Truppen des Papstes

Funker29

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Schweizergarde

Hi folks

Ich kenne zwar die Aufnahmebedingungen für die Schwizergarde im Vatikan, kenne jedoch das Gründungsjahr nicht. Ausserdem habe isch mal gelesen das der Papst noch andere Kontingente hatte welche für seine Sicherheit sorgten.

ich hoffe jemand kann mir etwas über die oben gennanten Dinge etwas sagen.

eg funker
 
vielen dank für den link.
ich würde jeoch gerne noch einige sachen über die anderen korps erfahren.

eg funker
 
der vatikan ist ja im moment brennpunkt des öffentlichen interesses. und bei der ganzen bilderflut fallen einem natürlich auch die pittoresk uniformierten schweizer gardisten auf, das letzte überbleibsel der weltlichen macht der päpste.

bis zum untergang des kirchenstaates 1870/71 wird der papst sich doch aber nicht nur auf wenige schweizer gardisten beschränkt haben, sondern über eine richtige armee verfügt haben. oder stützte sich der papst nur auf französische truppen?
 
Die Schweizer Garde ist kein "Überbleibsel weltlicher Macht", sondern damals wie heute die Leibgarde des Papstes und Hauswache des Vatikans. Ihre Bewaffnung entsprach zu keinem Zeitpunkt einem feldmäßigen Standart.

Der Papst stützte sich im Lauf der Geschichte auf verschiedene Truppen.
So rief er alle Christen schon mal zum Kreuzzug auf, griff auf das Angebot weltlicher Fürsten zurück oder heuerte selbst Söldner an.
Wenn es dich interessiert, wie Truppen des Papstes durch die Zeit beschaffen waren, rate ich dir zu Blicken auf die Schlacht von Mortemer 1054, die Belagerung von Florenz 1470 und die Unterstützung des Papstes Gregor XIV. für die Spanier im Kampf gegen Frankreich unter Heinrich.
 
Julius II. war der erste Papst mit einer Schweizer Garde, die "eidgnössischen Reisläufer" hatten damals einen hervorragenden militärischen Ruf, sie galten als wilde und unbesiegbare Krieger. 1506 trat die erste Truppe unter der Führung eines Luzerner Hauptmanns ihren Gardedienst in Rom an.
Der wohl berühmteste Einsatz folgte kurze Zeit später - während der Plünderung Roms 1527 (Sacco di Roma).

http://www.romaculta.it/det/sacco_di_roma.html
http://www.kriegsreisende.de/neuzeit/sacco-roma.htm
 
Um 1865 hatte der Kirchenstaat eine Armee von ca. 10.000 bis 15.000 Mann.

Neben der Schweizer Garde waren die Zuave Pontificale, Carabinieri Estiere, Legione d'Antibo, Infanteria Nativa, Dragoner und Artillerie dabei.

Die meisten Soldaten waren ausländische Freiwillige: Iren, Franzosen, Schweizer, Deutsche etc, meistens fanatische Katholiken.

Sie lieferten 1867 den Piemontesen eine Schlacht bei Mentana, die mit französischer Hilfe gewonnen wurde.


Hier sind fotos der Zouaves Pontificaux zu sehen, eine Einheit die aus Französischen Freiwilligen bestand.

http://www.military-photos.com/zp_of1.htm

1870 hatten sie gegen 50.000 Piemontesen keine Chance bei der Schlacht von Porta Pia.

Ihre Moral soll hoch, ihre Ausbildung schlecht gewesen sein. Die Offiziere rekrutierten sich aus den Sprösslingen hoher Adelshäuser, darunter viele Deutsche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neben den Schweizer Garden gab es auch noch drei weitere Garde-Einheiten, die Guardia Nobile Pontificia (zwei Bataillione), Guardia palatina d'onore (eien kleine Ehrengarde )
und die Gendarmeria Pontificia, die hohe Bärenfellmützen im Stile de französischen Grenadiere trugen und den Vatikanischen Palast schützten.

