Die Wehrmacht von Innen.
Ich würde die NSFO im Kontext mit dem Widerstand erwähnen. Sie machen sonst wenig Sinn.
Wichtig für die Geschichte ist m.E. die personelle Entwicklung in den höchsten Generalskreisen. Zumindest wenn es um das Wesen der Wehrmacht selbst gehen soll und nicht um ihre Funktion als wichtigstes Kriegsorgan. Daher sehe ich folgende Punkte als sehr wichtig an:
- Als "Rückblick" das Verhalten der Reichswehr ("unpolitisch") während der Weimarer Republik. Ihre Angst vor den teils bewaffneten "Parteiarmeen" wie die SA der NSDAP. Das Verhalten der Reichswehr während des so genannten "Röhm-Putsches" (Reichswehr wird/soll offiziell der einzige "Waffenträger" des Reiches werden.
- Also die Entwicklung bis 1938: Blomberg/Fritsch-Komplex und die Kontinuität zu Reichswehr und alter kaiserlicher Armee (höchste Selbstständigkeit der Generalität und damit auch der Armee).
- Ab wann wurde die Wehrmacht auf Hitler persönlich vereidigt (ein oft genannter Punkt als Problem für Offiziere "alter Schule" im Kontext mit dem Widerstand)
- Einführung des "Oberkommandos der Wehrmacht" als Gegenstück zum traditionell dominierenden "Generalstab des Heeres".
- Der Beginn der "Konkurrenzarmee" als parteiinterne SS, Anfangs als Leibwache für Hitler (Leibstandarte, die Wurzel der "Waffen-SS"), denn diese wurde gegen Kriegsende zu einer Art "vierter Waffengattung" neben Heer, Luftwaffe & Marine. (Kontext zum Rhöm-Putsch)
- Einstellung und Gliederung der Wehrmacht während der Aufbaujahre (Beförderungsschub, starkes Aufblähen, der "Waffenrock gilt wieder etwas")
Gleichzeitig Bedenken betr. der "überhasteten" politischen Aufbau- & Ausdehnungspolitik. Stichwort: "Rosenkriege" und "Tschecheikrise", als im Generalstab über einen Putsch nachgedacht wurde.
- Die Wehrmacht als Kriegsinstrument: Zurückdrängen der Bedeutung des klassischen & übermächtigen Heeres, indem der höchste Nazi nach Hitler die Luftwaffe unter sich hatte. Ambitionierter Z-Plan für den Flottenausbau. Kriegserfolge der ersten Kriegsjahre oft unter planerischer und militärischer Umgehung des Generalstabes (Nordfeldzug)
- Militärische Dominanz und Übermut nach Sieg über Frankreich kitten die Differenzen zwischen "Führer" und oberstem Offizierskorps
- Das Scheitern des Russlandfeldzug vor Moskau führt zur größten Säuberung des deutschen Offizierskorps aller Zeiten: Hitler wird Oberbefehlshaber des Heeres! Im Laufe des Jahres 1942 kommandiert der Führer offiziell sogar zeitweise "persönlich" eine Heeresgruppe in Südrussland kommissarisch. Entlassung Halders als Chef des Generalstabes, dann Zeitzlers ohne jemals offiziell wieder einen Nachfolger einzusetzen. Das alte Offizierskorps hat damit einen Kristallisationspunkt verloren, Hitler wird weiter zum Mittelpunkt.
Anmerkung: Gerade unter den zwischen 1940 einschließlich der Entlassenen der Winterkrise 1941 finden sich viele hochrangige Vertreter des Widerstandes (Hoeppner e.t.c.)
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dies als Punkte abseits des reinen Machtinstrumentes als Kampfmittel für das nationalsozialistische Deutschland.
Das von mir genannte ist natürlich nur ein Teilaspekt und würde im Teil Gliederung und Aufbau einen Platz haben.
Eine Gliederung wäre m.E.
- Organisation und Aufbau
(Gliederung, Traditon und Selbstverständnis der Armee)
- Hitler gewinnt Kontrolle und Anhängerschaft in der Wehrmacht
- Der Krieg als Katalysator für die Veränderungen
(Hitler als Kriegsherr: 1939 bis zum Sieg im Westen)
- Der Krieg mit Russland bis zum Eingreifen der USA
(Vernichtungskrieg im Osten: Kommisarbefehl, Winterkrise 1941/42, der Krieg wird zum Weltkrieg, Säuberung im hohen Offizierskorps; Der Weg nach Stalingrad als Versuch der Entscheidung vor dem Eingreifen der USA)
- Sieg oder Tod - Schicksal von Hitler und Wehrmacht ohne Alternative miteinander verbunden? 1943 bis zum Attentat
(Scheitern des U-Bootkrieges; Überdehnung aller Kapazitäten mit Eingreifen der USA; Das Reich ist in auswegloser politischer Lage; Die Wehrmacht als Stabilisator der Lage in Italien = politisch zuverlässig und gleichzeitiger Aufstieg der SS)
- Die Wehrmacht als komplett integrierter Bestandteil des NS-Reiches
(keine Autonomien mehr, SS als "4.Wehrmachtsteil"; Himmler als OB des Ersatzheeres, Einführung der NSFO....)