Fehler in der Einführung zum Osmanischen Reich

L

Landloper

Gast
Leider ist das Thema geschlossen. Die geraffte Darstellung enthält einige Fehler. Ein Beispiel:
Am 29. Mai 1453 fiel schließlich Konstantinopel, die Hauptstadt von Byzanz. Mohammed II. benannte es in Istanbul um und erhob es zur neuen Hauptstadt.
Siehe die sorgsam zusammengestellten Ausführungen zum Namen bei Istanbul - Wikipedia

Landloper
 
Leider ist das Thema geschlossen. Die geraffte Darstellung enthält einige Fehler. Ein Beispiel:
Siehe die sorgsam zusammengestellten Ausführungen zum Namen bei Istanbul - Wikipedia

Landloper


Mach uns doch bitte einige Vorschläge, welche Stellen zu korrigieren sind und wie der Text richtigerweise lauten müßte, dann können wir das ggf. einarbeiten.
 
Zitat "WIKI" schrieb:
In den meisten europäischen Ländern (außer z. B. Griechenland) verdrängte die Bezeichnung Istanbul allmählich die Bezeichnung Konstantinopel bzw. deren Varianten.

Die Griechen wieder! Warum sich der Name Istanbul wohl bei den Griechen nicht durchgesetzt hat?;)
 
Erster Versuch einer Verbesserung mit der Aufforderung, weiter daran zu feilen. Noch ist manches in der Verkürzung falsch gewichtet oder zumindest ungeschickt ausgedrückt .

Einführung in die Geschichte des Osmanischen Reiches
Das Osmanische Reich

Das Osmanische Reich entstand aus einem von vielen Emiraten in Kleinasien, die neben dem Selschukenreich bestanden und ihm nachfolgten. Als erster Sultan und Begründer des Osmanischen Reiches gilt Osman I., der dem Reich seinen Namen gab. Osman nutzte die Schwäche seines Nachbarlandes Byzanz aus, es immer wieder anzugreifen und sein eigenes Gebiet im Westen Kleinasiens zu festigen und langsam auszudehnen. Sein Sohn und Nachfolger Orhan eroberte 1326 Bursa und machte es zur Hauptstadt des Reiches. Während man versuchte, das christliche Byzanz militärisch zu erobern, verzichtete man meist auf eine gewaltsame Einnahme der turkmenischen Fürstentümer Anatoliens, die wie das Osmanische Reich islamisch waren. Stattdessen führte man dort eine Heiratspolitik durch, die man sonst nur von den Habsburgern kannte, wodurch auch das östliche Kleinasien langsam unter die Herrschaft der Osmanen geriet.

Nach kurzer Zeit setzten die Osmanen nach Europa über und eroberten 1354 Gallipoli, von dem aus die Dardanellen kontrolliert werden konnten. Im selben Jahr wurde auch Angora (Ankara), die größte Stadt im zentralen Anatolien, erobert. Und nur sieben Jahre später folgte Adrianopel (Edirne), das neue Hauptstadt wurde. Auf dem Balkan formierte sich unter den slawischen Staaten ein Widerstand, der jedoch nicht lange anhielt: die Serben erlitten am 28. Juni 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld eine vernichtende Niederlage. Die Folge war die Einnahme Bulgariens durch die Osmanen. Im Jahre 1402 erlitten sie ihre erste Niederlage gegen den Mongolenfürsten Timur Lenk, doch schafften sie es, sich wieder aufzurichten und ihre jährlich geplanten Eroberungszüge weiterzuführen. Am 29. Mai 1453 fiel schließlich Konstantinopel, die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches. Mohammed II. erhob es zur neuen Hauptstadt seines Reiches. Im 16. Jahrhundert wurden der Iran, Syrien und Ägypten von Selim I. erobert; dieser nahm 1518 den Titel eines Kalifen an. Im Jahre 1520 folgte ihm Süleyman II., der Prächtige. Er unterwarf 1521 Serbien und besiegte am 29. August 1526 in der Schlacht bei Mohacs König Ludwig II. von Ungarn und nahm dessen Königreich größtenteils ein; das Osmanische Reich grenzte nun direkt an das Heilige Römische Reich.

Erzherzog Ferdinand von Österreich, der Schwager des in Mohacs gefallenen Ludwigs, ließ sich zum neuen König von Ungarn wählen und beanspruchte das Territorium. Die Osmanen antworteten im Herbst 1529 mit der Belagerung Wiens. Diese musste allerdings abgebrochen werden, u. a. weil der Winter frühzeitig einbrach und die osmanische Armee dafür schlecht gerüstet war. In den folgenden Jahren konnte die Belagerung auch nicht wieder aufgenommen werden, da Kaiser Karl V. Wiens Verteidigungsanlagen und Truppenstärke verbessert bzw. vergrößert hatte. Immerhin konnte Süleyman fünf Jahre später den Irak erobern. Im Jahre 1566 starb Süleyman; nach seinem Tod konnten die bisher so erfolgreichen Eroberungszüge und Ausweitungen des Osmanischen Reiches nicht fortgesetzt werden. Am 7. Oktober 1571 wurde die osmanische Flotte von spanischen, venezianischen und päpstlichen Schiffen unter der Führung von Don Juan d’Austria besiegt. Und nach einem erfolglosen Krieg gegen Österreich 1593-1606 musste der Sultan auf Österreichs Tributzahlungen verzichten. In den folgenden Jahrhunderten verloren die Osmanen in steter Folge große Territorien in Europa, Asien und Nordafrika. Auch unter dem Druck europäischer Mächte angestrengte Reformen konnten den Machtverlust des Osmanen nicht aufhalten. Nach der Niederlage während des 1. Weltkrieges, in dem die Osmanen Deutschland und Österreich-Ungarn unterstützt hatten, wurden 1922 das Sultanat beseitigt und 1923 die Republik Türkei ausgerufen. 1924 wurde das osmanische Kalifat abgeschafft. Aus dem islamischen Osmanischen Reich war ein laizistischer Staat geworden.
 
Hi, als ich im Forum mich angemeldet habe, erblickte ich auch sogleich Fehler, inhaltlicher, oder orthografischer Art in dieser Einführung.
Ich machte mich dann daran, den Text zu überarbeiten, und habe das dann vor Fertigstellung, völlig vergessen zum Ende zu führen.

Deshalb hier nun meine Ergänzung und Korrektur des ersten Posts von Imperator, mit den Stellen, die ich eingefügt und korrigiert habe, in Fettdruck, damit man vergleichen kann, was ich geändert habe.
Übrigens ist es ja immer noch nicht fertig, aber bevor ich es nun wieder vergesse, erstmal mein Text. Später dann vielleicht am Wochenende oder so erstelle ich evtl. den kompletten Text, lese mir dann auch den Text von Landloper durch und füge ihn mit meinem zusammen.

