der Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt)

Mit dem Hitler-Stalin-Pakt gerieten auch die deutschen Kommunisten völlig aus der Bahn des Weltproletarismus:
http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/67/67Einsiedel.pdf
Sämtliche Briefe des inhaftierten Thälmann an Stalin zwischen 1939 und 1941 sind in diesem Buch zu lesen.

Das Zusatzprotokoll spürten zumindest die Bukowina-Deutschen, die Bessarabien-Deutschen (Horst Köhlers Eltern) und die Galizien-Deutschen am eigenen Leibe. Sie mussten bei Einmarsch der Sowjets 1940 von den Deutschen umgesiedelt werden.
 
Mit dem Hitler-Stalin-Pakt gerieten auch die deutschen Kommunisten völlig aus der Bahn des Weltproletarismus:
http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/67/67Einsiedel.pdf
Sämtliche Briefe des inhaftierten Thälmann an Stalin zwischen 1939 und 1941 sind in diesem Buch zu lesen.

Das Zusatzprotokoll spürten zumindest die Bukowina-Deutschen, die Bessarabien-Deutschen (Horst Köhlers Eltern) und die Galizien-Deutschen am eigenen Leibe. Sie mussten bei Einmarsch der Sowjets 1940 von den Deutschen umgesiedelt werden.

Umgesiedelt vielfach in den "Warthegau", 1945 oft von der Roten Armee erwischt, (auch wenn sie inzwischen nach Thüringen geflüchtet waren)dann ab nach Kasachstan.

Die haben buchstäblich die Arschkarte gezogen.
 
Mit dem Hitler-Stalin-Pakt gerieten auch die deutschen Kommunisten völlig aus der Bahn des Weltproletarismus...
Also wenn du den Schulunterricht bei uns in der "DDR" ansprichst - uns haben sie nur erzählt, daß es einen "Nichtangriffspakt" gab und sonst nichts weiter. Von Umsiedlungen, Verbrechen u.ä. von Seiten der SU kein Wort.
 
Also wenn du den Schulunterricht bei uns in der "DDR" ansprichst - uns haben sie nur erzählt, daß es einen "Nichtangriffspakt" gab und sonst nichts weiter. Von Umsiedlungen, Verbrechen u.ä. von Seiten der SU kein Wort.

Kann sein, dass es Nichtangriffspakt hieß. Dann allerdings muß ich die Besetzung Ostpolens durch die SU irgendwie verwechseln. Denn das kam dann nicht zur Sprache, weil sonst die historisch 4.Aufteilung Polens in die DDR-Schulgeschichte eingegangen wäre :)
Warum sollte eine Diktatur die eigenen Verbrechen im Schulunterricht durchnehmen?
Wegen dieser irreführenden Schulpropaganda in der DDR bin ich erst Mitte der 80er Jahre auf den Unterschied Katyn und Chatyn gekommen. Das Chatyn war mit geläufig als Ossi. Katyn kam Mitte der 80er Jahre dazu.
 
Existenz und Inhalt des geheimen Zusatzprotokolls:
Der Öffentlichkeit eigentlich erst während der Nürnberger Kriegsverbrecher Prozesse.
Der Öffentlichkeit jenseits des berühmten eisernen Vorhangs erst ab 1989
Ja, man muss sicher zwischen der Öffentlichkeit und verschlossenen diplomatischen Akten unterscheiden. Der Inhalt der diplomatisch zugetragenen Informationen wurde einerseits bereits 1939/40 derartig von vielen und von verschiedenen Seiten bestätigt, dass sogar die zunächst völlig ahnungslosen Italiener (die zu diesem Zeitpunkt als Haupt-Interessenmacht der Achse auf dem Balkan anzusehen war und für die Molotov bei Ribbentrop nachfragte, ob es hier Schwierigkeiten geben könnte - siehe Mussolinis "Silvesterbriefverstimmung" 39/40) die Geheimklauseln nach und nach erfuhren.

