Aus welchen Gruppen rekrutiert sich der europäische Adel im Mittelalter?

Die Fragestellung ist etwas verwirrend und zudem teilweise jenseits des europäischen Mittelalters...


Damit ist wohl der Uradel gemeint, d.h., diejenigen Geschlechter, welche bereits vor dem 14. Jh. zum Hochadel (Fürstenstand, Grafenstand) oder zum niederen Adel (Ritterschaft) gehörten.
In Abgrenzung zum Briefadel (vgl. unten) hat sich für das Spätmittelalter auch der Begriff Turnieradel eingebürgert.

Eine deutsche Besonderheit stellt hier noch der Dienstadel dar - oder fachsprachlich auch Ministerialadel. Siehe dazu bspw. http://de.wikipedia.org/wiki/Ministeriale


Schwertadel oder Offiziersadel ist eine Sonderkategorie des Briefadels (vgl. dort), gehört jedoch nicht mehr ins Mittelalter, sondern ins neuzeitliche Militärwesen.
Analog und ebenfalls neuzeitlich ist der Ordensadel.


Amtsadel ist ebenfalls neuzeitlich und entstand aus dem Fakt heraus, daß im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit dem Erwerb bestimmter Ämter automatisch auch der Erwerb eines Adelstitels verbunden war. Dieser Adel ist jedoch ein Persönlicher Adel, d.h., nicht vererbbar.


Briefadel entsteht im Spätmittelalter (ab 1360) durch Erhebung von Bürgerlichen in den Adelsstand.
Er steht damit gewöhnlich im Gegensatz zum Uradel (vgl. oben) - insbesondere während der Anfangszeit der Adelsbriefe im Spätmittelalter.



Und zum Schluß noch eine Seite zum weiteren Nachforschen: http://www.adelsrecht.de/Lexikon/lexikon.html
 
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