So long. LG lynxxx

***




Das Osmanische Reich

Man kann die osmanische Geschichte in vier Epochen unterteilen:

1. Aufstieg und Expansion (1281?–1481)

2. Zwischen Ost und West (1481–1600)

3. Mühsam errungene Erfolge und ernste Rückschläge
(ca. 1600–1774)

4. „Das längste Jahrhundert des Reiches“ (von Küçük
Kaynarca 1774 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und Ende des Reiches 1923)

Das Osmanische Reich entstand aus einem von vielen Emiraten in Kleinasien, welche die Nachfolgreiche des Seldschukenreiches waren. Als erster Emir, Khan und Begründer des Osmanischen Reiches gilt Osman I., der dem Reich seinen Namen gab. 1281(?) starb sein Vater und Osman I. machte sich an der Grenze zum byzantinischen Reich (in Bithynien) daran sein Fürstentum zu konsolidieren. Osman nutzte die Schwäche seines Nachbarlandes Byzanz und anderer türkischer Nachbaremirate aus, sie anzugreifen und sein Gebiet langsam auf eine Fläche zu vergrößern, die in etwa der Fläche Rheinland-Pfalz entsprach. Dabei zeigten sich schon Ansätze, die später charakteristisch für das osmanische Reich werden sollten, nämlich die Vergrößerung nicht nur durch militärische Mittel, sondern auch durch Diplomatie, Bündnispolitik, christliche und muslimische Überläufer. Sein Sohn und Nachfolger Orhan I. eroberte 1326 schließlich Bursa und machte es zur Hauptstadt des Reiches.
Neben den weiteren militärischen Gebietsgewinne von byzantinischem und türkischem Boden, setzte auch Orhan politische Mittel zum Ausbau der Macht ein. So verbündete er sich 1346 mit dem byzantinischen Thronprätendenten Johannes Kantakuzenos, heiratete seine Tochter und verhalf ihm zum Thron.
In der Folge half Orhan ihm 1349
gegen die Serben und setzte mit einem 20000 Mann großen Heer über die Dardanellen nach Europa über. Sie zogen sich nach ihrem Sieg über die Serben und der Befreiung von Saloniki wieder auf anatolisches Gebiet zurück, aber als es zu weiteren byzantinischen Thronwirren kam, setzten sie auf Europa über und eroberten 1354 Gallipoli, welches bei den Dardanellen lag (im selben Jahr wurde auch Ankara, die größte Stadt in Zentralkleinasien, erobert).
Nach Orhans Tod 1360 zählte sein Land zu den bedeutendsten Fürstentümern in Anatolien - mit einer Fläche fast so groß wie das heutige Österreich. Der kulturelle Einfluß der Byzantiner auf die Osmanen wuchs, da nicht nur der Basileus (byz. Kaiser) der Schwiegervater von Orhan war, sondern auch z.B. in den mehr oder minder friedlich übernommen byzantinischen Städte Nicomedia und Nicaea ein intakter Verwaltungsapparat vorgefunden wurde. 1361 gelang es dem Nachfolger Orhans I., Murat I., Adriananopel/Edirne zu erobern, welches kaum vier Jahre später neue Hauptstadt des Osmanischen Sultanats wurde. Von dieser Zeit an hatte die europäische Reichshälfte die größere Bedeutung als die asiatische. Byzanz entrichtete den Osmanen Tribut und erhielten als Gegenleistung Getreide.
Auf dem Balkan formierte sich unter den slawischen Staaten ein Widerstand, der jedoch nicht lange anhielt: die Serben erlitten am 28. Juni 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit eine vernichtende Niederlage. Die Folge war das Herabsinken Serbiens zum Vasallenstaat durch die Osmanen. Im anatolischen Teil waren neben Feldzügen, in denen erstmals in der osm. Geschichte Kanonen eingesetzt wurden, weiterhin politische Methoden, wie z.B. durch Heirat, durch Kauf, etc. für Gebietsgewinne verantwortlich, so dass beim Tode Murats I. das Osmanische Reich fast so groß wie die Bundesrepublik Deutschland war. So ist es kein Wunder, dass der Herrscher nunmehr ständig eigenmächtig und selbstbewusst den Titel Sultan (u.a.) oder Hudavendigar (persisch: Herrscher) führte.

Sultan Bayezit I. heiratete die Tochter des byzantinischen Kaisers Johannes Palaiologos und setzte die Eroberungen in Europa und Kleinasien fort, z.B. wurde die Walachei ein Vasall und die mächtigen westanatolischen Emirate wurden einverleibt. 1396 wurde das Kreuzfahrerheer bei Nikopolis vernichtend geschlagen. Auf diesen Erfolg hin soll der abbasidische Scheinkalif in Kairo den Osmanenherrscher offiziell den Titel Sultan des "Römerlandes" (= Rum) verliehen haben.
Inzwischen umfasste das Staatsgebiet große Teile des Balkan und nahezu ganz Anatolien, eine Fläche, erheblich größer als das heutige Frankreich und den Benelux-Staaten zusammen.
Im Jahre 1402 erlitten die Osmanen eine vollständige Niederlage gegen den türkischen Mongolenfürsten Timur Läng mit seinem mehr als doppelt so großem Heer, doch schafften sie es, nach einem Interregnum sich langsam wieder aufzurichten.

Seit 1438 (vorher nur vereinzelt) wurde für die stets einsatzbereite Elitetruppe der Janitscharen (= neue Truppe) und für die Verwaltung und Administration die Praxis der sog. Knabenlese (devschirme) eingeführt, indem besonders geeignete Christenknaben als Tribut genommen wurden, in Bauernfamilien in Anatolien umerzogen und die osmanisch/türkische Sprache und Kultur lernten, und durch das Leistungsprinzip durchweg die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg selbst in höchste Staatsämter erhielten.
Der Enkel Bayezits I., Murat II., konnte schließlich bei seinem Tode 1451 einen Staat hinterlassen, der zu den bedeutendsten Mächten in Europa wie im westlichen Asien zählte mit einer Fläche etwa wie das heutige Frankreich.

Am 29. Mai 1453 fiel schließlich Konstantinopel nach 54tägiger Belagerung, die Hauptstadt von Byzanz, durch Mehmet II. und erhob es zur neuen Hauptstadt. Im 16. Jahrhundert wurden zusätzlich der Iran, Syrien und Ägypten von Selim I. erobert; dieser nahm 1518 den Titel eines Kalifen an. Im Jahre 1520 wurde Süleyman II. der Prächtige Kalif, der nicht nur im Jahr darauf endgültig Serbien unterwarf, sondern auch in der Schlacht bei Mohacs am 29. August 1526 König Ludwig II. von Ungarn besiegte und sein Königreich einnahm; das Osmanische Reich grenzte nun ans Heilige Römische Reich.

