Sudetenland

L

Lealein

Gast
Hallo! Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Ich hoffe hier auf jemanden zu treffen, der sich mit dem Sudetenland und der SUdetenkrise kurz vor dem zweiten Weltkrieg etwas auskennt.
Ich bin nämlich etwas verwirrt und habe einige Fragen:
- Lebten im Sudetenland Sudetedeutsche und Tschechen?
- Beschreibt die Sudetenkrise die Krise innerhalb des Sudetenlandes zwischen Tschechen und Sudetendeutschen oder den Streit zwischen den Ländern, wem das Sudetenland gehört? Oder beides oder etwas ganz anderes?(Habe schon unzählige Texte gelesen, aber immer noch unschlüssig)
- Was hatte das Münchener Abkommen genau für einen Einfluss auf den Beginn des 2.WK?

FÜr Hilfe wäre ich mehr als Dankbar.
Liebe Grüße, Lea
 
Also im Sudetenland lebten überwiegend Deutsche.

Hitler unterstütze die Sudetendeutsche Partei propagandistisch, um seine Absichten zu erreichen.

Sich beziehend auf das Selbsbestimmungsrecht der Völker forderte er eine Angliederung an das Deutsche Reich. Chamberlain, der Premier Großbritanniens, betrieb eine Appeasementpolitik (Beschwichtigungspolitik), um keinen Zweiten Weltkrieg zu riskieren.

Im Münchener Abkommen beschlossen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien eine Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich unter Ausschluss der Tschechoslowakei.

Man kann daher aus heutiger Sicht vllt.sagen, dass der Zweite Weltkrieg der zu diesem Zeitpunkt sich eh schon angekündigt hatte, nur hinausgeschoben worden ist.

Die Sudetenkrise beschreibt das oben genannte.

Hoffe, ich konnte dir helfen.^^
 
vielen dank!

Aber die Sudetenkrise hatte doch auch etwas damit zu tun, dass sich die Länder um das Sudetenland stritten oder? Also allgemein steht die Sudetenkrise dann eigentlich für mehrere Dinge rund um das Sudetenland oder? Ich habe einige Stichpunkte aufgeschrieben, für mein Referat. Sind die alle richtig?
(Ist ein bisschen viel, aber wenn sich trotzdem jemand erbarmen könnte die Stichpunkte mal durchzugehen?)

Vorgeschichte Sudetenland:
- Sudetenland war der Begriff für ein Gebiet im heutigen Tschechien. Damals Raum des Grenzgebiets zw. Böhmen, Mähren, Schlesien (Karte, Wappen)
- Im Sudetenland lebten überwiegend Deutsche
- Sudetendeutsche kämpften immer für Selbstbestimmungsrecht, dass ihnen vorbehalten wurde
- 10.9.1919 durch den Vertrag von St.Germain der Tschech. Slowakei zugeschlagen
- Österreich/Deutschland wollten Teile des Sudetenlandes
- Tschechoslowakei wollte anti-sudetedeutsche Politik
Zurücksetzung der dt. Sprache und Kultur
Verdrängung der deutschen aus dem öffentlichen Dienst und aus staatl. Betrieben
Benachteiligung der dt. Wirtschaft

Sudetenkrise/Das Jahr 1938
- Sudetendeutsch-tschechische Gegensatz hat sich im Laufe des Jahres 1938 infolge des Drucks Adolf Hitlers bis zur Sudetenkrise im September zugespitzt
- Hitler unterstütze die Sudetendeutsche Partei propagandistisch, um seine Absichten zu erreichen.
- Ab Frühsommer 1938 spitze sich die Situation in den Sudetengebieten immer mehr zu, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zw. Henlein Anhängern und ihren Gegnern
- SDP Konrad Henlein > Anhänger forderten Anschluss ans Dritte Reich
- Gegner setzten sich für den Erhalt der Republik ein

