Romane mit Geschichtsbezug, die man lesen sollte

balticbirdy

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Man kann mit historischen Romanen ganze Bibliotheken füllen. Vom Klassiker bis zum Groschenheft ist alles vertreten. Mich würde einmal interessieren, was eure persönlichen diesbezüglichen Favoriten sind (nur Romane, keine Fach- und Sachbücher, Biographien, Reiseberichte etc.).

Jeweils fünf Tipps, ohne Rangfolge - ich mache den Anfang.

1: Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues.

2: Walter Scott: Ivanhoe

3. Dieter Noll: Die Abenteuer des Werner Holt

4. Hans Jakob Christoffel v. Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus

5. Mika Waltari: Der dunkle Engel

Eigentlich gehört Tolstois "Krieg und Frieden" dazu, aber der ist in meinen Augen in der Liga der Außerirdischen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sir Walter Scotts "Die Braut von Lammermoor" fand ich spannend und läuft ja vor dem Hintergrund der Streitigkeiten zwischen den Anhängern von den Stuarts und der anderen Partei. Schön gruselig und tragisch letztlich, Scott gibt mal wieder ein etwas unheimliches, mysteriöses Bild seiner schottischen Heimat ab.
 
Ernest Hemingways Romane haben deutliche historische Bezüge. "In einem anderen Land spielt vor dem Hintergrund der deutsch-österreichischen Offensive am Isonzo im Herbst 1917.


Doch gefällt mir "Wem die Stunde schlägt" noch viel besser. Großartig ist die Erzählung der Freischärlerin Pilar, die beschreibt wie in einer andalusischen Stadt die Faschisten und die Guardia Civil massakriert und in eine Schlucht geworfen werden.


Nach der Beschreibung bin ich mir 100% sicher, dass die Stadt Ronda gemeint ist.
 
Gisbert Haefs "Hannibal" erzählt die Geschichte der antiken Metropole Karthago, beginnend im letzten Drittel des Ersten Punischen Krieges und endet mit dem Tode Hannibals.

Haefs macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für die karthagische Sache. Die Geschichte wird aus der Sicht des Metöken Antigonos erzählt, der mit Hamilkar, dem Vater Hannibals und später dann auch mit Hannibal eng verbunden ist. Sehr schön werden hier die Machtkämpfe und Intrigen in Karthago vorgestellt und dann natprlich den 2.Punischen Krieg. Haefs ist hier ein sehr überzeugender, historischer und spannender Roman geglückt, der dem geneigten Leser in die Zeit der Antike eintauchen läßt.
 
Ich gestehe, daß ich abseits der Fachbücher eher zu etwas Unterhaltsamen unterhalb der hehren Klassiker greife.

Z. B. die Irland-Krimis von Peter Tremayne:
INTERNATIONAL SISTER FIDELMA SOCIETY

Oder die Bruder-Cadfael-Krimis von Ellis Peters:
Cadfael - Wikipedia, the free encyclopedia

Oder ziemlich alles von Bernard Cornwell:
Bernard Cornwell - The Author's Official Site - Sharpe Books dot com

Etwas moderner der Frankfurt-Krimi von Nikola Hahn:
Nikola Hahns 2. historischer Frankfurtkrimi: Die Farbe von Kristall

Keinen Link muß ich wohl für Fontane eingeben, dessen Bücher sind ja eine hervorragende Beschreibung des alten Preußen.

Wieder etwas trivialer, aber schön unterhaltsam die Lindsey-Krimis aus dem alten Rom:
Lindsey Davis Official Website

Nicht nur sprachlich hochinteressant der Mittelalter-Roman von Wolf von Niebelschütz:
Kinder der Finsternis – Wikipedia

Und da ist dann auch Umberto Eco erwähnt, der ist natürlich auch hervorragend, muß hier aber wohl nicht extra verlinkt werden.
 
ohne nun DER Kenner der Antike zu sein, fand ich diese Romane recht interessant für einige Einblicke in die damaligen Verhältnisse zu sein:
  • Gisbert Haefs: Alexander und Alexander - in Asien
  • Harris, Robert: Imperium. besonders für diejenigen zu empfehlen, die juristische Romane von Grisham mögen.
früher habe ich auch einige Romane, Hörbücher und Sachbücher von Philipp Vandenberg gelesen.