Erzherzog Ferdinand von Österreich, der Schwager des in Mohacs gefallenen Ludwigs, ließ sich zum neuen König von Ungarn wählen und beanspruchte das Territorium. Die Osmanen antworteten im Herbst 1529 mit der Belagerung Wiens. Diese musste allerdings abgebrochen werden, da die osmanische Armee schlecht gerüstet war. In den folgenden Jahren konnte die Belagerung auch nicht wieder aufgenommen werden, da Kaiser Karl V. Wiens Verteidigungsanlagen und Truppenstärke verbessert bzw. vergrößert hatte. Immerhin konnte Süleyman fünf Jahre später den Irak erobern. Im Jahre 1566 starb Süleyman; mit seinem Tod begann der Untergang des Reiches. Am 7. Oktober 1571 wurde die osmanische Flotte von spanischen, venezianischen und päpstlichen Schiffen unter der Führung von Don Juan d’Austria besiegt. Und nach einem erfolglosen Krieg gegen Österreich 1593-1606 musste der Kalif auf Österreichs Tributzahlungen verzichten. In den folgenden Jahrhunderten verloren die Osmanen weitere Territorien. Nach der Niederlage während des 1. Weltkrieges, in dem die Osmanen Deutschland und Österreich-Ungarn unterstützt hatten, wurden 1922 das Sultanat und zwei Jahre später das Kalifat beseitigt und die Republik Türkei ausgerufen.

Literatur:
John Julius Norwich, „Byzanz“ (2000)
Brigitte Vacha, „Die Habsburger“ (1996)
  • Suraiya Faroqhi: Geschichte des Osmanischen Reiches, München 2000 *
  • Klaus Kreiser: Der Osmanische Staat 1300-1922, München 2001 *
  • Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, München 1995
  • Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt, 3., erw. Aufl., München 1994
  • Franz Babinger: Mehmed der Eroberer. Weltenstürmer einer Zeitenwende 1959 (590 dicker Schinken, der sich fast als historischer Roman liest, so anschaulich geschrieben)
  • Suraiya Faroqhi u.a.: An Economic and Social History of the Ottoman Empire, Bd. 2: 1600-1914, Cambridge 1994
  • Daniel Goffman: The Ottoman Empire and Early Modern Europe, Cambridge 2002
  • Halil Inalcik: The Ottoman Empire. The Classical Age 1300-1600, London 1973.
  • Malcolm E. Yapp: The Making of the Modern Near East 1792-1923, London, New York 1987.
  • Roderic H. Davison: Reform in the Ottoman Empire 1856-1876, 2. Aufl., New York 1973.
* = besonders auch für Einsteiger geeignet
 
Zuletzt bearbeitet:
aber als es zu weiteren byzantinischen Thronwirren kam, setzten sie auf Europa über und eroberten 1354 Gallipoli, welches bei den Dardanellen lag (im selben Jahr wurde auch Ankara, die größte Stadt in Zentralkleinasien, erobert).

Meines Wissens gab es auf der Gallipoli-Halbinsel kurz vorher ein schweres Erdbeben, welches die Befestigungen vieler Städte beschädigte. Diese Situation wurde ausgenutzt und die Region wurde –trotz eines Friedensvertrages- besetzt.


die Serben erlitten am 28. Juni 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit eine vernichtende Niederlage.

Die Serben waren in Unterzahl ?
 
Sehr guter Text, herzlichen Dank an die Autoren.

Daß die Epoche nach 1600 nur in zwei Sätzen darfgestellt wird halt wohl damit zu tun, daß der Text noch nicht fertig ist und da noch was kommt.

Ich würde empfehlen, die vier Epochen von Lynxx auch im Text als gliedernden Überschriften zu wiederholen.

Was die "Übermacht"-Frage betrifft: Sowohl beim Amselfeld wie bei Timur Lenk sollte m. E. der Hinweis auf die numerische Überlegenheit einer Seite gestrichen werden. So etwas ist ein Faktor unter vielen und gehört nur in eine ausführlichere Schlachtbeschreibung.
 
Meines Wissens gab es auf der Gallipoli-Halbinsel kurz vorher ein schweres Erdbeben, welches die Befestigungen vieler Städte beschädigte. Diese Situation wurde ausgenutzt und die Region wurde –trotz eines Friedensvertrages- besetzt.


Stimmt! Kurz vor der "Landnahme" der Osmanen hat es ein schweres Erdbeben in der Region gegeben. Die Osmanen haben es eingenommen und die verlassenen Siedlungen neu belebt.

Mike Hammer schrieb:
Die Serben waren in Unterzahl ?

Die Serben nebst ihrer Verbündeten waren in Überzahl! Das ist schon richtig von lynxxx dargestellt worden. Ich glaube nur Runciman spricht von einem ausgeglichenen Kräfteverhältnis.
 
Die Serben nebst ihrer Verbündeten waren in Überzahl! Das ist schon richtig von lynxxx dargestellt worden. Ich glaube nur Runciman spricht von einem ausgeglichenen Kräfteverhältnis.

Hi Seldschuk,
gibt es im Netz oder als Buch eine genaue Beschreibung der Schlacht (ohne Heldenmythen) ?

Von Nikopolis usw. habe ich Ospreys, von der Schlacht am Amselfeld gibt es sowas nicht.
 
Das würde mich jetzt auch mal näher interessieren. Allgemein wird es andersrum beschrieben bzw. werden kaum genaue Angaben zur Stärke beider Heere gemacht da diese nur schlecht überliefert sein soll.

Ich beziehe mich auf Matuz` "Das Osmanische Reich"-Grundlinien seiner Geschichte. Dieser doch seriöse Historiker ist der Meinung das die Osmanen in der Minorität waren.
Zitat:
"Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der christlichen Koalitionstruppen trug die straff geleitete osmanische Armee den Sieg über die zusammengewürfelten gegnerischen Einheiten davon."

Ich meine zudem, hier im Forum darüber gelesen zu haben, dass die meisten Historiker davon ausgehen, dass die Serben mit ihren Verbündeten, den Bosniern, Albanern und den Bulgaren in Überzahl waren.
 
[/font][/color]

Stimmt! Kurz vor der "Landnahme" der Osmanen hat es ein schweres Erdbeben in der Region gegeben. Die Osmanen haben es eingenommen und die verlassenen Siedlungen neu belebt.

Hi,
stimmt nicht ganz genau: Als es bei den Byzantinern wieder mal zu Thronwirren kam, nahmen die Osmanen 1353 ihren ersten Brückenkopf mit Cympe/Cimenlik ein. Dann erst, ein Jahr später 1354 gab es das große Erdbeben, was das ganze Gebiet des Galllipoli und der Nordküste des Marmarameeres entvölkerte. Dieses wehrlose und entvölkerte Gebiet nahmen dann die Osmanen an sich und bevölkerten es.

Übrigens habt mit meinem Text noch ein wenig Geduld, werde ihn morgen versuchen zu ende zu führen.


Hier mal meine vorläufigen Literaturtipps, habt ihr noch Ergänzungen, von unbedingt empfehlenswerten Büchern?