Das offizielle Geheimnisspielchen trieb die UdSSR im Sinne der öffentlichen Legnung tatsächlich über 40 Jahre. Dabei wurde bereits vor dem IMT aus den deutschen Aktenbeständen eine Ausfertigung bzw. Kopie vorgelegt.
 
Also wenn du den Schulunterricht bei uns in der "DDR" ansprichst - uns haben sie nur erzählt, daß es einen "Nichtangriffspakt" gab und sonst nichts weiter. Von Umsiedlungen, Verbrechen u.ä. von Seiten der SU kein Wort.
Edit: Ich meinte hier natürlich die Umsiedlungen der Ostpolen durch Stalin und die Morde an polnischen Generälen usw., was aber natürlich nicht verheimlicht werden konnte, waren die Vertreibungen der Deutschen aus den Ostgebieten, da es ja auch Nachkommen gab (z. B. ich auch), deren Großeltern Heimatvertriebene waren. Auch hat meine Klassenleiterin (das weiß ich noch) Verständnis für die älteren Mitglieder in Westdeutschen Vertriebenen-Verbänden gezeigt, aber nicht für die Jüngeren, nach 1945 Geborenen (aber das nur nebenbei, der Vollständigkeit halber, weil das hier bereits wieder OT ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Karikatur Hitler-Stalin Pakt... kann mir jemand helfen?

Das ist die Karikatur... wir haben das Thema nicht mal im Unterricht behandelt, da wir gerade einen Sprung von 10Jahren gemacht, um irgendwie noch den Stoff zu machen... da uns noch ettliche Zensuren fehlen und Freitag zensurenschluss ist, haben wir diese prächtige Aufgabe bekommen...



Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 17.9.1939 die Rote Armee von Osten her einmaschiert. Danach erschien im "Evening Standard" diese Karikatur von David Low.

Die Grußworte der beiden Diskatoren lauten - einschließlich ihrer Gesten- in freier Übersetzung:
"Sie sind doch der Abschaum der Menschheit, wenn ich mich nicht irre?"
"Und habe ich nicht die Ehre mit dem blutigen Mörder der Arbeiter?"


AUFGABE:

"Beschreibe und deute die Karikatur und setze dich mit dem Standpunkt des Karikaturisten auseinander! Begründe deine eigene Meinung!"

meine bisherigen Ansätze...

Die Karikatur zeigt eine zwei Männer welche sich voreinander verbeugend gegenüberstehen. Zwischen ihnen liegt ein toter welcher mit dem Schriftzug Polen gekennzeichnet ist. Die linke der beiden ist sichtlich Adolf Hitler was man an seinem Bart und deutschen Uniform erkennt. Sein gegenüber stellt Stalin da der ebenfalls an seinen typischen Merkmalen zu erkennen ist. Der gefallene/tote welcher zwischen den beiden liegt repräsentiert das Land Polen. Hitler sowie Stalin stehen sich in einer schmeichlerischen Haltung gegenüber. Die Körpersprache beider betont einen zufriedenen Ausdruck, welcher jeweils dem anderen vermitteln soll, dass alles in bester Ordnung ist. Beide halten ihre Kopfbedeckung(Militärmütze) als Zeichen der Höfflichkeit in der Hand. Der Karikaturist lässt Hitler zu Stalin sagen: "Sie sind doch der Abschaum der Menschheit, wenn ich mich nicht irre?" und eben so Stalin zu Hitler "Und habe ich nicht die Ehre mit dem blutigen Mörder der Arbeiter?".