Aber haben wir nicht schon so einen Thread?

LG lynxxx
 
... Walter Scott: Ivanhoe...
Sir Walter Scotts "Die Braut von Lammermoor" fand ich spannend und läuft ja vor dem Hintergrund der Streitigkeiten zwischen den Anhängern von den Stuarts und der anderen Partei. Schön gruselig und tragisch letztlich, Scott gibt mal wieder ein etwas unheimliches, mysteriöses Bild seiner schottischen Heimat ab.

Von Walter Scott möchte ich noch The Talisman/Der Talisman hinzufügen, auch wenn es Historical Fiction im wahrsten Sinne des Wortes ist und ich es aus diesem Grund mittlerweile weitaus zwiespältiger sehe denn noch seinerzeit als jugendlicher Leser.
Ansonsten habe ich noch zwei Romane, die auch unter meinem inzwischen kritischer gewordenen Auge recht gut abgeschnitten haben:
Ken Follet "Die Säulen der Erde"
(vgl. dazu Die Säulen der Erde – Wikipedia bzw. http://www.geschichtsforum.de/f7/die-saeulen-der-erde-historische-grundlagen-korrekt-10862/)
sowie
Christian Balling "Der Ritter der Könige"
(vgl. dazu auch http://www.geschichtsforum.de/f180/guillaume-le-marechal-oder-der-beste-aller-ritter-3501/)
 
Mal kurz ein Einwurf:
Ist hier auch Diskussion über einzelne Beiträge erwünscht oder nur die Zusammenstellung und Auflistung von Bestsellern, die uns gefallen?
 
Ich hatte ursprünglich so eine Art persönliche Top Five angedacht, aber Regeln will ich hier nun wirklich nicht aufstellen.
 
Mal kurz ein Einwurf:
Ist hier auch Diskussion über einzelne Beiträge erwünscht oder nur die Zusammenstellung und Auflistung von Bestsellern, die uns gefallen?

Ich hatte ursprünglich so eine Art persönliche Top Five angedacht, aber Regeln will ich hier nun wirklich nicht aufstellen.

Wer eine Roman im einzelnen vorstellen will, kann das in anderen Threads tun, z.b. diesem hier: http://www.geschichtsforum.de/f7/historische-romane-17251/
Den habe ich ausgewählt, weil es von allen Threads über historische Romane der breiteste und auch längste Thread ist. Es gibt aber auch Threads zu einzelnen Themenkomplexen. Deshalb sollte dies hier tatsächlich nur eine Top-Liste werden.

@topic
Ich werde nur einen Roman nennen, der aber wirklich gut recherchiert ist:
Frank Baer: Die Brücke von Alcántara.
 
Gut, dann bin ich mal so frei.
Von Walter Scott möchte ich noch The Talisman/Der Talisman hinzufügen, auch wenn es Historical Fiction im wahrsten Sinne des Wortes ist und ich es aus diesem Grund mittlerweile weitaus zwiespältiger sehe denn noch seinerzeit als jugendlicher Leser.
Ich empfand den Roman früher für recht geschickt konstruiert aber letztlich etwas langweilig. Die auswegloses Situation für den Leopardenritter, als er seine Pflicht an dem Banner vernachlässigte, fand ich zwar interessant, aber an sich mangelte es etwas arg an einem Spannungsbogen, also einer gewissen Zuspitzung.

Ich denke mal, in dem Thread darf es auch durchaus um den literarischen Wert der Bücher gehen. Ob sie inhaltlich authentische Bilder malen, ist natürlich auch ganz interessant.:D

Als spannend und irgendwie nett geschrieben habe ich Miklós Rónaszeki "Drei Könige für Buda" 1981 vom Verlag Neues Leben in Erinnerung. Die Geschehnisse um den ungarischen König aus dem Hause Anjou, der um die Krone gegen die Anwärter Wenzel und Otto kämpfte, fand ich schön interessant geschildert, auch wenn ich nichts über die historische Korrektheit sagen kann. Gefechte genauso wie der ritterliche Kodex einer Hauptfigur waren aber schön ausgemalt, apropos die Illustrationen fand ich irgendwie künstlerisch sehr nett. Überhaupt gab es damals sehr gute und viel beschäftigte Illustratoren, die scheinbar heute Mangelware sind.
Wenn wir schon bei netten Illustrationen sind, die fand ich auch in "Strandrecht" 1988 von Dirck van Belden. Leider kann ich nix sagen, wie authentisch hierbei die Belagerung von Arsuf dargestellt wurde. Vielleicht hat timotheus den Roman mal gelesen und kann näheres sagen. Ich fand ihn jedenfalls ziemlich spannend gemacht, dabei gefiel mir bei beiden gut, wie schlaglichtartig die Szenen auftauchten und wie mitreißend sie geschildert wurden.