Literaturempfehlungen:

Erster Überblick und für Einsteiger:
  • Suraiya Faroqhi: Geschichte des Osmanischen Reiches, München 2000
  • Klaus Kreiser: Der Osmanische Staat 1300-1922, München 2001
  • Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte, Darmstadt 1985
  • Michael Neumann-Adrian und Christoph K. Neumann: Die Türkei, ein Land und 9000 Jahre Geschichte, München 1990 (Hälfte behandelt Osmanisches Reich)

Intensiverer Blick und für Fortgeschrittene:

deutsch:
  • Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, München 1995
  • Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt, 3., erw. Aufl., München 1994 (einige Kapitel speziell über die Osmanen, auch osmanische Provinzgeschichte des arab. Raumes)
  • Franz Babinger: Mehmed der Eroberer. Weltenstürmer einer Zeitenwende 1959 (590 dicker Schinken, der sich fast als historischer Roman liest, so anschaulich geschrieben)
englisch:
  • Halil Inalcik: The Ottoman Empire. The Classical Age 1300-1600, London 1973.
  • Erik Jan Zürcher: Turkey, a Modern History, London 1993 (letzte Jahrzehnte des Osmanischen Reiches und Verbindungslinien zur Türkei)
Für noch weiter gehendes Interesse und für "Profis":

deutsch:
  • Edgar Hösch: Geschichte der Balkanländer, von der Frühzeit bis zur Gegenwart, München 1995
  • John Julius Norwich: Byzanz, Berlin 2000 (populärwissenschaftlich, ohne wissenschaftlichen Anspruch)
  • Brigitte Vacha, Walter Pohl, und Karl Vocelka: Die Habsburger, Graz 1996

englisch:

  • Daniel Goffman: The Ottoman Empire and Early Modern Europe, Cambridge 2002
  • Suraiya Faroqhi u.a.: An Economic and Social History of the Ottoman Empire, Bd. 2: 1600-1914, Cambridge 1994
  • Malcolm E. Yapp: The Making of the Modern Near East 1792-1923, London, New York 1987.
  • Roderic H. Davison: Reform in the Ottoman Empire 1856-1876, 2. Aufl., New York 1973.
  • Barbara Jelavich: History of the Balkans, Bd. 1 Eighteenth and
    Nineteenth Centuries, Cambridge 1983
  • Cemal Kafadar: Between Two Worlds, The Construction of the
    Ottoman State, Berkeley Los Angeles 1995
  • Roger Owen: The Middle East in the World Economy 1800–1914, London 1981
Ciao und schönen Sonntag Abend noch, LG lynxxx
 
Hi,
Hier mal meine vorläufigen Literaturtipps, habt ihr noch Ergänzungen, von unbedingt empfehlenswerten Büchern?

Klaus Kreiser: Der Osmanische Staat 1300-1922, München 2001

Michael Neumann-Adrian und Christoph K. Neumann: Die Türkei, ein Land und 9000 Jahre Geschichte, München 1990 (Hälfte behandelt Osmanisches Reich)

Was ist mit Nicolae Jorgas Bänden zum Osmanischen Staat? Ist der nicht seriös? Oder ist er einfach zu alt?

Franz Babingers "Mehmet der Eroberer" habe ich schon überall vergeblich gesucht? Hast du einen Tipp?

Klaus Kreisers : Der Osmanische Staat 1300-1922, München 2001 kann ich nirgendwo finden!

Grüsse Seldschuk
 
Gut, ich kann ja den Jorga zu den "Profis" hinzunehmen. Man sollte ihn eher lesen, als Ergänzung zu neueren Werken, mit Backgroundwissen, weil etliches nicht mehr stimmt. Ist halt sehr alt, schon der Josef Matuz ist in einigen Stellen veraltet.

Babinger findest du nur Second Hand. Ist ja auch schon älter... :)

Klaus Kreiser wird ohne s am Ende geschrieben (Tippfehler, sorry), deshalb hast du ihn vielleicht nicht gefunden. Ist ganz normal erhältlich, z.B. hier:
Amazon.de: Der Osmanische Staat. 1300 - 1922: Bücher: Klaus Kreiser

übrigens hab ich den Text nicht vergessen. kommt wohl morgen.
 
Nochmals zu Jorga:
Freilich findet man bei ihm Fehler, meist aufgrund von fehlerhaften Quellen, weniger, weil er etwas falsch darstellt oder einschätzt (mal die für ihn neuere Zeit ausgenommen, bei der seine ein wenig faschistisch angehauchte Einstellung zum Tragen kommt. Das ist zumindest mein persönlicher Eindruck, auf den man sich aber nicht berufen sollte)

Jorga scheint einen voluminösen Zettelkasten besessen zu haben und zudem ein Hirn, das vielfältigste Einzelheiten zusammendenken konnte. Mich beeindruckt schon, wie viele Quellen er parat hatte. Da sind meine Festplattendaten in drei Computern ein Klacks dagegen.
Was er geleistet hat, kann man gut im Vergleich mit heutigen Darstellungen ermessen, wenn man die heute gut dokumentierte und untersuchte Zeit des 16. Jahrhunderts hernimmt.

Wie lynxx schon schrieb, ist der Vergleich auch immer nötig, bevor man Jorgas Erkenntnisse weiterverwendet. Ähnliches gilt ja auch für Hammer-Purgstall, den man weiterhin zu Rate ziehen sollte.

Landloper

Landloper
 
Wie lynxx schon schrieb, ist der Vergleich auch immer nötig, bevor man Jorgas Erkenntnisse weiterverwendet. Ähnliches gilt ja auch für Hammer-Purgstall, den man weiterhin zu Rate ziehen sollte.

Landloper

Landloper

Weisst du vielleicht, ob man auch etwas zu Hammer-Purgstall findet? Der ist ja nun noch ein bisschen älter als Jorga?
 
Hammer-Purgstalls Geschichte des Osmanischen Reiches, Pest 1827-33, 10 Bände, ist zwar als Reprint 1963 erschienen, dieser kostet aber antiquarisch ab etwa 400 €, meist sogar über das Doppelte.
Im Hamburger Campus-Katalog wird das Werk (als Reprint) aufgeführt. Du kannst es also an der Uni ausleihen.

Falls dich Hammer-Purgstall als Person interessiert, siehe hier:
austrian literature online

Landloper
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi, als ich im Forum mich angemeldet habe, erblickte ich auch sogleich Fehler, inhaltlicher, oder orthografischer Art in dieser Einführung.
Ich machte mich dann daran, den Text zu überarbeiten, und habe das dann vor Fertigstellung, völlig vergessen zum Ende zu führen.

Deshalb hier nun meine Ergänzung und Korrektur des ersten Posts von Imperator, mit den Stellen, die ich eingefügt und korrigiert habe, in Fettdruck, damit man vergleichen kann, was ich geändert habe.
Übrigens ist es ja immer noch nicht fertig, aber bevor ich es nun wieder vergesse, erstmal mein Text. Später dann vielleicht am Wochenende oder so erstelle ich evtl. den kompletten Text, lese mir dann auch den Text von Landloper durch und füge ihn mit meinem zusammen.

So long. LG lynxxx

***​





. 1396 Im Jahre 1402 erlitten die Osmanen eine vollständige Niederlage gegen den türkischen Mongolenfürsten Timur Läng

Mit Deiner Behauptung, Timur wäre Türke gewesen, komme ich nicht klar, das würden wahrscheinlich nichtmal die grauen Wölfe behaupten. Er war doch eher mongolischer Herkunft, aber extrem turanisiert, was auch dem Leitbild von Erfolgsmenschen nach Zeit und Ort entspricht. Etnischer Türke, weder im heutigen, noch im damaligen Sinn, war er sicher nicht. Dafür hätte er auch zuviel Flurschaden bei den Osmanen angerichtet.
 
