Mailand im HRR

Balbus

Neues Mitglied
Hallo an alle!

Ich bin neu im Forum :winke: und komme gleich mit meiner ersten Frage.
Gehörte Mailand unter Gian Galeazzo Visconti (1351-1402) zum Herrschaftsbereich des Heiligen Römischen Reiches? Wenn nicht, welchen Stand oder Zugehörigkeit hatte Mailand dann?

Für eure Bemühungen und eure Antworten bedanke ich mich schon mal im voraus!

Grüße
Balbus
 
Danke hatte eben noch zu lange gegrübelt, um rechtzeitig zu antworten. Ich glaube die Hoheit des Reiches über Mailand blieb noch bis ins 16.Jh. bedeutend und darum ging es ja in den Streitigkeiten der französischen Könige des 15. und 16.Jh. mit dem Kaiser, denn sie hätten natürlich allzugern Mailand aus dem Reichsverband heraus gelöst.
 
Danke hatte eben noch zu lange gegrübelt, um rechtzeitig zu antworten. Ich glaube die Hoheit des Reiches über Mailand blieb noch bis ins 16.Jh. bedeutend und darum ging es ja in den Streitigkeiten der französischen Könige des 15. und 16.Jh. mit dem Kaiser, denn sie hätten natürlich allzugern Mailand aus dem Reichsverband heraus gelöst.


Hat nicht Franz I. Mailand für sich beansprucht und sogar gen Mailand gezogen ?

Gruß...
 
Hat nicht Franz I. Mailand für sich beansprucht und sogar gen Mailand gezogen ?

Wikipedia schrieb:
Franz I. erlangte nach dem Sieg über die Schweizer in der Schlacht bei Marignano im Jahr 1515 das Herzogtum Mailand.
Gehört aber nicht mehr in den erfragten Zeitraum (1351-1402).


Gehörte Mailand unter Gian Galeazzo Visconti (1351-1402) zum Herrschaftsbereich des Heiligen Römischen Reiches?
Auch hier weiß Wiki rat:
Wikipedia schrieb:
Das Herzogtum (...) war Teil des Reichs, war jedoch de facto unabhängig.
Herzogtum Mailand
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hat nicht Franz I. Mailand für sich beansprucht und sogar gen Mailand gezogen ?

Gruß...
Schon sein Vorgänger Louis XII (König 1498-1515) hatte Ansprüche auf Mailand erhoben, was aber auch bloß der Politik einer Einflussnahme der Valois in Italien entsprach, die schon Charles VIII (König 1483-1498) verfolgt hatte. Die französischen Herrscher zuvor waren im Krieg mit den Burgundern Karl des Kühnen usw. und noch zuvor durch den 100-jährigen Krieg zu sehr gebunden um eine ähnliche Italienpolitik zu betreiben, wie sie dann unter Francois I sicherlich einen ersten Gipfel in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erreichte.
 
Hallo,

der link von Tekker ist interessant - ich habe aber nochmals eine - vielleicht etwas OT - Frage. :rotwerd:
War Johanna II. nicht diejenige, die das Herzogtum verkaufte ?

Gruß...
 
Hallo,

der link von Tekker ist interessant - ich habe aber nochmals eine - vielleicht etwas OT - Frage.
Ja der Link erklärt eigentlich alles anschaulich, was ich mir irgendwie in meiner Erinnerung mühsam zusammen kramen musste.

Mal meine OT-Frage wäre, ob nicht somit doch das Herzogtum Mailand rechtlich bis zum Frieden von Compo Formio 1797 beim Heiligen Römischen Reich blieb. Sowas hatte ich mir schon seit einer ganzen Weile gedacht, ich hatte aber dann doch immer wieder angenommen, dass Reichsitalien spätestens in der Renaissance für das Reich verloren ging.
 
Ja der Link erklärt eigentlich alles anschaulich, was ich mir irgendwie in meiner Erinnerung mühsam zusammen kramen musste.

Mal meine OT-Frage wäre, ob nicht somit doch das Herzogtum Mailand rechtlich bis zum Frieden von Compo Formio 1797 beim Heiligen Römischen Reich blieb. Sowas hatte ich mir schon seit einer ganzen Weile gedacht, ich hatte aber dann doch immer wieder angenommen, dass Reichsitalien spätestens in der Renaissance für das Reich verloren ging.


Kann ich jetzt nichts dazu sagen, ich glaube Mailand fristete eine Zeitlang ein richtiges Aschenputteldasein.....

Wenn ich so richtig überlege, fällt mir außer den bereits genannten Dingen wie unter Barbarossa und dann den Herzögen nichts relevantes ein - außer dass noch irgendwas bei den Bonapartes war, aber mir fällt nich ein, was...