Spätestens nach dieser Aussage wird die Ironie der Haltung der beiden erläutert. Das höffliche Getue ist nur ein mittel zum Zweck was dem gegenüber zeigen soll das alles in gut ist. Das tote Polen soll auf die Auslöschung Polens hinweisen, welches ab dato nicht mehr geografisch gesehen existiert sonder zu teilen in Deutschland und Russland eingegliedert wurde. Der Karikaturist ist ein Engländer und somit kritisch sowohl als auch Deutschland und der Sowjetunion gegenüber. Die Konversation der beiden soll ihre eigentliche Haltung zu einander verdeutlichen. David Low lässt Hitler zu Stalin sagen, dass er der Abschaum(Abneigung wird durch Beleidigung verdeutlicht) der Menschheit sei. Warum tut er das? Hitler ist mit seiner Antisemitistischen Einstellung sowie der politischen Einstellung gänzlich gegen Russland. Slawen, welche von Hitler als minderwertiger als die nach seiner Definition Arischen Menschen waren und Juden(gab es in Russland, Judentum ist als Religionsgesellschaft fast überall vertreten) und der russische Kommunismus sind Gründe warum diese Wortwahl benutzt wurde. Des Weiteren könnte es sein das der Karikaturist auch seine Meinung über Stalin mit einbindet, da Stalin eine höchst blutige Innenpolitik führte.
Mit den Worten "Und habe ich nicht die Ehre mit dem blutigen Mörder der Arbeiter?" wird sofort Stalins Abneigung gegen über Hitler vermittelt. Stalin als Kommunist, ist kein Freund von Hitlers angestrebter Autarken Politik, welche auf Kosten der Arbeiter(Masse des Volkes) aufgebaut wurde. Aus den Fakten schließe ich, dass das dargestellte Verhalten nur eine gute Miene zum bösen Spiel ist, folglich, dass die Höfflichkeit vorgetäuscht ist.

Des Weiteren wird mit den Worten „blutig“ und „Mörder“ auf Hitlers Durchführung bei seiner Politik angespielt und zum Beispiel auf die Errichtung der KZs und des Novemberprogroms.

Hitler ist zu dieser Zeit in folgender Position. Er ist noch dabei seine autarke Kriegswirtschaft auf- und auszubauen. Des Weiteren hat er zu diesem Zeitpunkt eine direkte Grenze zu Russland geschaffen und ist gegen einen möglichen Zwei-Frontenkrieg durch den Hitler-Stalin Pakt abgesichert. Stalin hat zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ein Diktatorisches System welches er durch einen möglichen Zwei-Frontenkrieg (Japan-Deutschland) geschützt ist. Des Weiteren war dem Ausdehnungsdrang Deutschlands nach Osten hin eine durch das Abkommen geschützte Grenze gesetzt.
Der Karikaturist besitzt folgenden Standpunkt. Englands staatliche Führung verfolgt zu dieser Zeit eine Appeasement- Politik. Diese wird von David Low kritisiert, da Polen als verbündeter Englands Aufgelöst, zwischen dem von ihm als gefährlich dargestellten Diktatoren Hitler und Stalin liegt.(und England nichts unternimmt) Des Weiteren liegt der Hauptkritikpunkt der Karikatur an Hitlers und Stalins vorgehen welches der Karikaturist, welcher in einer Demokratie lebt, verurteilt.


Über weitere Anregungen, Tips und Kritik bin ich wie immer dankbar... bin auch noch nicht ganz fertig, aber wollte schon mal erste Ergebnisse präsentieren... des öfteren sind dank euch, bei mir neue Gedankenwege entstanden, so dass ich meinen Grundriss schon einmal gerne präsentiere
smile.gif


VIELEN DANK schon mal im Voraus an mein kompetentes Lieblingsforum =)
 
Der Karikaturist besitzt folgenden Standpunkt. Englands staatliche Führung verfolgt zu dieser Zeit eine Appeasement- Politik. Diese wird von David Low kritisiert, da Polen als verbündeter Englands Aufgelöst, zwischen dem von ihm als gefährlich dargestellten Diktatoren Hitler und Stalin liegt.(und England nichts unternimmt) Des Weiteren liegt der Hauptkritikpunkt der Karikatur an Hitlers und Stalins vorgehen welches der Karikaturist, welcher in einer Demokratie lebt, verurteilt.