Hi,

So, hab nun wenigstens mal endlich meine DVD beim Umzug wieder gefunden, wo ich den Text abgespeichert habe.
Versuche mal in dieser Woche meinen PC aufzubauen, dann kann ich genauer kommentieren und antworten.
Bis dahin mal was zu lesen, je 150 Jahre, etwa 1,5 DIN A4 Seiten.

Bitte noch nicht als Sticky machen, ich wollte erst nochmals die Namen und Jahreszahlen überprüfen.

Fettgedruckt= meine Ergänzungen zum Original Text von Imperator


kurze Antwort an Riotgun:

Ich weiss nicht mehr genau, woher ich noch die Angabe von Timur habe, entweder aus dem Brockhaus 2007 und/oder dem Lexikon des Mittelalters. Weiterhin wird er von Prof. Claus Peter Haase, Kurator der islamischen Kunst Abteilung im Pergamon Museum/Berlin so tituliert, in seinem Ausstellungskatalog "Morgenländische Pracht", und er ist kein "Grauer Wolf"... ;)

Und online hab ich grad nochmal in der Britannica geschaut, und siehe dort das gleiche:
Timur --  Britannica Concise Encyclopedia - The online encyclopedia you can trust!
"Turkic conqueror of Islamic faith whose conquests reached from India and Russia to the Mediterranean Sea."

Aber wenn ich meinen PC erst wieder aufgebaut habe, kann ich mehr dazu sagen, wie ich zu dieser Bezeichnung kam. Wohl ähnlich wie man Dürer normalerweise als deutschen Künstler bezeichnet... ;)


TEXT:



Das Osmanische Reich


Goethe:
Wer sich selbst und andere kennt,
wird auch hier erkennen,
Orient und Okzident
sind nicht mehr zu trennen.




Hinweise zur Aussprache des türkischen:

â/î = Längenzeichen -> lange Vokale, alle anderen Vokale sind kurz, also o wie deutsches o in Donner, nicht wie in Ofen, ö in Döner, würde dementsprechend wie in Dönner ausgesprochen werden, usw.
c = wie dsch in "Dschungel"
ç = wie tsch in "Kutsche"
ğ = meist ein Längenzeichen und kaum hörbar, wie das h in "Dehnung"
h = immer konsonantischer Hauchlaut, wie h in "gehen", nicht Dehnungszeichen
ı = i ohne Punkt, ein "dumpfes" dunkles kurzes i, wie i in "immer"
j = wie j in "journal"
r = stets Zungen-r, wie in das r in Bayern
s = stimmloses s wie s in Kuss
ş = wie sch in „Schande“
y = wie deutsches j in Japan
z = weiches stimmhaftes s wie in "Sand" oder "Rose"









Man kann die osmanische Geschichte in vier Abschnitte unterteilen:


1. Aufstieg und Expansion (1281?–1481)

2. Zwischen Ost und West (1481–1600)

3. Mühsam errungene Erfolge und ernste Rückschläge
(ca. 1600–1774)

4. „Das längste Jahrhundert des Reiches“ (von Küçük
Kaynarca 1774 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 sowie Ende des Reiches 1922)


Anhang
Literaturliste




1. Aufstieg und Expansion (1281?–1481)

Nach dem Untergang des türkischen Rum-Seldschukischen Reiches ("Rum"=römisch) in Kleinasien (1307), wurden die meisten anatolischen Fürstentümer Vasallen der mongolischen Ilkhaniden Persiens. Nach dessen Auflösung ab 1335 wurden die anatolischen Fürsten unabhängig - das osmanische Emirat wurde schon eher unabhängig.
Das Osmanische Reich entstand aus einem von vielen Emiraten in Kleinasien. Als erster Emir, Khan und Begründer des Osmanischen Reiches gilt Osman I., der dem Reich seinen Namen gab. 1281(?) starb sein Vater und Osman I. machte sich an der Grenze zum byzantinischen Reich (in Bithynien) daran sein Fürstentum zu konsolidieren. Um 1299 Erklärung der Unabhängigkeit durch Namensnennung in der Freitagspredigt. Die frühen Osmanen erwiesen sich als Realpolitiker. Mit ihren muslimischen und christlichen Nachbarn gingen sie um, wie es die Lage gebot, nicht wie eine Doktrin es vorschrieb. Insbesondere mit dem byzantinischen Reich bestand ein enges vertragliches Geflecht, das zum Teil mit Eheverbindungen geknüpft wurde. Osman nutzte die Schwäche seines Nachbarlandes Byzanz und anderer türkischer Nachbaremirate aus, sie anzugreifen und sein Gebiet langsam auf eine Fläche zu vergrößern, die in etwa der Fläche Rheinland-Pfalz entsprach. Dabei zeigten sich schon Ansätze, die später charakteristisch für das osmanische Reich werden sollten, nämlich die Vergrößerung nicht nur durch militärische Mittel, sondern auch durch Diplomatie, Bündnispolitik, christliche und muslimische Überläufer, etc. Dabei wurde das Reich im Zuge der Expansion multiethnisch, bis in die höchsten Ämter hinein, so dass man bis zum verstärkten Aufkommen des Nationalismus Ende des 19. Jahrhunderts von Osmanen statt von Türken spricht, zudem diese Bezeichung bis dato abschätzig nur anatolischen Nomaden vergeben wurde. Ausserdem hatte die vertikale Gliederung der Gesellschaft Vorrang vor der horizontalen. Osmans Sohn und Nachfolger Orhan I. eroberte 1326 Bursa und machte es zur Hauptstadt des Reiches.
Neben den weiteren militärischen Gebietsgewinnen von byzantinischem und türkischem Boden, setzte auch Orhan politische Mittel zum Ausbau der Macht ein. So verbündete er sich 1346 mit dem byzantinischen Thronprätendenten Johannes Kantakuzenos, heiratete seine Tochter und verhalf ihm zum kaiserlichen Thron.
In der Folge half Orhan ihm 1349
gegen die Serben und setzte mit einem ca. 20000 Mann großen Heer über die Meerenge der Dardanellen nach Europa über. Sie zogen sich nach ihrem Sieg über die Serben und der Befreiung von Saloniki/Thessaloniki wieder auf anatolisches Gebiet zurück, aber als es zu weiteren byzantinischen Thronwirren kam, setzten sie auf Europa über und eroberten 1354 Gallipoli/Gelibolu, welches bei den Dardanellen lag (im selben Jahr wurde auch Angora/Ankara, die größte Stadt in Zentralkleinasien, erobert).
Nach Orhans Tod 1360 zählte sein Land zu den bedeutendsten Fürstentümern in Anatolien - mit einer Fläche fast so groß wie das heutige Österreich. Der kulturelle Einfluss der Byzantiner auf die Osmanen wuchs, da nicht nur der Basileus (byzantinischer Kaiser) der Schwiegervater von Orhan war, sondern auch z.B. in den mehr oder minder friedlich übernommen byzantinischen Städten Nicomedia (Izmit) und Nicaea (Iznik) ein intakter Verwaltungsapparat vorgefunden und übernommen wurde. 1361 gelang es dem Nachfolger Orhans I., Murad I., Adriananopel/Edirne zu erobern, welches kaum vier Jahre später neue Hauptstadt des Osmanischen Sultanats wurde. Von dieser Zeit an hatte die europäische Reichshälfte die größere Bedeutung als die asiatische. Byzanz wurde tributpflichtig und erhielt als Gegenleistung Getreide.
Auf dem Balkan formierte sich unter den slawischen Staaten ein Widerstand, der jedoch nicht lange anhielt: die Serben erlitten 1389 in der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosowo Polje) trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit eine vernichtende Niederlage. Die Folge war das Herabsinken Serbiens zum Vasallenstaat der Osmanen. Im anatolischen Teil waren neben Feldzügen, in denen erstmals in der osmanischen Geschichte Kanonen eingesetzt wurden, weiterhin politische Methoden, wie z.B. durch Heirat, durch Kauf, etc. für Gebietsgewinne verantwortlich, so dass beim Tode Murads I. das Osmanische Reich etwas größer als das heutige Großbritannien war. So ist es kein Wunder, dass der Herrscher nunmehr ständig eigenmächtig und selbstbewusst den arabischen Titel Sultan (=arab. "Herrschaft", u.a.) oder Hudavendigar (persisch: Herrscher) führte. Vorher nannte sich der Herrscher Beg oder Bey ("Herr"), sowie dann nach mongolischer Tradition Khan/Han. Daneben kommt das persische Wort Padischah ("Großherr") immer häufiger vor. Das Haus Osman kannte keine ausdrückliche Nachfolgeregelung. Im Unterschied zur Praxis ihrer seldschukischen Vorgänger erwogen sie keine Aufteilung ihrer Länder. Deshalb kam es beim Tode eines Sultans regelmäßig zu Thronkämpfen oder unter den Thronprinzen Wettläufen in die Hauptstadt um den Thron zuerst zu besteigen.
Bis in die Zeit Mehmeds II. wählten die Osmanen Töchter angesehener muslimischer und christlicher Häuser als Ehefrauen. Erst später traten Sklavinnen an ihre Stelle. Das Institut der Prinzenstatthalterschaften sorgte für eine Einübung der Thronprinzen in staatliche und militärische Angelegenheiten.

