Das wandernde Volk

Trotz der ganzen Infos ist es mir nach wie vor ein Rästel warum die Leute auf eine so lange Wanderschaft gegangen sind und warum sie den Nimbus der "Unberührbarkeit" aus Indien über die Jahrhunderte behielten.
 
Ein sehr interessantes Thema, daß wie einer der oberen Beiträge zeigt, von großer Aktualität ist, wenn Klischees von diebischen, asozialen Zigeunern offenbar nocsehr weit verbreitet sind. Ich würde gerne die Diskussion darüber wieder aufnehmen, bin allerdings im Moment zu faul zum Schreiben.
 
ich habe vorgestern einen bericht über die kimber gesehen. von denen ich noch nie gehört hatte. ein wandervolk, deren zugehörige über zig generationen nicht seßhaft wurden. die so etwas wie blutsrache nicht kannten, die sich mit anderen wandervölkern, sofern ihre gesinnung übereinstimmte, zusammentat (mit den teutonen zum beispiel) und die eine große gefahr für das römische reich darstellten, da sie sich eben gern mit anderen völkern verbündeten. was ich besonders interessant fand ist, das sie ihre frauen als gleichgestellte ansahen. als beraterinnen und auch kriegerinnen. wo wir schon mal beim thema sind: kann mir jemand dvd´s zum thema völkerwanderung empfehlen? oder besser: wo kann ich sie kaufen?
 
ich habe vorgestern einen bericht über die kimber gesehen. von denen ich noch nie gehört hatte. ein wandervolk, deren zugehörige über zig generationen nicht seßhaft wurden. die so etwas wie blutsrache nicht kannten, die sich mit anderen wandervölkern, sofern ihre gesinnung übereinstimmte, zusammentat (mit den teutonen zum beispiel) und die eine große gefahr für das römische reich darstellten, da sie sich eben gern mit anderen völkern verbündeten. was ich besonders interessant fand ist, das sie ihre frauen als gleichgestellte ansahen. als beraterinnen und auch kriegerinnen. wo wir schon mal beim thema sind: kann mir jemand dvd´s zum thema völkerwanderung empfehlen? oder besser: wo kann ich sie kaufen?

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das sie ihre frauen als gleichgestellte ansahen. als beraterinnen und auch kriegerinnen.
Die Primärquellen über die Kimbern sind sowas von rar gesät; was in den letzten Jahren da in den Medien gebracht wurde, war eher leichtverdauliche Kost, phantasievoll und ein bißchen medienwirksam reißerisch aufgemacht. Die Kimbern als freundlich und diplomatisch zu bezeichnen ist vermutlich genauso unwissenschaftlich, wie den Zigeunern einen Ruf als Diebe nachzutragen.
 
Meine Interpretation der Kimbern :

Sie mussten ihre Heimat im heutigen Dänemark wg. Überflutung o. ä. verlassen und suchten ein neues Siedlungsgebiet. Da die gesamte bekannte Welt aber bis zur Grenze ihrer Kapazität besiedelt war *), gab es nur die Möglichkeit, ein bereits besiedeltes Gebiet zu erobern und die dort lebende Bevölkerung zu verdrängen. Dies misslang; die Römer vernichteten sie vollständig.

Lt. Tante Wiki ist eine Zahl von 150 000 Menschen bei den Kimbern "am realistischsten". Da zwischen dem ersten und dem letzen Zusammentreffen mit den Römern 12 Jahre liegen, kann man sich eine gesamten Wanderdauer von 15 Jahren vorstellen.

Ich weiss nicht, was sie unterwegs in Germanien gemacht haben. Ich weiss auch nicht, wie sie sich in dieser Zeit ernährt haben - vermutlich haben sie geplündert, was das Zeug hielt. Wenn sie gekonnt hätten, hätten sie sicher dort bereits ein "Stück" Land erobert, um Landwirtschaft zu betreiben. Wie groß hätte dieses sein müssen ? Wenn zwischen Rhein und Elbe 3 - 4 Mio Menschen satt geworden sind (Wiki), bräuchten 150 000 Leute etwa 5 % dieses Gebietes, also eine Fläche so groß wie Thüringen.

*) Der zentrale Punkt dieses Beitrags ist die Vorstellung, dass die Bevölkerungszahl schon seit seehr langer Zeit von der Ernährungslage bestimmt ist, dass sich also, seit der Mensch Afrika verließ, vor 50...65 000 Jahren, überall lokal eine Population eingestellt hat, die dem Klima und den zur Verfügung stehenden Techniken von Jagd und Landwirtschaft entsprach, also gesättigt war (erst seit wenigen Jahrzehnten ist die Ernährung in den Industrieländern nicht mehr der limitiernde Faktor).

Als Triebfeder der Völkerwanderungen sehe ich also die schlichte Notwendigkeit, sich zu ernähren oder anderenfalls zu verhungern.
 
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