Kleine Ergänzung:

Großbritannien (durch Chamberlain) hatte im März 1939 eine Garantieerklärung gegenüber Polen abgegeben, die sich gegen einen deutschen Angriff richtete. Diese Erklärung wurde im August 1939 schriftlich in einem Beistandspakt wiederholt, wiederum für den Fall eines Angriffs des Deutschen Reiches auf Polen.

Als der deutsche Angriff erfolgte, und nach Ablauf des britischen Ultimatums am 3.9.1939, befand sich Großbritannien bereits im Krieg mit dem Deutschen Reich. Dieses ist die Situation am 17.9.39, als durch den Einmarsch der Roten Armee in Polen die Teilung und das (natürlich völkerrechtswidrige) geheime Zusatzprotokoll über die territorialen Abgrenzungen zwischen DR und SU vollzogen wurden. Diese geheime Abrede wurde in der Öffentlichkeit bereits seit Ende August mit Abschluss des eher harmlosen offiziellen Teiles des Nichtangriffspaktes vermutet, die Vermutungen wurden nun durch die Vorgänge bewiesen.

Großbritannien war zu diesem Zeitpunkt rein militärisch nicht in der Lage, den Beistandsverpflichtungen gegenüber Polen wirksam nachzukommen und die deutsche Besetzung zu verhindern. Mit der SU gab es danach politische Spannungen, es folgte aber trotz der Okkupation keine britische Kriegserklärung an die SU (die nach der britischen Garantieerklärung für Polen auch nicht folgen mußte, da sich diese nur auf das Deutsche Reich bezog).

Man mußte also der Okkupation durch die beiden Diktatoren in dieser Situation zunächst machtlos zuschauen, eine längere kriegerische Auseinandersetzung mit Deutschland vor Augen. Durch ihren Pakt haben sich die beiden Diktatoren, obwohl in krassen Gegensätzen stehend (siehe Ansprache), quasi gegenseitig helfend (und sich deshalb grüßend) die Besetzung Polens ermöglicht.
 
Historisch neu an Lenin/Stalin und Hitler ist die starke Betonung von Ideologien in ihrer Politik, die auch einen großen Teil ihrer Legitimation - als Befreier der Arbeiterklasse bzw. der Herrenrasse - ausmacht.

Für "gläubige" Anhänger der einen oder anderen Ideologie muss der Pakt mit dem vorgeblichen Antipoden ein Schock gewesen sein, da er einen Verrat an der jeweiligen Sache darstellte.

Die Absicht des Karikaturisten ist es, seinen Landsleuten - unter ihnen sicherlich Sympatisanten für einen der beiden Charakterdarsteller - ihre wahren Motive, nämlich Beute zu machen, ironisch vor Augen führen.
 
Du hast die Karikatur richtig in ihren historischen Kontext eingebettet. Ich würde bei der Interpretation jedoch einen anderen Schwerpunkt legen.

Hitler und Stalin begegnen sich in freundlicher, ja schon schmeichlerischer Stimmung. Ihre Aussagen lassen jedoch ihren wahren Charakter herausscheinen:
Hitler nennt Stalin den "Abschaum der Menschheit." Stalin nennt Hitler den "blutigen Mörder der Arbeiterklasse*." Diese Begriffe weisen auf die tiefe Feindschaft zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus hin.
Die Endphase der Weimarer Republik war ja von blutigen Straßenkämpfen zwischen SA und Kommunisten geprägt. Und im Spanischen Bürgerkrieg kämpften deutsche "Freiwilligenverbände" gegen kommunistische Verbände, die die Spanische Republik unterstützten.
Low will mit seiner Karikatur aussagen, dass die Feindschaft zwischen Hitler und Stalin durch den Hitler-Stalin-Pakt nicht beseitigt wurde. Die Freundschaft ist nur gespielt, beide Diktatoren sind sich noch immer spinnefeind und werden bei der erstbesten Gelegenheit über einander herfallen. Zwei Jahre später sollte sich Lows Einschätzung bewahrheiten, als Hitler die SU überfiel.