So heiratete auch Sultan Bayezid I. die Tochter des byzantinischen Kaisers Johannes Palaiologos und setzte die Eroberungen in Europa und Kleinasien fort, z.B. wurde die Walachei ein Vasall und die mächtigen westanatolischen Emirate wurden einverleibt. 1396 wurde das Kreuzfahrerheer bei Nikopolis vernichtend geschlagen. Auf diesen Erfolg hin soll der abbasidische Scheinkalif in Kairo den Osmanenherrscher offiziell den Titel "Sultan des 'Römerlandes'" (= Rum) verliehen haben. Die Osmanen nannten ihr Herrschaftsgebiet die "osmanischen Länder" bzw. den "osmanischen Staat", in abendländischen Quellen wurde das osmanische Reich als "Imperium" angesprochen.
Inzwischen umfasste das Staatsgebiet große Teile des Balkans und nahezu ganz Anatolien, eine Fläche, erheblich größer als das heutige Frankreich und den Benelux-Staaten zusammen.
Im Jahre 1402 erlitten die Osmanen eine vollständige Niederlage gegen den türkischen Mongolenfürsten Timur Lenk mit seinem mehr als doppelt so großem Heer, doch schafften sie es, nach einem zehnjährigem Interregnum sich langsam wieder aufzurichten. Dieser Bruderkampf und die drohende Vernichtung des Osmanischen Reiches waren u.a. die Auslöser für Mehmed II. der Eroberer das Gesetz einzuführen, nach der Thronbesteigung die männlichen Familienmitglieder zu liquidieren (Brudermord) - "zur Wahrung der Weltordnung". Diese Praxis wurde bis ins frühe 17. Jahrhundert beibehalten. Eine der Primogenitur
vergleichbare Regelung gab es zu dieser Zeit nicht; alle Söhne eines regierenden Sultans waren wie erwähnt gleichermaßen nachfolgeberechtigt.


Seit 1438 (vorher nur vereinzelt) wurde für die stets einsatzbereite Elitetruppe der Janitscharen (= neue Truppe) und für die Verwaltung und Administration die Praxis der sog. Knabenlese (devschirme/devşirme) eingeführt, indem besonders geeignete Christenknaben als Tribut genommen wurden, in Bauernfamilien in Anatolien umerzogen, islamisiert und die osmanische/türkische Sprache und Kultur lernten, und durch das Leistungsprinzip durchweg die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg selbst in höchste Staatsämter erhielten. Die "Knabenlese" betraf nur wenige Dörfer in zudem großen Abständen und hatte nach neuerer Forschung wohl keine demographischen Folgen.
Unter dem Eindruck der ungarischen Artillerie übernahmen die Osmanen im umfangreicheren Maße diese neue Militärtechnik, neben der ersten Generation von Feuerwaffen (Osmanisches Reich = "Schießpulver Imperium").
Die militärische Stärke des frühen Osmanenstaats beruhte zum größten Teil auf der Vergabe von Lehen/Pfründe (timar). Der Inhaber eines solchen Militärlehens hatte als Gegenleistung für die Geld- und Naturalsteuern eines oder mehrerer Dörfer mit einer Anzahl von Knechten, mit Reittieren und Rüstung Kriegsdienst zu leisten. Diese Pfründen waren grundsätzlich nicht erblich.

Der Enkel Bayezids I., Murad II., konnte schließlich bei seinem Tode 1451 einen Staat hinterlassen, der zu den bedeutenderen Mächten in Europa wie im westlichen Asien zählte mit einer Fläche etwa wie das heutige Frankreich. Der Gebietsverlust, der durch Timurs Einfall 50 Jahre vorher verursacht worden war, war schon nahezu wieder behoben, zudem wurde die Walachei unter ihm wieder tributpflichtig.

Mit Mehmed II. der Eroberer (= Fatih) gelange einer der bedeutendsten Sultane auf den Thron, nicht primär wegen seinen Eroberungen, sondern eher wegen seinen Maßnahmen, die die innere Struktur des Reiches maßgeblich änderte (Bodenreform, Justizreform, z.b. mit Gesetzesbüchern (= kanunname), Verwaltungsreform, usw.) Ein Kanunname schrieb beispielsweise die Struktur der Zentralverwaltung fest. Die Hauptaufgaben des Staates wurden auf drei Säulen verteilt: Die "politische" Spitze bildete der Großwesir. Zog der Sultan nicht selbst ins Feld, war er Oberbefehlshaber der osmanischen Armeen. Der Leiter der zentralen und provinzialen Finanzverwaltung war ein defterdar (= Buchführer). Für die Einhaltung des Rechts waren die Heeresrichter (= kadiasker) zuständig. Staatskanzleichef war der ni
şancı (= Schütze),der auch für die Zeichnung des großherrlichen Namenszuges (= tuğra) zuständig war. Dieses Schema sollte im Großen und Ganzen bis zu den Tanzimat-Reformen (1839) seine Gültigkeit behalten.