Diese Einheiten wurden nach und nach aufgelöst, die Gendarmeria als letzte um 1970 entmilitarisiert.


Die Schweizer Garde erhielt übrigens in den 30.er Jahren noch relativ moderne Schmidt-Rubin Gewehre.

Eine Quelle für den der etwas Italienisch versteht:
http://www.laglobalizzazione.com/esercitopontificio.htm
 

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Schweizergarde

Guten Tag

da ich kein Mitglied bin, schreibe ich diesen Beitrag hier. Kann ja später von einem Moderator ans richtige Ort gesetzt werde.

Das ganze ist eine Antwort zur Schweizergarde unter der Rubrik: Mittelalter > Das Papsttum

Bis am 15.September 1970 gab es neben der Päpstliche Schweizergarde noch drei italienisch Garden, namentlich Nobelgarde, Palatingarde und Gendarmerie. Diese wurden von
Papst Paul VI aufgelöst. Aus der Gendarmerie wurde die Vicilanza (sozusagen die Polizei), seit ca. 2Jahre heissen diese wieder Gendarmerie.

Noch was zur zuständigkeit der Schweizergarde, sie ist direkt den Papst unterstehlt und für dessen Sicherheit verantwortlich, was auch den Wachdienst im Papstpalast beinhaltet.

Mit freundlichen Grüssen

RS
 
Tib. Gabinius schrieb:
Ihre Bewaffnung entsprach zu keinem Zeitpunkt einem feldmäßigen Standart.

Wenn ich zu dieser Aussage mal einen Kommentar abgeben darf: vielleicht habe ich dich falsch verstanden, aber es ist heute durchaus so, dass die Ausrüstung der Schweizer Garde den militärischen und feldmäßigen Standarts entspricht. Zur heutigen ausrüstung gehören meiner Information nach nicht nur moderne Sturmgewehre sondern auch Mörser, Raketenwerfer und andere "schwere" waffen; Die Schweizer Gardisten sind alles junge, aus der schweizer Armee rekrutierte Offiziere, die eine Sonderausbildung genossen haben, und im Vatikan nicht nur repräsentative Aufgaben sondern auch durchaus "ernste" Aufgaben wie z.B. Personenschutz und anti Terror übernehmen.

Sollte sich deine Aussage jedoch auf die Vergangenheit bezogen haben, so betrachte meine Korrektur bitte als gegenstandslos, weil da kenn ich mich zu wenig aus.
Grüße Chronos
 
Hallo Chronos

Offiziere sind die meisten nicht gerade, aber eine abgeschlossene Rekrutenschule ist eine der Aufnahmebedingungen.
 
Schweizergarde im Vatikan

Keine Ahnung, wie weit du schon bist. Ich bin eben erst dazugestossen. Vielleicht bist du unterdessen schon ein ganzes Stück weitergekommen. Ich bin Ex-Gardist und gebe dir gerne Auskunft. Auf jeden Fall ist es falsch, dass die Schweizergarde ein ganzes Arsenal an allen möglichen modernen Waffen besitzt. Sie ist wohl ausgerüstet mit dem Sturmgewehr der Schweizer Armee. Diese befinden sich auch auf den Dienstposten, allerdings in versiegelten Kästen. Sie dürfen nur im Notfall oder auf Befehl des Kommandanten benutzt werden. Es würde sich schlecht machen, wenn die Truppen des Papstes mit Minen- und Granatwerfern an den Eingängen zum Vatikan stehen würden. Ihre Waffe ist in erster Linie die Kommunikation. Konflikte durch den Dialog lösen können. Um allfällige Angreifer auf Distanz zu halten, trägt jeder Gardist Pfefferspray in der Tasche. Unteroffiziere tragen während des Nachtdienstes ihre Dienstpistole auf sich. Alle Gardisten sind in Nahverteidigung ausgebildet.
Und ja, sie sind tatsächlich ein Überbleibsel des 16. Jahrhunderts - als einzige päpstliche Truppe wohlgemerkt!
Heute versieht neben der Guardia Svizzera die Vigilanza - Sozusagen die Polizei des Vatikans ebenfalls Kontrollaufgaben. Sie lösten die Gendarmeria ab, die unter Papst Paul VI. augelöst wurde. Der Schweizergarde obliegen als kleinste Armee der Welt, die Kontrolle der Eingänge zur Vatikanstadt, die Bewachung des Heiligen Vaters auf seinen Reisen, Ordnungsdienst bei Anlässen und der Wachdienst im Papstpalast.
Falls du mehr wissen möchtest... ich schau wieder vorbei.
 