Auf keinen Fall würde ich den Begriff "blutiger Mörder" hier mit der Endlösung und den Vernichtungslagern in Verbindung bringen. Die Endlösung wurde erst 1942 beschlossen, die Karikatur stammt aber aus dem Jahre 1939. Diese Interpretation ist nur auf der Grundlage unseres heutigen Wissens möglich. Low konnte noch nichts vom Holocaust wissen.


*Die Verwendung des Begriffs "bloody" ist hier eines der typisch englischen Wortspiele. "bloody" kann sowohl "blutig", als auch "verdammt" heißen. Eine alternative Übersetzung würde als lautet: "Der verdammte Mörder der Arbeiterklasse, nehme ich an?"
 
Überarbeitung

Aufgabe: Beschreiben und deuten Sie die Karikatur und setzen Sie sich mit dem Standpunkt des Autors auseinander! Begründen Sie ihre eigene Meinung!

Die Karikatur zeigt zwei uniformierte Männer, welche sich voreinander verbeugend gegenüberstehen. Zwischen ihnen liegt der Leichnam eines toten Soldaten, welcher auf dem Rücken, mit dem Schriftzug Polen gekennzeichnet ist. Die linke Person im Bild ist sichtlich Adolf Hitler, welches deutlich durch seinen Bart und seiner deutschen Uniform erkennbar ist. Diese stellt einen Kontrast zu seiner Staatsmannkluft da. Sein Gegenüber entspricht Stalin, der ebenfalls an seinen typischen Merkmalen zu erkennen ist. Der gefallene Soldat ist als Repräsentant des Landes Polen zu deuten. Hitler sowie Stalin stehen sich in einer schmeichlerischen Haltung gegenüber. Die Körpersprache betont einen zufriedenen Ausdruck, der jeweils dem anderen vermitteln soll, dass alles in bester Ordnung ist. Beide halten ihre Kopfbedeckung, ihre Militärmütze, als Zeichen der Höfflichkeit in der Hand. In der Karikatur sagt Hitler zu Stalin: "Sie sind doch der Abschaum der Menschheit, wenn ich mich nicht irre?" und Stalin zu Hitler "Und habe ich nicht die Ehre mit dem blutigen Mörder der Arbeiter?".
Spätestens nach dieser Aussage erkennt man die Ironie in der Haltung der beiden Männer. Die höfliche Art und Weise, wie sie sich gegenübertreten, ist nur ein Mittel zum Zweck, was dem jeweils anderem zeigen soll, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Der tote Soldat Polens soll auf die Auslöschung Polens hinweisen, welches ab diesem Zeitpunkt nicht mehr geografisch gesehen existiert, sonder zu Teilen in Deutschland und Russland eingegliedert wurde. Der Karikaturist ist ein Engländer und somit Deutschland als auch der Sowjetunion gegenüber kritisch. Die Konversation zwischen Hitler und Stalin soll ihre eigentliche Haltung zu einander verdeutlichen. Hitler und Stalin begegnen sich in freundlicher, ja schon schmeichlerischer Stimmung. Ihre Aussagen zeigen jedoch den wahren Charakter der Situation: Hitler nennt Stalin den "Abschaum der Menschheit." Stalin nennt Hitler den "blutigen Mörder der Arbeiterklasse." Diese Begriffe weisen auf die tiefe Feindschaft zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus hin.
Die Endphase der Weimarer Republik war von blutigen Straßenkämpfen zwischen SA und Kommunisten geprägt. Auch im Spanischen Bürgerkrieg kämpften deutsche "Freiwilligenverbände" gegen kommunistische Verbände, die die Spanische Republik unterstützten.
Low will mit seiner Karikatur aussagen, dass die Feindschaft zwischen Hitler und Stalin durch den Hitler-Stalin-Pakt nicht beseitigt wurde. Die Freundschaft ist nur gespielt, beide Diktatoren sind sich noch immer verfeindet und werden bei der erstbesten Gelegenheit „übereinander herfallen“. Zwei Jahre später sollte sich Lows Einschätzung bewahrheiten, als Hitler die SU überfiel.
Meiner Meinung nutzt der Autor die drastischen Sätze, um einerseits Hitlers Antibolschewismus und die Ablehnung gegenüber Stalin deutlich zu machen, (durch seine antisemitistische Einstellung, sowie seiner Politik ist er gänzlich gegen Russland, Gründe ausgerechnet diese beleidigende Wortwahl zu benutzen, war der russischen Kommunismus und die Ablehnung Hitlers gegenüber Slawen und Juden, die von ihm als minderwertig angesehen wurden) Des Weiteren könnte es sein das der Karikaturist auch seine Meinung über Stalin mit einbindet, da Stalin eine höchst blutige Innenpolitik führte.