Am 29. Mai 1453 fiel Konstantinopel, die Hauptstadt von Byzanz, nach 54tägiger Belagerung und Mehmed II. erhob es zur neuen Hauptstadt. Dadurch erlangte das Osmanische Reich einen immensen Prestigegewinn innerhalb der islamischen Welt. Vor der Eroberung hatte Konstantinopel ca. 40 000-50 000 Einwohner, 1480 hatte sie durch Umsiedlungen und Zuwanderungen schon wieder fast 100000 Einwohner, und im 16./17. Jahrhundert war sie mit ca. 700000 Einwohnern die größte Stadt der westlichen Welt. Konstantinopel wurde inoffiziell nun verstärkt als Istanbul bezeichnet. Sultan Mehmed II. sah sich nach der Eroberung endgültig als legitimer Nachfolger der römisch-byzantinischen Kaiser, und gebar sich als Mäzen, ähnlich wie die Renaissancefürsten seiner Zeit. Bis zu seinem Tode mit 51 Jahren konnte er das Reich um 40% vergrößern, und es war 20% größer, wie vor dem Einfall Timurs. So grenzte es nun durch die Einnahme weiterer Teile Anatoliens an die Einflusssphäre des ägyptischen Mamlukenreiches. Der osmanische Brückenkopf auf dem italienischen Festland in Otranto wurde kurz vor seinem Tode erobert, und kurz nach seinem Tode (1481) wieder aufgegeben.
Ohne Vasallen (z.B. das Krim-Khanat ab 1475) betrug die Fläche nun in etwa die Ausdehnung Frankreichs, der Beneluxstaaten und Deutschlands.

 
2. Zwischen Ost und West (1481–1600)

Mit seinem Sohn Bayezid II. trat das Osmanische Reich in eine Konsolidierungsphase, die Küsten des Schwarzen Meeres wurden weitgehend erobert und somit dieses Meer ein osmanisches Binnengewässer. Diese Konsolidierungsphase wurde wichtig, da durch die tief greifenden Reformen seines Vaters einige Gruppierungen unzufrieden wurden, und man diese befriedigen musste. In seine Zeit fielen 1492 die Einwanderungswellen durch die vertriebenen spanischen und portugiesischen Juden, aber auch kürzlich getaufte iberische Christen, die sich in Thrakien,
Thessaloniki,Tunesien und Istanbul ansiedelten. Später, in der Mitte des 16. Jh. kamen weitere Wellen diesmal west- und mitteleuropaischer Juden schutzsuchend in das Osmanische Reich, als im Zuge der Hetze Martin Luthers und anderer die Progrome und Vorbehalte an Juden stark zunahmen. Mit diesen Flüchtlingen kam auch die neue Erfindung des Buchdrucks in das Osmanische Reich. Diese Tradition der Aufnahme von jüdischen Flüchtlingen fand ihren Abschluss in den letzten Flüchtlingen um den 2. Weltkrieg herum, nuN allerdings in die neu gegründeteTurkei.

Die acht Jahre der Regierung Selims I. im 16. Jahrhundert brachten wiederum eine Phase der rapiden Ausdehnung, allerdings diesmal nicht auf den Balkan, sondern im Nahen Osten. Im Iran hatte sich zudem ein neuer gefährlicher Gegner mit der türkischen Dynastie der Safawiden gebildet. Ab 1502 etabliertem sich die Safawiden, die das Schiitentum zur Staatsreligion erhoben, wodurch Persien sukzessive erstmalig schiitisch wird. Die Safawiden besiegte Selim I. 1514 bei Çaldiran und drang bis nach Westiran vor. Allerdings weigerten sich die Janitscharen, dem Sultan noch weiter in den Osten zu folgen und der einsetzende harte Winter machte den Rückzug erforderlich. Die Safawiden wurden in Folge zur ständigen Bedrohung im Osten, da sie auch in Anatolien missionierten. Dadurch konnten sie dort immer wieder Revolten anzetteln.
Die Eroberung Syriens und Palästinas schloss sich an, und 1517 gelang es dem Sultan, mit der Eroberung Kairos auch Ägypten und den arabischen Westen mit Mekka und Medina bis zum Jemen einzuverleiben, da die Mamluken das Angebot des Sultans, Vasallen zu werden ausschlugen. Bei dieser Gelegenheit fiel den Osmanen der Kalifentitel zu, der ihnen vom abbasidischen "Schattenkalifen" übertragen wurde. Vom Titel als Legitimationsgrundlage wird allerdings erst am Ende des Osmanischen Reiches im 19. Jahrhundert Gebrauch gemacht. Wichtiger war die Rolle des Sultans als Verteidiger des sunnitischen Islams gegenüber z.B. dem Schiismus. Durch die Eroberungen wurden nun die Muslime zur Mehrheitsbevölkerrung im Reich.
Nach der Einnahme Ägyptens kam es zu Konflikten der osmanischen Flotten und Portugal, zeitweilig segelten die Osmanen sogar bis nach Indien, ohne allerdings dabei auf Portugiesen zu stoßen. Nach einer verlorenen Schlacht gegen die portugiesische Flotte im Persischen Golf beschränkten die Osmanen ihre Aktivitäten auf Militärhilfe an muslimische Herrscher bis hin nach Indonesien.
Nachdem Selim nun der unumstritten mächtigste islamische Herrscher war, wandte er sich wieder dem Westen zu. Um die Insel Rhodos einzunehmen, benötigte er eine starke Flotte, so dass er den berüchtigten Seeräuber Hayreddin Barbarossa in seine Dienste nahm, der speziell die algerische Küste beherrschte, die erstmalig die osmanische Oberherrschaft akzeptierte. Der ehrgeizige Sultan konnte allerdings seinen Plan nicht mehr verwirklichen, da er unerwartet 1520 verstarb.
Er konnte das Osmanische Reich in etwa auf die Größe von Westeuropa ausdehnen, es erstreckte sich nun auf drei Kontinente.

Nachfolger auf dem Sultansthron war Selims vierundzwanzigjähriger Sohn, der den Namen Salomons trug, des weisesten der biblischen Könige: Süleyman I. (
1520-1566). Im Westen ist er als "der Prächtige" bekannt, in osmanisch-türkischer und muslimischer Tradition trägt er den noch rühmlicheren Beinamen al-Qanuni/Kanuni, "der Gesetzgeber". Die absichtsvolle Anlehnung an Kaiser Justinian soll die rechtmäßige Kontinuität von Römischem und Osmanischem Reich unterstreichen. Er ist neben Mehmed II. der wohl bedeutendste osmanische Herrscher, und seine Herrschaft brachte eine erneute Expansion.