- nach heftigen Ausschreitungen im Sudetengebiet wurde am 16.Sept. die Sudetendeutsche Partei(sdp) verboten
-Vorsitzender der deutschen Sozialdemokratischen Partei der Tschechoslowakei rief Deutsche und Tschechen zu Besonnenheit auf (Audio Datei und Bild Wenzel Jaksch)


- England und Frankreich forderten von Tschechoslow. die Abtretung der Sudetendeutschen Gebiete an das deutsche Reich, nachdem Hitler andernfalls mit Krieg gedroht hatte, dieser wollte vermieden werden
- Sich beziehend auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker forderte er eine Angliederung an das Deutsche Reich. Chamberlain, der Premier Großbritanniens, betrieb eine Appeasementpolitik (Beschwichtigungspolitik), um keinen Zweiten Weltkrieg zu riskieren.
- Der franz. Außenminister Bonett sagte dazu: “Man kann nicht 10Millionen Menschen in einem Krieg opfern, um 3,5Millionen Deutsche daran zu hindern, sich mit Deutschland zu vereinigen.”

Münchener Abkommen:
- wurde am 29.Sept geschlossen
- Hitler, Mussolini, Chamberlain, Daladier kamen zur Münchener Konferenz zusammen
- beschlossen wurde, die Sudetendeutschen Gebiete an Deutschland abzugeben.
- Frankreich und Großbritannien zeigten Verständnis und sahen den Beschluss als Teilrevision des Versailler Vertrages an
- Tschechoslow. war an MA nicht beteiligt

-Münchener Abkommen gegen Hitlers Willen
- er sah die Sudetenkrise als Gelegenheit seinen Krieg gegen die Westmächte zu beginnen, es ging ihm nicht darum das Sudetenland zu befreien, obwohl er das vorgab
- er empfand MA als Niederlage
- dennoch war die Rückgewinnung des Sudetenlandes ein Erfolg
(Bilder: Adolf Hitler in München, München 1938, Hitler befreit das Sudetenland)

Folgen des Münchener Abkommens:
- 400000 Tschechen mussten Sudetenland verlassen
- 50000 Juden wurden aus Sudetenland vertrieben
- wenige Tage später trat Tschech. Präsident Eduard Benesch zurück, Tschechen machten ihn für Abkommen verantwortlich
- Anfang November wurden ungarische und polnische Gebiete der CSR an Ungarn und Polen angegliedert> Ende der tschechoslowakischen Nation
- Anfang März 1939 wurde der Slowakei und der Karpato-Ukraine ihre Autonomie durch Prager Entscheidung aberkannt
- 14. März 1939 riefen die Slowaken einen eigenen Staat aus, ungarische Truppen rückten in die Karpato-Ukraine ein, deutsche Truppen besetzten Mährisch-Ostrau
- Hitler begann am 15.März 39 mit der Besetzung des Restgebietes von Böhmen und Mähren und erklärte es zum “Reichsprotektorat nachdem er den Tschechoslow. Präs. Hacha zur Unterwerfung gezwungen hatte.
- Man kann daher aus heutiger Sicht vielleicht sagen, dass der Zweite Weltkrieg der zu diesem Zeitpunkt sich eh schon angekündigt hatte, nur hinausgeschoben worden ist.
 
Hitler strebte nach den "Anschluß" Österreichs die gewaltsame militärische Eroberung der Tschechoslowakei. an. Die Sudetendeutschen waren eigentlich nur der entsprechende Hebel hierfür. Der politische Führer der Sudetendeutschen Konrad Henlein hat von Hitler seine Anweisungen erhalten, wie er die "Sudetenkrise" gezielt zu entfachen hat. Der Konflikt eskalierte dann sehr schnell und mündete schließlich in die Münchener Konferenz ein.

Hitler hat die Friedenspolitik von Chamberlain und Daladier nur verachtet. Man kann nicht davon sprechen, das Frankreich, England, Italien beschlossen die Gebiete, wo der Bevölkerungsanteil der Deutschen entsprechend hoch war, den Deutschen zu überlassen. Durch diese Redewendung könnte ein falscher Eindruck von der damaligen Krisensituation entstehen.