Wenn ich mir recht überlege, habe ich damals gern solche Schmöker gelesen. Dabei spielte aber auch die Kunst eine Rolle. Gerhard Goßmanns Grafiken haben mich beispielsweise besonders fasziniert, da sie so schön karikierend und wieder ernst und realistisch waren. Ein Kunstkenner aus meiner Umgebung lobte ihn auch mal, da war ich froh, dass mein Geschmack wohl doch nicht sehr irregeleitet gewesen war.
 
@R.A.: Auf jeden Fall Bernard Cornwell! Besonders von seiner Gralsreihe war ich begeistert (hab auch Jacobum bekehrt :D). Die Galgenfrist von ihm ist auch nicht schlecht. Als nächstes würde ich mir dann die zwei neuen Bücher von ihm kaufen, die zu seiner neuen Reihe über Napoleon/Wellington gehören.

@lynxxx: Robert Harris hätte ich auch angeführt, doch nicht nur Imperium fand ich gut, ich war auch von Pompeij begeistert.

Einen hier leider relativ unbekannten Autor würde ich noch gerne nennen: Simon Scarrow. Seine "Adler"-Serie verfolgt den Lebensweg zweier Centurionen im Britannienfeldzug.

Wohl vielen hier ein rotes Tuch, weil er vom historischen nicht so genau ist, aber ich mag ihn trotzdem: John Maddox Roberts und seine "SPQR"-Serie, besonders weil mir die Hauptperson Metellus sympathisch ist und ich den Schreibstil genial finde.

Soviel erstmal jetzt, ich muss gleich weg, ansonsten hätte ich noch dutzende andere mir sehr liebe (historische) Romane anzubieten. :D
 
Sehr empfehlen kann ich auch die Trilogie um den schlesischen Arzt Reinmar v. Bielau in der Hussitenzeit, von Andrzej Sapkowski:
"Der Narrenturm"
"Gottesstreiter"
"Lux perpetuat"

Ein sehr umfangreicher und spannender Roman, historisch hochinteressant (mit einigen Fantasy-Einsprengseln, weil Zauberei der Art verwendet wird, wie sie den Zeitgenossen als real vorkam).
 
Wenn wir schon bei netten Illustrationen sind, die fand ich auch in "Strandrecht" 1988 von Dirck van Belden. Leider kann ich nix sagen, wie authentisch hierbei die Belagerung von Arsuf dargestellt wurde. Vielleicht hat timotheus den Roman mal gelesen und kann näheres sagen. Ich fand ihn jedenfalls ziemlich spannend gemacht, dabei gefiel mir bei beiden gut, wie schlaglichtartig die Szenen auftauchten und wie mitreißend sie geschildert wurden.

Leider habe ich den nicht gelesen, wie ich zu meiner Schande gestehen muß.
Zum Kontext um Arsuf 1265:
Arsuf – Wikipedia
Arsuf (ancient town, Israel) -- Britannica Online Encyclopedia
Apollonia-Arsuf - A Crusader City and Fortress on
balian_herr_von_arsuf_1277
http://www.geschichtsforum.de/187413-post31.html
 
Für Kinder/Jugendliche finde ich die Bücher von Rainer M. Schröder richtig gut. Sie vermitteln einen tollen und spannenden Einstieg in die Welt der Geschichte und schüren auch das Interesse. Für die Hobbyhistoriker und Profis natürlich spärlich, aber gerade für Jugendliche gelungene Bücher.
 
Michener habe ich früher gern gelesen, zur spannenden Handlung gibt es einen allgemeinen geschichtlichen Überblick über das jeweilige Gebiet oder auch Leon Uris.
 
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