In Südosteuropa rückte nach dem Fall Belgrads 1521 das osmanische Heer nach Ungarn vor. Nach der Schlacht von Mohács 1526, in der König Ludwig II. von Ungarn und Böhmen fiel, kamen seine Ländereien an den Habsburger Ferdinand I. und an seinen Kontrahenten Johann Zápolya.
Süleyman bestätigte den ihm wohlgesonnenen Johann Zapolya in seinem gerade erlangtem Königsamt. Da aber dieser bald starb, und der habsburgische König Ferdinand I. Erbansprüche geltend machte, denen er durch einen Feldzug Nachdruck verlieh, kam es zu einem längeren osmanisch-habsburgischem Krieg in dem der größere Teil Ungarns osmanische Provinz wurde, die von Buda (Budapest) aus verwaltet wurde. Der Habsburgische Kaiser Karl V. wurde in dieser Zeit dem Sultan gegenüber tributpflichtig. Siebenbürgen blieb ein von den Osmanen abhängiges Fürstentum und im Zuge dieser Auseinandersetzungen mit Ferdinand kam es 1529 auch zu einer kurzen dreiwöchigen ersten erfolglosen Belagerung des kaiserlichen Wien. Um 1520-35 lebten in den südosteuropäischen Provinzen des Reiches nach Ausweis der Register inzwischen ca. 19% Muslime, teilweise durch Zuzug, teilweise durch Konvertierung (z.B. Bosniaken). Der Anteil stieg im Verlauf des Jahrhunderts auf gut 30%.

Der diplomatische Austausch mit Ost und West intensivierte sich. Allein im 16. Jahrhundert weiß man von 85 habsburgischen Gesandtschaftsreisen nach Konstantinopel. Aus dem Gegensatz zu Habsburg erklärt sich der Bündnisvertrag, den der Sultan mit dem französischen König Franz I. abschloss. Mit Frankreich wurden auch die ersten "Kapitulationen" genannten Verträge eingegangen, die u. a. den französischen Kaufleuten Handelsvorteile und rechtlichen Schutz einräumten. In diesen Privilegien wurde aber auch die Höhe der Zölle bestimmt, die die Untertanen des betreffenden Herrschers zahlen sollten. Zu Ende des 16. Jahrhunderts hatten neben den Franzosen auch die Venezianer und Engländer solche Kapitulationen erhalten. Im 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert, als sich die Machtverhältnisse umgekehrt hatten, sollten diese Kapitulationen zu einer starken Einschränkung osmanischer Politik werden.

Der systematische Aufbau einer Flotte verschaffte den Osmanen mithilfe des nun zum Groß-Admiral ernannten Hayreddin Barbarossa nach der siegreichen See-Schlacht von Preveza gegen die päpstlich-venezianisch- kaiserliche "Heilige Allianz" (1538) für einige Dekaden die absolute Vorherrschaft im Mittelmeer, und mit der Eroberung von Tunis vermochten sie ihren Einfluss zu Lande bis nach Nordafrika auszudehnen. Weitere wichtige Siege Süleymans waren die Eroberungen von Rhodos, Abessinien, Libyen, Algerien, Oman, Jemen, Aserbaidschan und des Irak (1534).

Süleymans lange Regierungszeit war nicht nur wegen der immensen Ausdehnung seines Reiches, diesmal auch zur See, bedeutsam, sondern ebenso wie im Falle von Mehmed II. wegen den beträchtlichen innenpolitischen Innovationen, besonders die gesetzgeberischen Tätigkeiten (z.B. Harmonisierung von weltlicher Gesetzgebung und religiösem Recht) und die Systematisierung der Administration. Es gab zu seiner Zeit auch durch Zunahme der Diplomatie bedingt, einen starken Ausbau der Bürokratie. Des Weiteren trat er als großer Förderer der Künste auf, unermessliche Summen flossen z.B. in sein umfangreiches profanes und religiöses Bauprogramm (Architekt Sinan). Die Einbeziehung des Osmanischen Reiches in die abendländische Politik war ein Phänomen, das sich erst unter Süleyman so deutlich zeigte. Unter seiner Herrschaft dehnte sich der Handel stark aus, die Istanbuler jüdische Handelsfamilie der Mendes hat man gar mit den Fuggern verglichen.
Interessanterweise sind unter seiner glanzvollen Herrschaft erste Wegmarken gelegt worden, die die weitere Entwicklung prägen und die den späteren Generationen noch Schwierigkeiten bereiten sollten, z.B. die erweiterte Machtstellung des Großwesirs, die Zunahme des Ämterkaufs und Korruption, usw.
Sultan Süleyman I. der Prächtige starb 1566 im Feldlager vor Szigetvár während eines Ungarnfeldzugs.

Süleymans Nachfolger nach 46jähriger Herrschaft, Selim II.
(1566–1574), war von einem eher schwachen Charakter, der von nun an kennzeichnend für zahlreiche der Sultane der nächsten Jahrhunderte sein sollte. Wenn auch die mangelnde Qualität zahlreicher Herrscher nicht den Niedergang des Osmanischen Reiches ab dem 18. Jahrhundert erklären kann, so ist dies doch einer der Faktoren gewesen. Zudem wurden zunehmend die Thronprinzen nicht mehr als Gouverneure in den Provinzhauptstädten ausgebildet, sondern im Sultanspalast.
In Selims Zeit fällt die Niederlage und fast vollständige Vernichtung der osmanischen Flotte bei Lepanto und die Einnahme Zyperns im gleichem Jahr
(1571). Moralisch ein bedeutender Sieg der christlichen Flottenallianz, gegen die als unbesiegbar geltenden Osmanen, politisch hingegen eher unerheblich, da zudem die Osmanen schon ein Jahr später ihre Flotte vollständig wieder aufbauen konnten und der Status quo vor der Schlacht erhalten blieb. Venedig musste gar Reparationszahlungen leisten, und einer Erhöhung ihrer Tributzahlungen zustimmmen, behielten dafür ihre Handelsprivilegien - die Osmanen intensivierten fortan ihre Beziehungen zu den Franzosen, Engländern und Holländern.
Ende des 16. Jahrhunderts wurde der offene Konflikt des Osmanischen und Spanischen Weltreiches beendet und die Spanier zogen sich endgültig aus dem Mittelmeer zurück, während sich die Osmanen mehr und mehr auf das östliche Mittelmeer zurückzogen.

Seine wahre Stärke zeigte die Sultanherrschaft in der Anpassungsfähigkeit an die wechselnden regionalen Gegebenheiten. Den neu erworbenen Gebieten wurden in der Regel die lokalen Gewohnheiten weitgehend belassen. Der Sultan entlohnte Loyalität mit Aufstiegschancen, die auch christlichen Untertanen nicht vorenthalten wurden. Zu seiner Blütezeit war das Osmanische Reich ein ausgesprochener Rechtsstaat. Die Kadi-Ämter boten auch christlichen Handwerkern und Gewerbetreibenden in mancherlei Geschäften notarielle und schiedsrichterliche Hilfestellung. Allen Untertanen stand zudem das Petitionsrecht an den Sultan offen.

 
Zurück
Oben