Die Alternative dazu hieß nämlich Krieg. Es war ein brutale Vergewaltigung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich, wobei sich England und Frankreich als Handlanger Hitlers betätigten und die Tschechoslowakei schmählich in Stich ließen. Hitler selber war mit den Konferenzverlauf äußerst unzufrieden, weil er eine gewaltsame Lösung bevorzugt hätte.

Nach München hat sich dann auch die Slowakei für selbstständig erklärt, ehe Hitler 1939 den Rest der Tschechoslowakei miliätisch besetzte.
 
ok danke, habs mir teilweise noch mit aufgenommen.
Wäre denn jemand so nett, und würde meine Stichpunkte vielleicht ein wenig durchgehen? ALso ob das alles so stimmt..wäre nett.
Danke schonmal
 
- Man kann daher aus heutiger Sicht vielleicht sagen, dass der Zweite Weltkrieg der zu diesem Zeitpunkt sich eh schon angekündigt hatte, nur hinausgeschoben worden ist.

Ein wichtiger Faktor ist noch die Haltung der Sowjetunion, für die München ein Meilenstein gewesen ist, von den Westmächten GB/F abzurücken.
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?p=232215#post232215.
Die Folge waren 1939 Wirtschaftsgespräche mit dem Deutschen Reich, später von Hitler bis zum Nichtangriffsvertrag mit der Interessenaufteilung in Ost- und Südosteuropa ausgebaut. München würde ich daher als Ausgangspunkt und Grundlage für das Verständnis der verschobenen Positionen im Sommer 1939 ansehen, die schließlich zum Krieg führten bzw. ihn für Hitler führbar machten.
 
Es hat ja nach dem „Anschluss“ ein sowjetisches Angebot an Großbritannien gegeben, welches ein gemeinsames Vorgehen gegen zukünftige Aggressionen zum Gegenstand gehabt hatte. Chamberlain lehnte das Angebot „großzügig“ ab. Damit hat sich das britische Kabinett törichterweise seine Optionen ohne jede Not eingeschränkt.

Den deutschen Botschafter in London wurde sogar bedeutet, das Großbritannien mit dem Deutschen Reich in Gespräch bleiben will. Das Österreich „Heim ins Reich geholt worden war“ spielte nach britischer Auffasung keine Rolle und hätte an dieser Absicht nichts geändert.

Das französische Bündnissystem hätte zum erfolgreichen Funktionieren wohl gute Beziehungen zur Sowjetunion benötigt. Das die Sowjetunion, nach dem man sie zurückgewiesen bzw. außen vor gelassen hatte, sich nach anderen Partner ist eine logische Konsequenz von München, denn die Sowjets hatten zu dieser Zeit an ihrer östlichen Grenze militärische Gefechte mit den Japanern auszufechten. Es bestand die Möglichkeit eines handfesten militärischen Konflikts, deshalb benötigte Stalin im Westen Ruhe und Sicherheit.
 
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Hallo,
eine Frage habe ich jetzt doch noch zu diesem Thema. Wollte Hitler 1938 wirklich einen Krieg? Hätte er wirklich die CSR angegriffen, wenn es das Münchner Abkommen nicht gegeben hätte? Die militärische Situation für das DR waren ja eher ernüchternd. Neben Frankreich, wären wahrscheinlich Polen, möglicherweise sogar Großbritanien, sowie die "Kleine Entente" (Jugoslawien und Rumänien), als Bündnisspartner der CSR, gegen das DR zu Felde gezogen. Absprachen mit der SU hat es noch nicht gegeben. Auf Seiten des DR hätte nur Italien gestanden. Ungarn sah sich militärisch noch nicht in der Lage gegen die CSR vorzugehen. Ich hatte immer geglaubt, das Hitler, ohne einen wirklichen Krieg führen zu wollen, sich der beachtlichen Ressourcen (leistungsstarke Rüstungsindustrie etc.) der CSR bemächtigen wollte, um später in der Lage zu sein, seine weit gesteckten Kriegsziele in die Tat umsetzen zu können?
 