als auch Stalins Abneigung gegen über Hitler zu vermitteln. (Stalin als Kommunist, ist kein Freund von Hitlers angestrebter autarken Politik. Die Zerschlagung des Kommunismus in Deutschland heißt Stalin nicht gut.) Aus den Fakten schließe ich, dass das dargestellte Verhalten nur eine gute Miene zum bösen Spiel ist, folglich, dass die Höflichkeit nur vorgetäuscht ist.
Hitler ist zu dieser Zeit noch damit beschäftigt seine autarke Kriegswirtschaft auf- und auszubauen. Des Weiteren hat er zu diesem Zeitpunkt eine direkte Grenze zu Russland geschaffen und ist gegen einen möglichen Zwei-Frontenkrieg durch den Hitler-Stalin Pakt abgesichert. Stalin hat zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ein diktatorisches System, welches er durch einen möglichen Zwei-Frontenkrieg (Japan-Deutschland) als gefährdet sieht.
Der Karikaturist besitzt folgenden Standpunkt.
Als Kernpunkt stellt die Karikatur den Hitler-Stalin-Pakt dar. Das Bündnis der beiden ideologischen Feinde und ihre gemeinsame Beute (Polen). Es zeigt, wie ernst der Hitler-Stalinpakt - bei seinem Abschluss ein Schock für England und Frankreich die sich durchaus um Russland als Partner gegen ein erstarkendes, aggressives Deutschland bemüht hatten (keine Appeasementpolitik mehr) - tatsächlich genommen werden muss.
Der Pakt präsentiert sich als ein reines Zweckbündnis und es entlarvt die offizielle Begründung, des russischen Einmarsches zum Schutze, der ukrainischen Bevölkerungsmehrheit, nach dem Zerfall des polnischen Staates, als reine Farce.
Großbritannien (durch Chamberlain) hatte im März 1939 eine Garantieerklärung gegenüber Polen abgegeben, die sich gegen einen deutschen Angriff richtete. Diese Erklärung wurde im August 1939 schriftlich in einem Beistandspakt wiederholt, wiederum für den Fall eines Angriffs des Deutschen Reiches auf Polen.
Als der deutsche Angriff erfolgte, und nach Ablauf des britischen Ultimatums am 3.9.1939, befand sich Großbritannien bereits im Krieg mit dem Deutschen Reich. Dieses ist die Situation am 17.9.39, als durch den Einmarsch der Roten Armee in Polen die Teilung und das (natürlich völkerrechtswidrige) geheime Zusatzprotokoll über die territorialen Abgrenzungen zwischen DR und SU vollzogen wurden. Diese geheime Abrede wurde in der Öffentlichkeit bereits seit Ende August mit Abschluss des eher harmlosen offiziellen Teiles des Nichtangriffspaktes vermutet, die Vermutungen wurden nun durch die Vorgänge bewiesen.
Großbritannien war zu diesem Zeitpunkt rein militärisch nicht in der Lage, den Beistandsverpflichtungen gegenüber Polen wirksam nachzukommen und die deutsche Besetzung zu verhindern. Mit der SU gab es danach politische Spannungen, es folgte aber trotz der Okkupation keine britische Kriegserklärung an die SU (die nach der britischen Garantieerklärung für Polen auch nicht folgen musste, da sich diese nur auf das Deutsche Reich bezog).
Man musste also der Okkupation durch die beiden Diktatoren in dieser Situation zunächst machtlos zuschauen, eine längere kriegerische Auseinandersetzung mit Deutschland vor Augen. Durch ihren Pakt haben sich die beiden Diktatoren, obwohl in krassen Gegensätzen stehend (siehe Ansprache), quasi gegenseitig helfend (und sich deshalb grüßend) die Besetzung Polens ermöglicht.
Historisch neu an Lenin/Stalin und Hitler ist die starke Betonung von Ideologien in ihrer Politik, die auch einen großen Teil ihrer Legitimation - als Befreier der Arbeiterklasse bzw. der Herrenrasse - ausmacht. Für "gläubige" Anhänger der einen oder anderen Ideologie muss der Pakt mit den vorgeblichen Antipoden ein Schock gewesen sein, da er einen Verrat an der jeweiligen Sache darstellte. Die Absicht des Karikaturisten ist es, seinen Landsleuten - unter ihnen sicherlich Sympathisanten für einen der beiden Charakterdarsteller - ihre wahren Motive, nämlich Beute zu machen, ironisch vor Augen führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Historisch neu an Lenin/Stalin und Hitler ist die starke Betonung von Ideologien in ihrer Politik, die auch einen großen Teil ihrer Legitimation - als Befreier der Arbeiterklasse bzw. der Herrenrasse - ausmacht.

