Kennzeichned für den Regierungsstil des Dominats ist das gewaltige Aufblähen der Verwaltung im römischen Reich seit Diokletian. Die Zahl der Provinzen wurde verdoppelt und mehrere Provinzen zu größeren Einheiten zusammengefasst. Dazu kam eine Trennung von Zivilverwaltung und Heeresdienst.
Diese Maßnahmen erlaubten den Kaisern direkteren Zugriff und Steuerungsmöglichkeiten auf die Leistungskraft der Provinzen. Der Geldhunger jener Zeit war erheblich und die Kräfte des Reiches waren so angespannt, das Diokletian gegen die "Inflation" ein Höchstpreisedikt erließ. Dagegen fiel die Bedeutung der bisher maßgeblichen Verwaltungseinheiten der Städte (Polis allgemein, oder Civitates im Westen) zurück, die auf Selbstverwaltung basierten.
Der dabei entstandene "Beamtenapparat" wurde sehr umfangreich und war dem Kaiser verpflichtet, entwickelte aber auch ein Eigenleben was in Krisenzeiten von Nutzen sein konnte. Anstelle der bisherigen "Adelsklassen" des Römischen Reiches: Die Senatoren und die "Ritter", gruppierten sich die Stände neu. Neben den "alten Adel" trat der separate Militäradel, in dem viele Barbaren/Nichtrömer anzutreffen waren. Neben die Senatorenschicht (der zahlenmäßig gewaltig anwuchs und viele Familen des ehemaligen "Ritterstandes" aufnahm), trat der sogenannte "Reichsadel", welcher hauptsächlich für Staatsposten herangezogen wurde. Dazu zählte auch der Militäradel! Der Einfluss der Senatoren für die Staatsverwaltung und das Militär ging damit gegen Null: Vom Militärdienst waren sie bereits lange vor Diokletian ausgeschlossen worden.
Diese Maßnahmen sind nicht alle auf einmal getroffen worden. Sie entwickelten sich vor dem Hintergrund jener Krisensituation, welche die Verhältnisse bei den Soldatenkaisern charakterisieren. Das Reich war nicht länger die unantastbare Hegemonialmacht mit einer festen, hohen Wirtschaftsleistung, sondern der äußere Druck wurde stärker
bei sinkenden Einnahmen. Der Trend einer Regionalisierung (mehr Verwaltungsebenen) kam den Sonderinteressen von Provinzialen entgegen und ermöglichte entsprechende Leistungen. Die zeitweiligen Erfolge von "Sonderreichen" (wie das Gallische Reich des Postumus oder das Palmyrische Reich (Exarchat des Septimus Odaenathus) zeigen dass regionale Scherpunkte gebildet werden mussten. Vor diesem Hintergrund ist auch das Prinzip der sogenannten "Reichsteilungen" zu verstehen, wenn mehrere Kaiser/Unterkaiser gleichzeitig im Reich regierten. Ungeachtet der Reichsteilungen blieb das Römische Reich in seinem Führungsapparat und im Zeitempfinden einheitlich. Es gab einen Austausch von Beamten und Militärführern zwischen den Teilreichen und der oben genannte Reichsadel war eine Stütze dieses Zusammenhalts....
So weit einige Stichpunkte