Also, wenn es das Münchener Abkommen nicht gegeben hätte, hätte Hitler (meiner Meinung nach!) das Sudetenland + Resttschechei so besetzt, wie er tatsächlich dann auch die Resttschechei besetzt hat, trotzdem es das Münchener Abkommen gab. Damit riskierte er natürlich einen Krieg, aber das war im egal. Darauf legte er es ja sowie an mit seiner radikalen Politik der vollendeten Tatsachen. Die Westmächte hätten meiner Meinung nach nichts dagegen unternommen und es hätte sich alles genauso entwickelt wie es sich dann auch entwickelte (Garantieerkklärung für Polen etc.). Nur das Verhältnis der Westmächte zur Sowjetunion wäre besser gewesen.

Was natürlich wirklich geschehen wäre, kann man ja nicht wissen, das lässt sich nur vermuten.
 
In Hitlers Weisung für den Fall Grün vom 30.Mai 1938 heißt es: „Es ist mein unabänderlicher Entschluss, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen. Den politisch und militärisch geeigneten Zeitpunkt abzuwarten oder herbeizuführen, ist Sache der politischen Führung.“(ADAP, D, Bd.II , S.281ff)

Hitler ging bei seinen aggressiven Überlegungen davon aus, das die Briten und Franzosen zu diesem Zeitpunkt mit ihren Rüstungen noch nicht kriegsbereit wären, das also ein militärisches Vorgehen gegen die Tschechoslowakei kein großes Risiko darstellen würde.

Als im März 1938 die Stabschefs von der britischen Regierung bezüglich der möglichen militärischen Auseinandersetzung um Auskunft gebeten worden waren, gaben diese an, die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei nur in einen langen Krieg wieder herstellen zu können, der wahrscheinlich in einen Weltkrieg einmünden würde.

Frankreich war zunächst durchaus gewillt seinen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Tschechoslowakei nachzukommen.
Die Briten machten aber gegenüber den Franzosen klar, dass sie Falle einer militärischen Aktion Hitlers lediglich die Bereitschaft signalisiert für Generalstabsbesprechungen der beiden Luftstreitkräfte. Die Briten wollten ggf. wirtschaftlichen Druck ausüben und gemeinsam mit Frankreich diplomatisch gegenüber den Deutschen Reich agieren.

Verwendete Quelle: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 1, Stuttgart 1979
 
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Hallo,
Wollte Hitler 1938 wirklich einen Krieg? Hätte er wirklich die CSR angegriffen, wenn es das Münchner Abkommen nicht gegeben hätte? Die militärische Situation für das DR waren ja eher ernüchternd.

Die Generalität hat die militärische Lage als aussichtlos bei einem Eingreifen der Westmächte eingeschätzt, der Widerstand reichte bis zur Möglichkeit der Festnahme Hitlers. Hitlers mehrfach geäußerte Einschätzung bzw. völlige Überzeugung war, dass die Westmächte nicht eingreifen würden. Die Marschbefehle waren erstellt (siehe "großer" Schmundt - die entsprechende Akte).

Warum sollte er das Vabanque-Spiel um ein Eingreifen der Westmächte, welches zum 1.9.1939 mit Polen ablief, nicht ebenso mit dem Sudentenland ausführen? Umgekehrt hat er - wie aus seine Reaktionen ersichtlich - wohl kaum mit dem Entgegenkommen der Westmächte zur friedlichen Lösung gerechnet.
 
Hallo silesia,
das Vabanque-Spiel um Polen fand ja knapp ein Jahr später statt. Von daher würde ich den für das DR letzendlich glücklichen Ablauf der Sudetenkrise, eher als Ermutigung für das Vorgehen gegen Polen sehen. Den Überfall auf Polen hätte es ja, bei einem militärischen Eingreifen der Westmächte in der Sudetenkrise, so nicht gegeben.

