Das Epos fängt an, im 10. Kriegsjahr: Die Griechen haben Chriseis, die Tochter des Apollonpriesters erbeutet. Ihr Vater bietet Lösegeld an, aber Agamemmnon rückt sie nicht raus. Dafür schickt ihnen Apollon die Pest. Die Griechen beraten und liefern die Gefangene aus, doch als Entschädigung nimmt sich Agamemmnon die schöne Briseis, die sich Achilleus für sich selbst erbeutet hat. Das ist Anlaß für das Leitmotiv der Ilias, den Zorn des Achilleus. Der gibt nach, denn er hat ja mächtigen Beistand. Er ist über seinen Großvater Aiakos ein Enkel des Zeus und ein Sohn der Thetis. Die erzählt Zeus, daß sie nur sehr ungerne mit dem Sterblichen Peleus geschlafen hat, und jetzt soll ihr Liebling Achilleus so schäbig behandelt werden? Der ist nämlich nur mit 50 Schiffen vor Troja erschienen, nicht so viele wie Großfürsten wie Nestor, Menelaos, Diomedes. Von den berühmten Helden ist nur Odysseus mit weniger Schiffen erschienen. Der aber will geehrt werden, weil er der Beste ist. Achilles zieht sich zurück, und auch die Heldentaten des Diomedes im 5. Gesang können nicht darüber hinwegtäuschen, daß es nicht ohne diesen Superhelden mit den Allüren einer Diva geht. Heeresgruppenchef Agamemmnon versteht wenig von psychologischer Kriegsführung und er entfesselt gleich mal eine kleine Meuterei, die Odysseus gerade noch niederschlagen kann. Odysseus, Diomedes später auch Agamemmnon werden alle verwundet, denn jetzt trumpft Hektor richtig auf. Zwischenzeitlich gibt es immer mal wieder Versuche, das Ganze unter Ehrenmännern zu regeln. Hektor schneidet im Kampf gegen Ajax den Telamonier besser ab, als sein Bruder Paris, bei Homer auch alexandros genannt, gegen Menelaos. Die beiden machen sich Geschenke. Die Griechen schicken eine Gesandschaft zu Achilleus, aber der läßt sie kalt abfahren, er will schon wieder heimfahren, während Hektor die Griechen bis zum Strand zurückwirft. Er besiegt sie in der Schlacht bei den Schiffen, ist drauf und dran, ihr Lager zu erobern. 16. - 18. Gesang ist die Patroklie, die Heldentaten und der Tod des Patroklos. jetzt kulminiert der Zorn des Achilles, der sich mit Agamemmnon versöhnt, von Hephaistos neu bewaffnet wird. Agamemmnon muß übrigens bei heiligem Eid schwören, daß er nicht mit Briseis geschlafen hat. 20. - 22 . Gesang ist dann das große Showdown, die Schlacht der Götter und Menschen, das Gemetzel, das Achilleus unter den Trojanern anrichtet, sein Kampf mit dem Flußgott Skamander und schließlich Hektors Tod.
Hektor kommt bei Homer sehr gut weg, seine Begegnung mit Andromache im 6. Gesang ist einer der Glanzpunkte der Literatur.
Achilleus ist Troja und die Trojaner wurst, er sagt es selbst, daß sie ihm nichts getan haben, ihn interessiert nur der Kriegsruhm. Er ist verantwortungslos im Hinblick auf die Griechen, maßlos in seinem Zorn auf Agamemnon und maß- und gnadenlos in seiner Trauer um Patroklos. Er bezwingt dann allerdings seinen Zorn, als Priamos ihn aufsucht, er gewährt Hektor die Totenehren und erzwingt die Einhaltung einer 12 tägigen Waffenruhe. Mit den Totenfeiern Hektors endet dieses wunderbare Epos, der Untergang Trojas und auch der Tod des achilleus wird nicht näher ausgeführt.