Wozu brauchte Pippin eine Legitimation nach innen, wenn ein Konsens der Großen zu seinen Gunsten sowieso vorhanden war? Und wozu brauchte er eine Legitimation nach außen? Wem gegenüber? Wird in den Quellen dazu etwas erwähnt, dass er Legitimation BENÖTIGTE? Durch die Zustimmung der Großen war er bereits durch und durch legitimert, keiner hat an seiner Herrschaft mehr angezweifelt, v. a. keine Macht von außen, der es sowieso hätte egal sein können, wer da genau König war oder nicht.
Natürlich ist die Antwort von Zacharias nur auf Pippin bezogen, doch entstammt diese Antwort einer Quelle, die Jahrzehnte nach den Ereignissen abgefasst wurde und deshalb die ursprünglichen Geschehnisse gar nicht mehr nachvollziehen und sehr stark von dem eigenen Zeitempfinden geprägt war.
Urkunden wurden gefälscht ja, aber aus ganz naiven Gründen, um Besitzansprüche, die nicht bestritten wurden, mit einer Urkunde zu versehen, da man anachronistischerweise glaubte, derartige Urkunden hätte es schon mal gegeben. Hierbei sind natürlich v. a. vermeintlich karolingische Urkunden betroffen - die im Hochmittelalter gefälscht worden sind. Als Beispiel fällt mir eine Karl dem Großen untergeschobene Urkunde aus der Zeit Barbarossas ein, um Aachen ein Privileg zu erteilen, da geglaubt wurde, das Privileg, das von niemandem angezweifelt wurde, wäre in Form einer Urkunde, die es "wiederherzustellen" galt, einstmals bereits vorhanden gewesen.