Hierzu würde ich mir einen Link zu einem meiner eigenen Beiträge zum Handel Vorderösterreichs und den Zollbarrieren erlauben.
http://www.geschichtsforum.de/282757-post6.html
Bin soeben erst aus dem Urlaub zurückgekehrt, daher die verspätete Antwort.
Dein Beitrag bezieht sich auf die Schweiz, was nicht uninteressant ist,
allerdings galt ja die Schweiz schon damals als neutraler, sozusagen Pufferstaat zwischen Vorderösterreich und Frankreich.
Interessanter wäre - für mich zumindest - nachwievor die Frage, wie es sich mit dem Handel zwischen den Intimfeinden Frankreich dem Heiligen Römischen Reich und Habsburg verhält. Natürlich gehe ich davon aus, dass die wesentlichen Importe von Frankreich aus den Kolonien kamen und insofern ein Handel mit Deutschland nicht von wesentlicher Bedeutung war. Allerdings denke ich, dass es irgendwelche Ausnahmen gegeben hat, also spezielle Waren und Güter die den Weg vom Schwarzwald bzw. Vorderösterreich nach Frankreich gefunden haben, wenn nicht auf dem regulären dann auf dem Schmuggelweg. Du nanntest z.B. Uhren allerdings den umgekehrten Weg von Frankreich Richtung Deutsches Reich. Wie sieht es mit Edelsteinen, Glas usw. aus? In späteren Jahren vereinzelt Schwarzwälder Uhren bis Paris...was ja erstaunt, zumal die besseren Uhren ja gerade aus dieser Stadt gekommen sind.
Wenn allerdings überhaupt keine Importe über Vorderösterreich nach Frankreich gegangen sein sollten, gibt es zumindest irgendwelche Quellen über Einreisen von Personen aus Deutschland nach Frankreich oder war das denkbar unmöglich? Frankreich war ja eher "totalitär" im Vergleich zum liberalen Heiligen Römischen Reich. In Freiburg muss es z.B. auch noch nach der französischen Besatzung, als es erneut vorderösterreichischer Regierungssitz wurde, vereinzelt Franzosen gegeben haben. Im Gegenzug dürfte es ja auch noch "deutsche" Bauern im Elsaß gegeben haben nachdem dieses wieder von Ludwig dem XIV einverleibt wurde (Oder hat dieser die Bauern vertrieben?? )
Zu Ziffer 5 meines Eröffnungsthreats, bin ich übrigens ein wenig weitergekommen.
Seit dem Wetfälischen Frieden 1648 galt wohl der Grundsatz der freien Rheinschiffahrt. Dieser wurde im Frieden von Rijswijk erneut ausgesprochen. Allerdings soll sich dieser Grundsatz aufgrund der sehr zahlreichen Territorialgebiete nicht durchgesetzt haben. Insofern stellt sich für mich schon die Frage inwieweit die Franzosen die Rheinschiffahrt zu verhindern suchten, denn immerhin wurde hier Holländerhandel betrieben, also Handel insbesondere mit Holz für holländische Kriegsschiffe und Holland war ja ein Feind der Franzosen. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Flöße auch angegriffen oder zumindest beschossen wurden, habe hier aber bislang noch keine Quellen gefunden.
Ich meine, dass diese "Nachbarschaftlichen Konflikte bzw. Beziehungen am Rhein" zwischen Frankreich und Vorderösterreich u. dem Heiligen Römischen Reich höchst interessant sein könnten. Aber leider findet man hier keine vernünftigen Quellen. Immer nur Zahlen über Kriege usw. nicht aber über das alltägliche Grenzleben und der Handelstreibenden auf dem Rhein. Zeitgenössisches Material alla Grimmelshausen wäre hier auch von Vorteil, aber woher nehmen?
:fs: