Olympia 36

steff88

Neues Mitglied
tach, ich schreibe derzeit an meiner Facharbeit übe die Olympischen Spiele 1936.
könnt ihr bitte alle mal posten, was euch dazu spontan einfällt? möchte somit überprüfen, ob ich was vergessen habe
 
Hier ein paar Stichworte:

Sorgfältige Selbstdarstellung des NS-Regimes, die Leute bekamen nur die "freundliche Seite" des Regimes zu sehen,

Auf Anweisung wurden alle antisemitischen Hetze eingestellt (Schilder und Mauerinschriften wurden sorgfältig beseitigt),

Perfekte Ordnung , Saubekeit und Disziplin,

Einmarschierende Olympia-Mannschaften erhoben den Arm zum Hitlergruß, darunter selbst die französische,

Goebbels lud 1000 Gäste zur einer italienischen Nacht auf die Pfaueninsel ein,

Ribbentropp lud 700 Personen in seiner Villa nach Dahlem ein, die er unter einem riesigen Zelt beherbergte,

Göring ließ in den Gärten seines Ministeriums ein ganzes Dorf des 18.Jahrhunderts in Miniaturstil errichten und fuhr bis zur Erschöpfung Pferdchen auf ein Karusell,

natürlich darf Jesse Owns nicht fehlen und die verweigerte Gratulation durch Hitler,

Sinti und Roma wurden aus dem Zentrums Berlins entfernt und nach Marzahn ausquartiert,

Platz 1 auf dem Medaillen spiegel für Deutschland mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen ,

Deutschland scheidet im Fußball im Viertelfinale gegen Norwegen mit 0:2 aus ausgerechnet das einzige Spiel bei dem Hitler anwesend war:D

Boykott der Spiele duch Palästina und Irland

Grüße
Amicus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Olympischen Spiele 1936 waren eine Meisterleistung der PR, wobei dann Leni Riefenstahl mit ihrem Dokumentarfilm "Fest der Völker" so etwas wie eine "Ästhetik des Faschismus" schuf. Mein Großvater gehörte 1936 zu den Ehrenwachbataillionen der Wehrmacht. Er erzählte, daß das Regime wirklich nichts dem Zufall überließ. Antisemitische Schmiererreien wurden beseitigt und jede aggressive Propaganda eingestellt. Die Leute für die Wachbataillione wurden handverlesen, Mindestgröße war 1, 80 m. Man machte den Anwohnern sogar Auflagen, daß sie ihre Vorgärten peinlich sauber halten mußten. In den Cafes und Kneipen, viele davon für Militär verboten, war plötzlich während der Spiele auch ein freierer Ton vernehmbar.
Doch innerhalb der Militärführung war zu dieser Zeit bereits bekannt, daß der Krieg geplant, und Deutschland auf einen Weltkrieg nicht vorbereitet war. Mein Großvater erzählte mir, daß ihn sein Bataillionskommandeur mehrmals aufforderte, im Rang eines Unteroffiziers Berufssoldat der Wehrmacht zu werden. Beim dritten Mal sagte sein Major unverblümt, daß er darüber den Mund halten müsse, aber spätestens in drei Jahren käme der Krieg, dann werde er eingezogen, und in diesem Krieg brauche man Leute wie ihn, keine Hitlerjungs und Quexe mit Leutnantsstreifen, denn der künftige Krieg werde womöglich noch schlimmer als der Weltkrieg werden und könne leicht das "Finis Germaniae" bedeuten.
 
Die Olympischen Spiele 1936 wurden bereits vor der "Machterschleichung" an Berlin vergeben. Die Nazis hatten aber zunächst wenig Interesse an ihrer Ausrichtung und erwägten sogar, die Spiele zurück zu geben.

Später erkannten sie aber die großen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, vor allem der internationale Propaganda-Effekt.

Damals war es noch so, dass nur die Sommerspiele vom IOC vergeben wurden. Der ernannte Ausrichter konnte selber über die Winterspiele verfügen, sie ebenfalls ausrichten oder, wenn dies nicht möglich war, an das IOC zurückgeben.

Nazi-Deutschland entschied sich dafür, auch die Winterspiele (in Garmisch-Partenkirchen) auszurichten, sozusagen als Propaganda-Probelauf für die Sommerspiele.
 
Die .

Nazi-Deutschland entschied sich dafür, auch die Winterspiele (in Garmisch-Partenkirchen) auszurichten, sozusagen als Propaganda-Probelauf für die Sommerspiele.

Und die 1940er Winterspiele wären gleich nochmals in Garmisch gewesen.
Leider hatte der Gröfaz inzwischen aber "Weltspiele" veranstalten lassen.

Grüße Repo
 
Hier ein paar Stichworte:

Sorgfältige Selbstdarstellung des NS-Regimes, die Leute bekamen nur die "freundliche Seite" des Regimes zu sehen,

Auf Anweisung wurden alle antisemitischen Hetze eingestellt (Schilder und Mauerinschriften wurden sorgfältig beseitigt),

Um amerikanischen Boykottdrohungen zu begegnen, wurden zwei "Quoten-Juden" in die deutsche Olympiamannschaft aufgenommen: Die Fechterin Helene Mayer, Tochter eines jüdischen Arztes aus Offenbach, Olympiasiegerin von 1928, in Berlin Silbermedaillengewinnerin, und für die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen der Eishockeyspieler Rudi Ball. Beide galten als "Halbjuden". Die hochfavorisierte Hochspringerin Gretel Bergmann, mit 1,60 m deutsche Rekordhalterin, wird als "Volljüdin" unter fadenscheinigem Vorwand kurz vor Beginn der Sommerspiele in Berlin aus der Olympiamannschaft genommen. Die Goldmedaille in dieser Disziplin geht mit 1,60 m an die Ungarin [SIZE=-1]Ibolya Csák. In Leni Riefenstahl's Film wird sie jedoch nicht gezeigt, sie ist "Volljüdin".

[/SIZE]
 
danke für all diese kommentare. hat mir weitergeholfen...
zu gretel bergmann: ihr problem war, dass ihr verein nicht in den deutschen-leichtathletik bund aufgebommen wurde und die somit keinen anspruch auf ein startrecht hatte.
der verweigerte handschlag hitlers ist umstritten, owens hat sich dazu nie geäußert.
aber der amerikaner morris wurde in deutschland als mann der spiele bezeichnet, denn er war weißer, im gegensatz zu owens. dies zeigt dann schon die einstellung und auch die bemühungen, schwarze sportler aus der öffentlichkeit zu ziehen
 
Während der olympischen Sommerspiele 1936 war es gestattet, Jazz-Musik, die bei den Nationalsozialisten verpöhnt war, in Cafés und anderen öffentlichen Anlagen zu spielen.
Das fällt mir dazu spontan ein.
 
Hier ein paar Stichworte:

Sorgfältige Selbstdarstellung des NS-Regimes, die Leute bekamen nur die "freundliche Seite" des Regimes zu sehen,
Sinti und Roma wurden aus dem Zentrums Berlins entfernt und nach Marzahn ausquartiert,
Amicus
Soweit mir bekannt ist, gab es zu dieser Zeit in Berlin ausschließlich Sinti (in der Regel mit deutschem Pass). Dies war im Übrigen der Auftakt zur Vernichtung dieser Gruppe. Das Lager in Marzahn wurde dann gleich zur Dauerlösung. Nur mit Arbeitsgenehmigung und Passierschein konnte man das Lager verlassen, bzw. betreten. Man musste sich jeden Abend wieder zurückmelden. Die hygenischen Bedingungen in der Wagenburg, später wurden auch Behelfshütten errichtet, waren so katastrophal, daß dort ca. 1/3 der Belegschaft an Krankheiten starb. Nach und nach kam es dann auch zum Abtransport in die Vernichtungslager. Die letzten "Insassen" wurden 1943 nach Auschwitz verlegt.
 
Während der olympischen Sommerspiele 1936 war es gestattet, Jazz-Musik, die bei den Nationalsozialisten verpöhnt war, in Cafés und anderen öffentlichen Anlagen zu spielen.
Das fällt mir dazu spontan ein.

Mir fällt dazu noch eine gute Geschichte ein, die mir mein Großvater erzählte. In Berlin trat ein Kabarettist mit einem dressierten Schwein namens "Herrmann" auf. Er machte seine Kalauer über Göring, und die Pointe aller Pointen endete immer mit dem Satz "und das ist mein Freund Herrmann". Der Kabarettist wurde schließlich angeschwärzt, verhaftet und war einige Zeit verschwunden, zur Olympiade kam er wieder frei, es wurde gemunkelt, daß Göring, der ja manchmal mit sich reden ließ, selbst ein gutes Wort eingelegt hätte.
Der etwas lädiert aussehende Kabarettist zog seine Nummer mit "Herrmann deutlich verhaltener ab, alles wartete auf die Pointe, und dann kam es: "und wegen der dicken Sau war ich drei Wochen in Dachau!" Das blieb ohne Folgen, doch schickte man ihn später an die Ostfront.
 
War "Olimpia" Riefenstahls nicht der erste Film, wo die Sport-Szenen mit der sich bewegenden Kamera verfilmt wurden ?
 
danke danke für die vielen einträge, facharbeit ist bereits benotet.
@bartek: riefenstahl benutzte viele verschiedene neue kameramethoden, u.a. von unten, unter wasser und auch die bewegte kamera. diese wurde auf schienen angebracht
 
Wobei ich auch schon mal gelesen habe, dass dies ein Mythos sei. Die Gründe kann ich Dir aber nicht mehr sagen.

Grüße Repo

Hitler hatte die ersten Sieger (die aus Deutschland und Finnland kamen) zu sich eingeladen und ihnen persönlich gratuliert.
Am nächsten Tag informierte Baillet-Latour (IOC) Hitler, dass ein Empfang der Sieger durch den Reichskanzler nicht im Olympischen Protokoll stehe. Daraufhin empfing Hitler nur noch die deutschen Sieger und zwar nicht mehr offiziell, sondern im Hinterzimmer der Ehrenloge.

Allerdings hat Hitler hinter den verschlossenen Türen schon den Satz geäußert: "Die Amerikaner sollten sich schämen, dass sie sich ihre Medallien von Negern gewinnen lassen."

(Ian Kershaw, Hitler 1936-1945)
 
Ich muss einen Aufsatz über 3 seiten schreiben über die olympischen spiele, habe aber echt keinen plan worüber ich da schreiben könnte. Kann mir da jemand helfen oder hat vllt sogar einen Aufsatz darüber?

Mfg
 
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