H
hyokkose
Gast
Ich habe mich nicht getraut,die Renommierzahlen Chinas aufzuführen. Die meisten Autoren schreiben dazu:
...Zahlenangaben stammen aus der traditionellen chinesischen Geschichtsschreibung, in der die Angaben aus propagandistischen Gründen oft stark übertrieben sind. Peers weist darauf hin, dass die durchschnittliche Größe der chinesischen Armeen (für die großen Königreiche, während der letzten Phase der Streitenden Reiche) wohl eher mit 100.000 bis 200.000 Soldaten anzusetzen ist.
Wenn man die zusammenrechnet, kommt man allerdings auf die Größe der Armee Qin Shihuangdis, der ja alle großen Königreiche seinem Imperium einverleibt hat.
Noch einmal zum Heer des Sui-Kaisers Yangdi: Die Historiker, die 25 Jahre später (nach dem Sturz Yangdis, der persönlich den Feldzug kommandierte) unter Benutzung amtlicher Quellen den Feldzug beschrieben, hatten den Feldzug oder zumindest die gewaltige Mobilisierungskampagne z. T. noch selbst miterlebt. Wie stark die von ihnen errechneten Zahlen aufgerundet sein können, weiß ich nicht. Ihr Motiv kann sicher nicht gewesen sein, mit den Zahlen zu "renommieren", eher waren sie daran interessiert, das Desaster des Kaisers Yangdi möglichst drastisch zu schildern. Der Chef der Historikerkommission, Wei Zheng, hatte sich 617 den Rebellen gegen Yangdi angeschlossen.
Selbstverständlich liegt bei derartigen Mammutzahlen der Verdacht nahe, daß es sich um Übertreibungen handelt. Andererseits mag man sich auch nicht recht vorstellen, daß eine hochkarätige Historikerkommission es riskierte, sich mit völlig unrealistischen Zahlen zu blamieren.
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