Und Reichsitalien - es gab doch einige Herzogtümer, gehörten die nicht zum Reich :grübel: :grübel:
und danach zu Österreich.

Gruß....
 
Mal meine OT-Frage wäre, ob nicht somit doch das Herzogtum Mailand rechtlich bis zum Frieden von Compo Formio 1797 beim Heiligen Römischen Reich blieb.

Eine sehr interessante Fragestellung, mein Bester! Mit Reichsitalien hatte ich mich nie eingehender befaßt, erinnere aber ausschließlich Karten, auf denen nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch Savoyen als reichszugehörig ausgewiesen ist. Nun hab ich ob deines Postings mal im Netz geschaut und siehe da, fand ich diese Karte. So hab ich das bislang noch nirgendwo gesehen... :grübel:
 
Eine sehr interessante Fragestellung, mein Bester! Mit Reichsitalien hatte ich mich nie eingehender befaßt, erinnere aber ausschließlich Karten, auf denen nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch Savoyen als reichszugehörig ausgewiesen ist. Nun hab ich ob deines Postings mal im Netz geschaut und siehe da, fand ich diese Karte. So hab ich das bislang noch nirgendwo gesehen...
Bei den Karten kommt es wohl darauf an, wie man die Rechtslage auslegt, aber warum hätten auch die Habsburger Mailand aus dem Reich austreten lassen sollen, wenn sie doch zumeist bis 1806 den Kaiser stellten? Ist ja auch klar, dass es geschickt war, wenn man Ansprüche auf etwas absichern wollte, wenn dann der Richter (Kaiser) aus der selben Familie war.
 
Würdest du das Reich / den Kaiser als Sieger des Krieges ansehen wollen?
Eine schwere Frage. Das Reich würde ich machtpolitisch nicht als Sieger ansehen, den Kaiser als Vorstand Habsburgerreiches hingegen schon, als Institution des Reiches hingegen weniger. Uff, das ist eine schwere Frage.:S
Im Prinzip, war es vielleicht schon ein Sieg, dass das Reich nach den extremen Geschehnissen rund um Gustav Adolph von Schweden überhaupt noch existierte.
Auch in Italien konnten die Habsburger weitesgehend ihre Positionen behaupten, anders sieht es in meiner Gegend aus (Oberrhein).

Aber Freund Tekker, lassen wir das oder vertagen es in einen eigenen Thread.:yes: Hier hatten wir uns grundsätzlich ja auch schon zu dem Thema Reichspolitik in Italien während der Neuzeit unterhalten: http://www.geschichtsforum.de/f75/k...kaisertums-oder-totengraeber-desselben-12893/
 
War Johanna II. nicht diejenige, die das Herzogtum verkaufte ?

Ähm, welche Johanna? In Mailand gab es solch eine glaub ich nicht.

Durch die Ehe Herzog Ludwigs von Orléans (Bruder König Karls VI.) mit einer Visconti hatten die späten Valois-Könige, die von Ludwig abstammten, einen Erbanspruch auf Mailand denn natürlich die Sforza im Wege standen. Dies Verstärkte natürlich die Politik Frankreichs in Italien wo es nun zum Zusammenstoß mit Habsburg kam das Mailand fürs Reich halten wollte. Mailand wurde in der Folgezeit mehrfach von beiden Fraktionen besetzt, doch letztlich konnte sich Habsburg unter Kaiser Karl V. dursetzen. Nachdem die Sforza im 16. Jahrhhundert ausstarben nahm Habsburg Mailand an sich, später war Mailand der Kern des Lombardischen Königreiches. Die Franzosen konnten dagegen nichts mehr unternehmen weil sie in dieser Zeit innenpolitisch (Hugenottenkriege) gebunden waren.
 
Ich denke sie meint Johanna II. von Anjou(1373-1435).

Ahh, Königin von Neapel. Die hatte wircklich nichts mit Mailand zu tun. Auch nicht ihre Vorfahrin Johanna I. Die hatte einst, von ihrer engsten Verwandtschaft bedrängt, all ihre Rechte (Königreich Neapel, Grafschaft Provence) an ihren entfernten verwandten Ludwig de Valois, Herzog von Anjou (Sohn von König Johann II. von Frankreich) vermacht.
 
Ich denke sie meint Johanna II. von Anjou(1373-1435). :fs:

Ähm, welche Johanna? In Mailand gab es solch eine glaub ich nicht.


Hallo Ihr,

genau die Johanna II. meine ich. Habe Neapel und Mailand verwechselt - man sollte halt denken, bevor man schreibt :red: oh je.......:weinen:


PS: Die Zitate sind natürlich - versehentlich - falsch aufgelistet, zuerst kommt eigentlich Joinville und dann Brissotin - aber ich freue mich, dass ich das hingekriegt habe - das erste Mal übrigens

Gruß....
 
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