Für "gläubige" Anhänger der einen oder anderen Ideologie muss der Pakt mit dem vorgeblichen Antipoden ein Schock gewesen sein, da er einen Verrat an der jeweiligen Sache darstellte.

Die Absicht des Karikaturisten ist es, seinen Landsleuten - unter ihnen sicherlich Sympatisanten für einen der beiden Charakterdarsteller - ihre wahren Motive, nämlich Beute zu machen, ironisch vor Augen führen.
So sehe ich es auch: der Karikaturist zeichnete ein Bild, in dem zwei Verbrecher - aller gegenseitig beschworener Feindschaft zum Trotze - "gemeinsame Sache" gegen einen Dritten machen. Motto: "Verbrecher haben keine Moral".
 
Vielleicht noch bemerkenswert, dass beide Diktatoren selbst in ihren Beleidigungen der Terminologie ihrer jeweiligen Ideologie verhaftet sind?

Und "blutige Innenpolitik" würde ich anders formulieren, nur kurz andeuten, was Du darunter verstehst. ;)
 
So sehe ich es auch: der Karikaturist zeichnete ein Bild, in dem zwei Verbrecher - aller gegenseitig beschworener Feindschaft zum Trotze - "gemeinsame Sache" gegen einen Dritten machen. Motto: "Verbrecher haben keine Moral".

So sehe ich das auch,

und interessant ist eine weitere Karikatur von Low dazu vom 23.8.1939 bei Paktabschluss:
http://www.moir.com.au/images/Hitler & Stalin.jpg
Beide mit der Pistole hinter dem Rücken,
im Hintergrund die (sowjetischen?) Ölfelder und die (deutsche?) Industrie,
marschierend auf der eastern frontier (der Abgrenzung ihrer Interessensphären in Osteuropa),
blumengesäumt.
 
Es sind russische Ölfelder. Interessant sind auch die zusammengebundenen Beine. Durch Handelsabkommen (z.B. Getreidelieferungen der SU an Nazi-Deutschland) waren Stalin und Hitler in gegenseitige Abhängigkeit geraten. Bei können sich nicht leiden und planen den Angriff auf den anderen (Pistolen hinter dem Rücken), sind aber auf Gedeih und Verderb an einander gebunden.
 
