Hauptstädte der fränkischen Reiche?

öffentliche Volksversammlung: Hier schließt sich für mich die Frage an - wo war dieser Versammlungsplatz? Stimmt es, das es eine Verbindung zwischen dem Begriff Marsfeld und dem Monat März gibt?
 
hegen schrieb:
öffentliche Volksversammlung: Hier schließt sich für mich die Frage an - wo war dieser Versammlungsplatz?
Die Versammlungen der Merowinger fanden an unterschiedlichen Orten (u. a. Cambrai, Tournai, Reims, Orleans, Paris, Soissons) statt. Im Jahr 751 ließ sich Pippin III. durch eine Volksversammlung in Soissons zum König wählen.

hegen schrieb:
Stimmt es, das es eine Verbindung zwischen dem Begriff Marsfeld (lat. Campus Martius) und dem Monat März gibt?
Beide sind nach dem römischen Gott Mars benannt. vgl. http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/big/1355.html

Das Märzfeld (lat. Campus Martius) war eine Versammlung der Merowinger, auf der Heerschau gehalten und über Krieg, Frieden und Gesetze gesprochen wurde. Seit dem Jahr 755 wurde diese Versammlung Maifeld (lat. Campus Maius oder Magiscampus) genannt, da sie wohl vom 1.3. auf den 1.5. verlegt worden war.
 
Die Versammlungen der Merowinger fanden an unterschiedlichen Orten (u. a. Cambrai, Tournai, Reims, Orleans, Paris, Soissons) statt. Im Jahr 751 ließ sich Pippin III. durch eine Volksversammlung in Soissons zum König wählen.
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Das Märzfeld (lat. Campus Martius) war eine Versammlung der Merowinger, auf der Heerschau gehalten und über Krieg, Frieden und Gesetze gesprochen wurde. Seit dem Jahr 755 wurde diese Versammlung Maifeld (lat. Campus Maius oder Magiscampus) genannt, da sie wohl vom 1.3. auf den 1.5. verlegt worden war.


Genau das war meine Frage: Wo lag dieses verdammte Märzfeld?
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Noch konkreter - wo trafen sich die Franken (531) als sie Thüringen erobern wollten?

Nur als Ergänzung der Versammlungsplatz der Thüringer (Tretenburg) wurde noch hunderte Jahre nach Untergang des Thüringer Reiches als solcher und als Treffpunkt für Aufstände genutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Thüringer wurden doch 531 von Chlotar I. besiegt.
Da er König im neustrischen Teil um Soissons war und seit 524 den Reichsteil um Orléans hielt könnte er sein Heer um eines der beiden Herrscherzentren versammelt haben um dann nach Thüringen vorzustoßen.
 
hegen schrieb:
Wo lag dieses verdammte Märzfeld?
Nach der Reichsteilung von 511, bei der alle Söhne gleichberechtigte Erben des Vaters waren, wohnte Theuderich in Reims, Chlodomer in Orleans, Childebert in Paris und Chlothar in Soissons. Chlothar unterstützte im Jahr 531 seinen Stiefbruder Theuderich gegen die Thüringer.
hegen schrieb:
Noch konkreter - wo trafen sich die Franken (531) als sie Thüringen erobern wollten?
Um das Jahr 531 begann u.a. Chlothar, der Sohn Chlodwigs, der sein Hoflager in Metz hatte und über die älteren Sitze der Franken herrschte, das Reich der Thüringer zu unterwerfen. In merowingisch-fränkischer Zeit war Metz zeitweise Hauptstadt Austrasiens (Ostreich) und ein beliebter Aufenthaltsort der späteren Karolinger.
 
Das "Märzfeld" (campus Martius) ist kein bestimmter Ort, sondern eine Bezeichnung für die Heeresversammlung der Franken. Ein Märzfeld gab es also an ganz unterschiedlichen Plätzen, je nach dem, wo die Heeresversammlung abgehalten wurde. Man folgte damit offenbar einem altgermanischen Brauch, so genannt, weil die Versammlung aus militärischen Gründen im allgemeinen im März abgehalten wurde.

Unter König Chlodwig erscheint der campus Martius als Heerschau, die zugleich Gelegenheit bot, dem König die üblichen "dona annualia" darzubringen. Unter seinen Nachfolgern verschwand das Märzfeld in Neustrien und Burgund, blieb aber in Austrien bestehen. Ende des 7. Jh. dehnten die Arnulfinger mit der Ausweitung ihrer Herrschaft das Märzfeld wieder auf das ganze Reich aus.

König Pippin verlegte es 775 - wiederum aus militärischen Gründen - in den Mai, seitdem heißt die Versammlung "Maifeld".
 
Dieter schrieb:
Man folgte damit offenbar einem altgermanischen Brauch, so genannt, weil die Versammlung aus militärischen Gründen im allgemeinen im März abgehalten wurde.
Die Kriegszüge der Merowinger fanden nicht immer im März statt. Der alte germanische Brauch ist die Versammlung selbst.
Dieter schrieb:
Unter König Chlodwig erscheint der campus Martius als Heerschau, die zugleich Gelegenheit bot, dem König die üblichen "dona annualia" darzubringen.
Chlodwig erweiterte also noch die Aufgaben der Versammlung.
Dieter schrieb:
Unter seinen Nachfolgern verschwand das Märzfeld in Neustrien und Burgund, blieb aber in Austrien bestehen.
Die Versammlung wurde folglich in Austrien abgehalten.
Dieter schrieb:
Ende des 7. Jh. dehnten die Arnulfinger mit der Ausweitung ihrer Herrschaft das Märzfeld wieder auf das ganze Reich aus.
Eine Volksversammlung fand Ende des Jahres 751 in Soissons statt, wo sich Pippin zum König wählen ließ. Einhard berichtet sogar von einem Brauch, wonach die Versammlung zweimal im Jahr zum Wohle des Reiches abgehalten worden sei.
Dieter schrieb:
König Pippin verlegte es 775 - wiederum aus militärischen Gründen - in den Mai, seitdem heißt die Versammlung "Maifeld".
Tippfehler? Pippin verlegte das Märzfeld im Jahr 755 in den Mai, angeblich weil es zu dieser Zeit genügend Futter für die Rosse gab. Am Reiseweg seines Sohnes kann man aber erkennen, daß es keine festgelegte Zeit für die Versammlung gab. Sie fand wohl im engeren Kreis im Winter und als große Volksversammlung mit Heerschau im Sommer statt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste Haupstadt des Frankenreiches war Tournai, welches die Französischen Könige des Mittelalters als Wiege der Monarchie betrachteten, ab 507 Paris
 
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