Da die Frage nach dem Sinn des Mauerbaus nur noch in Hinsicht auf die Ziele der DDR zu klären ist, da den Verstoß gegen Menschenrechte etc. keiner mehr bestreitet, möchte ich einen neuen Denkanstoß geben:
Der Mauerbau war nur angesichts der Massenflucht qualifizierte Arbeiter sinnvoll und wohl eher ein Schnellschuss, als gut durchdacht und nur kurzfristig den Zielen der SED dienlich.
Denn die Kosten für diese monströsen und immer wieder modernisierten Grenzanlagen haben sicherlich nicht unwesentlich zur Entwicklung der finaziellen Situation der DDR und den entsprechenden Folgen 1989 beigetragen.
Zudem hat man nicht nur die guten Sozialisten in der DDR eingesperrt, sondern auch böse Oppositionelle, die mit der Mauer zudem einen Grund mehr hatten, sich zu wehren. Es ist kein Wunder, dass man in den 80er Jahren ein Häftlingsfreikaufprogramm mit der BRD startete. Denn so kam nicht nur Geld in die leeren Kassen, sondern man konnte den Druck auf das Regime mindern.
Im Rahmen meiner Facharbeit über die DDR-Staatssicherheit bin ich zudem durch Gesrpäche mit einem Zeitzeugen, der nach einem Fluchtversuch, lange Zeit in Untersuchungs- und Vollzugsanstalten einsaß, zu der Überzeugung gekommen, dass jede Art von Repression, damit auch die Mauer als Katalysator für die Auflehnung (ich scheue den Begriff Revolution) in der DDR diente(frei nach dem Motto: Druck erzeugt Gegendruck"). Somit war der Mauerbau eher kontraproduktiv. Also in vollem Umfang sinnlos. Entweder man hat das Volk hinter sich oderman spielt es sich vor, aber irgenwann knallt es in diesem Fall einfach, trotz Abschottung, Freiheitsbeschränkung und Propaganda.