Inzwischen wird vermutet, dass der Riesenstein bereits Ende des 18. Jahrhunderts romantisch oder im wahrsten Sinne des Wortes esoterisch aufgewertet wurde.
Besitzer von Züschen, Heimarshausen u.a. und damit auch der Steinformation im Wald war
Heinrich von Meysenbug. Ausgehend von seinem Schloss in Riede ließ er einen weitläufigen
frühromantischen Landschaftspark mit esoterisch angehauchten Bauwerken - gleich mehrere "Tempel". Meysenbug war Rosenkreuzer. Die meisten Bauwerke spielten vor allem auf die klassische Antike an, der Strohtempel jedoch auf die neu entdeckte Südsee.
Die
große Nische am Riesenstein wird auf Meysenbugs Baumaßnahmen zugeschrieben. Was für Meysenbug am Riesenstein geschaffen wurde, ist heute leider unbekannt. Archäologisch nachgewiesen sind Tonpfeifen aus dieser Epoche. Damit ist zumindest klar, dass man sich dort mal zum Pfeife rauchen traf. Der Rest bleibt Meysenbugs Geheimnis. Der Riesenstein war Ende des 18. Jahrhunderts vielleicht ein esoterisches Heiligtum.
Der Wochentagsname ist aber durchaus weit verbreitet, vgl. englisch tuesday < altenglisch tiwesdæġ, altnordisch týsdagr usw.
Und trotzdem heißt dieser Wochentag in Hessen schlicht Dienstag, woraus man schließen könnte, dass der Mars der Chatten Thincsus hieß und eben nicht *Ziu.
Selbst wenn Züschen nach *Ziu benannt sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass es dort ein Heiligtum des germanischen Gottes gab.
Laut dem Missionar Bonifatius gab es im 8. Jahrhundert ein paar Kilometer weiter eine dem "Jupiter" heilige Eiche. Trotzdem nannte man jenen Ort mit Donar-Heiligtum schlicht Geismar bzw. Fritzlar und nicht *Donarschen nach der Gottheit.