran nicht so viel, abgesehen von ca. 2m langen Lanzen für die Fußkämpfer und mit Bögen ausgerüsteten "Spezialisten" (z.B. in England der Langbogen), die so etwas wie Lanze und Speer nicht trugen. Die Schutzbewaffnung ist etwas besser, da zumindest einfache Helme aus Metall getragen werden; auch hier wurden zum Schutz ebenso Schilde getragen.
Anm. dazu: Der Schild des Fußkämpfers ist im Gegensatz zum Reiterschild nicht gewölbt, sondern flach!
Im Spätmittelalter kommen - ausgehend von der Schweiz oder Schottland oder auch beiden - die Stangenwaffen auf, d.h., die Fußkämpfer verwenden Spieße von 2,50m und länger (womit sie wirkungsvoll gegen Reiterattacken bestehen können).
Es ist vor dem ausgehenden Mittelalter kaum anzunehmen, daß diese einfachen Kämpfer als Klingenwaffen etwas Besseres als Kurzschwerter trugen, und selbst im Spätmittelalter waren die (Lang-)Schwerter noch immer dem Adel und reicheren Bürgern vorbehalten.
William Wallace schrieb:
Aber waren, Streitkolben nicht zu teuer in der Herstellung? So ein Teil muss duch schwerer zu schmieden sein als ein Schwert, oder irre ich?
Wie Repo schon richtig dargelegt hat, handelt es sich hierbei (Streitkeulen für einfache Fußkämpfer - im Gegensatz zu den ritterlichen Streitkolben) um recht einfache Keulen mit genageltem Kopf. Und die sind wiederum vergleichsweise einfach und billig...