Interessant, dass der Grundtenor der ersten Karikatur auf zwei sehr unterschiedliche Art interpretiert werden kann.

Alternative 1 :
Trotz ihrer vorgegebenen edlen Motive sind beides Verbrecher, die, wenn es Beute zu machen gibt, zusammenarbeiten.
-> Die jeweilige Ideologie ist nur Propaganda und dient der Machtpolitik

Alternative 2 :
Trotz ihres momentanen Zweckbündnisses ist ein echtes Bündnis aus ideologischen Gründen nicht möglich.
-> Die jeweilige Ideologie ist stärker als die machtpolitischen Interessen und wird sich durchsetzen.

Die zweite Karikatur geht mehr in Richtung der Alternative 2, oder aber in Richtung einer dritten Variante, in der man "ideologische Gründe" durch "machtpolitische Gründe" ersetzen müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
-> Die jeweilige Ideologie ist stärker als die machtpolitischen Interessen und wird sich durchsetzen.

In Europa war der Abschluss des Paktes zunächst einmal durch eine große Verblüffung begleitet, immerhin war die gegenseitige Propaganda der Vorjahre auf Konfrontation eingestellt. Dann überschlugen sich die Ereignisse seit dem Sommer 1939, nachdem Stalin die Weichen bereits Anfang des Jahres in seiner Kastanienrede gestellt hatte und Litwinow mit seinem Konzept der kollektiven Sicherheit gehen mußte und durch Molotow ersetzt wurde.

Nicht zu vergessen ist, dass die Briten und Franzosen in Moskau im August parallel verhandelten, ein Abschluss u.a. an den territorialen Forderungen Stalins und an dem fehlenden Nachweis zum militärischen Beitrag der Westallierten im Konfliktfall scheiterten (Stalin amüsierte sich über die genannten britischen Divisionszahlen und Panzerstärken).

Der Verblüffung nach Paktschluß folgte die Spekulation in der Öffentlichkeit, dass hier "Nebenabreden" bestehen mußten. Außerdem war unvorstellbar, dass bei den bestehenden ideologischen Gegensätzen, bei gegenläufigen territorialen und Ansprüchen auf Einflußzonen (Baltikum, Balkan, Finnland) tatsächlich eine dauerhafte Einigung zwischen den beiden Diktatoren erzielt worden sei. Immerhin hatte man sich bereits auf dem Ersatz-Kriegsschauplatz Spanien 1936-1939 indirekt gegenüber gestanden. Hartnäckige Gerüchte über einen bevorstehenden Konflikt gab es dann bis zum Juni 1941, das ebte nie ab.
 
Interessant, dass der Grundtenor der ersten Karikatur auf zwei sehr unterschiedliche Art interpretiert werden kann.

Alternative 1 :
Trotz ihrer vorgegebenen edlen Motive sind beides Verbrecher, die, wenn es Beute zu machen gibt, zusammenarbeiten.
-> Die jeweilige Ideologie ist nur Propaganda und dient der Machtpolitik

Alternative 2 :
Trotz ihres momentanen Zweckbündnisses ist ein echtes Bündnis aus ideologischen Gründen nicht möglich.
-> Die jeweilige Ideologie ist stärker als die machtpolitischen Interessen und wird sich durchsetzen.
Zu kurz gedacht! "Alt. 1" und "Alt. 2" stehen in keinem Ausschließlichkeitsverhältnis. Das machtpolitische Interesse kann stärker sein als die Ideologie ("Alt. 1"); aber auch einer mittel- oder langfristigen Kooperation entgegen stehen ("Alt. 2"). Motto: der Erfolg frißt seine Kinder.
 
Beide begrüssen sich mit Worten die auch auf sie selbst anwendbar sind und lassen durch den ermordeten polnischen Soldaten (auch Arbeiter) im Zusammenhang mit dem Gesprochenem eine glänzende Satire entstehen.
Warum ermodet? auf dem Bild steht einer vor, einer hinter, also Opfer in Arglosigkeit.
 
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