Ogrim
Aktives Mitglied
Liebes Forum,
ich hätte da gerne mal ein kleines Problem:
Beim Studium alter Texte bin ich auf einen Artikel von 1843 aus den Bonner Jahrbüchern (Bd. III) gestoßen, ein Sendschreiben an Herrn Dr. Lersch in Bonn, das sich der Frage der Lokalisierung von "Gesonia" bei Florus widmet.
Den ganzen Text findet ihr auch online unter
googlebooks
Die Stelle bei Florus, die mich interessiert, lautet demnach im Wortlaut:
"Praeterea in tutelam provinciarum praesidia atque custodias ubique disposit, per Mosam flumen, per Albim, per Visurgim. Nam per Rheni quidem ripam quinquaginta amplius castella direxit. Bonnam et Gesoniam cum pontibus iunxit classibusque firmavit"
Florus IV, 12 , 26
Hier wäre mir als nicht voll versiertem an-Lateinisiertem schon mit einer kurzen, möglichst kommentierten Übersetzung gedient, die besser als meine wäre. Sein müßte.
:friends:
Weiterhin finde ich zur Lage des erwähnten "Gesoniam" nur einige Anhaltspunkte. Im Text spricht Herr Osann davon, dass Florus hier nur Orte in Deutschland erwähnt, die erwähnte Stadt einen Hafen gehabt und im Lauf der Drusus-Feldzüge eine Rolle gespielt haben muss.
Wenn der Schriftsteller hier "eine Runde durch ganz Deutschland" macht, wie der Autor am a. O. annimmt, dann wäre eine Reihenfolge "50 Festungen am Rhein - Bonnam - "Gesonia" - Hercynischer Wald" ablesbar.
Weiter forderte Osann bereits damals Funde von römischen Inschriften oder Münzen.
Die Bedeutung der Siedlung "Gesoniam" kann nicht zu gering gewesen sein, da Florus hier die Verhältnisse unter Augustus mit späteren vergleicht und dazu nicht auf allzu abgelegene "Käffer" Wert gelegt haben wird.
Eine Lage am Rhein scheint nach meinen - zugegeben derzeit spärlichen - Texten nicht zwingend zu sein, da der Autor hier zum Ergebnis kommt (Zitat)
"Also sind wir wie es scheint und ich hoffe nicht ohne ihre Beistimmung keineswegs gezwungen Bonna und Gesonia durchaus an den Ufern de Rheins zu suchen und dürfen getrost in das vom Rhein westlich liegende Gallien greifen wenn sich nur immer hier ein fester Anhaltspunkt zeigen sollte (...)"
Die oft vermutete Gleichstellung von Gesoniam mit einem angenommenen Ort "Geusen" bei Bonn scheint demnach falsch, wie auch dem oben verlinkten Text bereits entnommen werden konnte.
Welche Orte in Deutschland, die den oben angeführten Kriterien entsprechen, könnten noch mit dem antiken "Gesonia" gemeint sein?
Ich würde Euch bitten, mir bei der gerade angestoßenen Recherche ein wenig unter die Arme zu greifen. Sollte ich die hier gewonnenen Erkenntnisse irgendwo publizieren, würde ich selbstredend mit Euch Kontakt aufnehmen, um Euch ehrend dort zu nennen
:fs:
ich hätte da gerne mal ein kleines Problem:
Beim Studium alter Texte bin ich auf einen Artikel von 1843 aus den Bonner Jahrbüchern (Bd. III) gestoßen, ein Sendschreiben an Herrn Dr. Lersch in Bonn, das sich der Frage der Lokalisierung von "Gesonia" bei Florus widmet.
Den ganzen Text findet ihr auch online unter
googlebooks
Die Stelle bei Florus, die mich interessiert, lautet demnach im Wortlaut:
"Praeterea in tutelam provinciarum praesidia atque custodias ubique disposit, per Mosam flumen, per Albim, per Visurgim. Nam per Rheni quidem ripam quinquaginta amplius castella direxit. Bonnam et Gesoniam cum pontibus iunxit classibusque firmavit"
Florus IV, 12 , 26
Hier wäre mir als nicht voll versiertem an-Lateinisiertem schon mit einer kurzen, möglichst kommentierten Übersetzung gedient, die besser als meine wäre. Sein müßte.
:friends:
Weiterhin finde ich zur Lage des erwähnten "Gesoniam" nur einige Anhaltspunkte. Im Text spricht Herr Osann davon, dass Florus hier nur Orte in Deutschland erwähnt, die erwähnte Stadt einen Hafen gehabt und im Lauf der Drusus-Feldzüge eine Rolle gespielt haben muss.
Wenn der Schriftsteller hier "eine Runde durch ganz Deutschland" macht, wie der Autor am a. O. annimmt, dann wäre eine Reihenfolge "50 Festungen am Rhein - Bonnam - "Gesonia" - Hercynischer Wald" ablesbar.
Weiter forderte Osann bereits damals Funde von römischen Inschriften oder Münzen.
Die Bedeutung der Siedlung "Gesoniam" kann nicht zu gering gewesen sein, da Florus hier die Verhältnisse unter Augustus mit späteren vergleicht und dazu nicht auf allzu abgelegene "Käffer" Wert gelegt haben wird.
Eine Lage am Rhein scheint nach meinen - zugegeben derzeit spärlichen - Texten nicht zwingend zu sein, da der Autor hier zum Ergebnis kommt (Zitat)
"Also sind wir wie es scheint und ich hoffe nicht ohne ihre Beistimmung keineswegs gezwungen Bonna und Gesonia durchaus an den Ufern de Rheins zu suchen und dürfen getrost in das vom Rhein westlich liegende Gallien greifen wenn sich nur immer hier ein fester Anhaltspunkt zeigen sollte (...)"
Die oft vermutete Gleichstellung von Gesoniam mit einem angenommenen Ort "Geusen" bei Bonn scheint demnach falsch, wie auch dem oben verlinkten Text bereits entnommen werden konnte.
Welche Orte in Deutschland, die den oben angeführten Kriterien entsprechen, könnten noch mit dem antiken "Gesonia" gemeint sein?
Ich würde Euch bitten, mir bei der gerade angestoßenen Recherche ein wenig unter die Arme zu greifen. Sollte ich die hier gewonnenen Erkenntnisse irgendwo publizieren, würde ich selbstredend mit Euch Kontakt aufnehmen, um Euch ehrend dort zu nennen
:fs:
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