hat der Vatikan eine eigene Polizei?
dachte immer, es seien italienische Polizisten, welche zusätzlich für sicherheit sorgen.
Und stimmt es auch, das im Vatikan sehr hohe Kriminalität herrscht?
 
Und stimmt es auch, das im Vatikan sehr hohe Kriminalität herrscht?

Statistisch gesehen ist das richtig - vgl. dazu und zu den diesbezüglichen Hintergründen auch Vatikan: Viel Kriminalität wegen Taschendieben

Allerdings ist dies hier ziemlich Off Topic, da es
  1. mit dem Thema "Truppen des Papstes" nichts mehr zu tun hat und
  2. ein aktuell-politisches Thema ist, wir aber hier ein Geschichtsforum und kein Politikforum sind.

Ich bitte an der Stelle um Verständnis, daß das nicht weiter diskutiert werden sollte - vielen Dank.
 
Aus dem Link von Timotheus:"Jedoch blieben viele der Taten unaufgeklärt, weil sich die Täter über die offene Grenze nach Italien absetzten und damit der vatikanischen Justiz entzögen."

Radio Vatikan scheint ordentlich Humor zu haben. Zumal man theoretisch und praktisch Rechtshilfegesuche schon bei der Polizei Italiens beantragen kann, auch ohne Schengener Abkommen.

Sorry, Timo. Aber so ein alberner Text von Radio Vatikan, darf von mir nicht unkommentiert bleiben.
 
Sorry, Timo. Aber so ein alberner Text von Radio Vatikan, darf von mir nicht unkommentiert bleiben.

Kein Problem, Hurvinek; die Stelle kam mir auch seltsam vor.
Mir war es aber dabei um etwas anderes gegangen, nämlich um den statistischen Wert "höchste Kriminalitätsrate": erstens wird die Zahl der Delikte an der Bevölkerung des Vatikanstaats gemessen, zweitens handelt es sich dabei aber größtenteils um Taschendiebstähle, welche zudem in der Mehrzahl der Fälle von ausländischen Besuchern begangen werden.

Aus dem Link von Timotheus: "Jedoch blieben viele der Taten unaufgeklärt, weil sich die Täter über die offene Grenze nach Italien absetzten und damit der vatikanischen Justiz entzögen."

Radio Vatikan scheint ordentlich Humor zu haben. Zumal man theoretisch und praktisch Rechtshilfegesuche schon bei der Polizei Italiens beantragen kann, auch ohne Schengener Abkommen.

Nach weiterem Nachforschen scheint mir da eine unglückliche und zudem mißverständliche Formulierung vorzuliegen, wenn es doch an anderer Stelle u.a. heißt:
Schwere Kriminalität wird mit Hilfe des italienischen Staates oder direkt durch diesen verfolgt.
Von Vatikan - www.kath.de

Aus diesem Grund müßte der Satz wohl besser lauten:
Jedoch blieben viele der Taten unaufgeklärt, weil sich die Täter über die offene Grenze nach Italien ins Ausland absetzten und damit der vatikanischen Justiz entzögen.



Aber wie dem auch sei - und über Wortlaute von Radio Vatikan zu streiten, erscheint mir hier etwas mühsam -, das Thema ist hier Off Topic, weil es mit dem eigentlichen Threadthema nichts zu tu hat und zudem zu aktuell ist.
 
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