Aus euren Antworten kann ich ansonsten entnehmen, das Hitler also einen Krieg mit den Westmächten in Kauf genommen hätte. Ob er mit einem militärischen Eingreifen gerechnet hatte, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
 
Hallo silesia,
das Vabanque-Spiel um Polen fand ja knapp ein Jahr später statt. Von daher würde ich den für das DR letzendlich glücklichen Ablauf der Sudetenkrise, eher als Ermutigung für das Vorgehen gegen Polen sehen. Den Überfall auf Polen hätte es ja, bei einem militärischen Eingreifen der Westmächte in der Sudetenkrise, so nicht gegeben.

Sicherlich hat der Ausgang von München Hitlers Bild von den Westmächten bestärkt. Den Vergleich hatte ich nur wegen der Konstellation gezogen.

Allerdings war er auch vor München sicher, dass es nicht zu einer militärischen Auseinandersetzung mit den Westmächten wegen einer deutschen Besetzung des Sudetengebietes kommen wird:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?p=241535&highlight=chamberlain#post241535
Siehe dort die Ermutigung an Ungarn und Polen, in gleicher Weise vorzugehen.

Die Eskalation stand schließlich 24 Stunden vor dem Antritt der Truppen.
 
@Lea,
- Sudetendeutsche kämpften immer für Selbstbestimmungsrecht, dass ihnen vorbehalten wurde
(es müßte außerdem 'vorenthalten heißen)
in dieser Form halte ich die Aussage nicht für zutreffend (kämpften immer), das würde ich anhand weiterer Literatur sehr sorgfältig überprüfen.
 
Es war vor allem der Generalstabschef des Heeres Beck der mit mehreren Denkschriften eindringlich vor einem Krieg gewarnt hat, weil seiner Auffassung nach Deutschland nicht kriegsbereit sei. Beck hielt es für möglich, dass die Engländer, die Franzosen und möglicherweise sogar die USA zugunsten der Tschechoslowakei eingreifen würden. Hitler war über Beck nur äußerst mäßig amüsiert. Beck verfasste von Mai bis Juli immer wieder Denkschriften, er erhielt befremdlicherweise als Generalstabschef des Heeres keine Gelegenheit seine Ansichten Hitler persönlich vorzutragen. Hitler ließ Beck später mitteilen, er verbittte sich dessen politische Ausführungen.

Beck wollte die Wehrmachtsspitzen zu einer einheitlichen ablehnenden Stellungnahme bezüglich der geplanten militärischen Aggression gegenüber der Tschechoslowakei veranlassen. Zu diesem Zwecke hatte Beck erreicht, das Brauchitsch die Wehrmachtsspitzen am 04.August zu einer Besprechung nach Berlin eingeladen hatte. Dort wurde dann Beck seine Denkschrift vom Juli vorgetragen. General Adam führte aus, das der Westwall personell unterbesetzt ist und materiell nicht im wünschenswerten guten verteidigungsfähigen Zustand sei. Die meisten anderen Generale schlossen sich Beurteilung der Lage an. Was Brauchitsch aber nicht tat, war die von Beck vorbereitet Ansprache, bezüglich der gemeinsamen Haltung gegenüber Hitler zum Ausdruck zu bringen, vorzutragen.

Schließlich ventilierte Beck später die Idee, die Spitzen des Generalstabes dazu zu bringen, geschlossen zurückzutreten. Das Ganze endete schließlich mit Beck seinen Rücktritt als Generalstabschef und kurze Zeit später erbat er seinen Abschied, den er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generaloberst zum 31.Oktober auch erhielt.

Beck seine Ansichten hatten verschiedene Herren beispielsweise Canaris, Oster, Goerdeler, von Witzleben oder auch sein Nachfolger als Generalstabschef des Heeres Halder geteilt. Sie bereiten einen Umsturz für den Fall vor, das Frankreich und England bereit sind, Hitler entgegenzutreten.
 
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